Japan hat bei der Turn-WM in Antwerpen die Gold-Medaille gewonnen - vor China und den USA. Deutschland beendete den Wettkampf auf Platz sechs.

Turnen | WM in Antwerpen Japan holt WM-Gold, Deutschland auf Platz sechs

Stand: 03.10.2023 22:30 Uhr

Japan hat bei der Turn-WM in Antwerpen die Gold-Medaille gewonnen - vor China und den USA. Deutschland beendete den Wettkampf auf Platz sechs.

In einem Titelkampf, der bis zur allerletzten Übung völlig offen war, ging der Sieg an die Riege aus Japan, die Titelverteidiger und Rekord-Weltmeister China sowie die USA auf die Plätze zwei und drei verwies. Allerdings hatten die Gerät-Artisten aus dem Reich der Mitte schon in der Qualifikation nicht vollständig überzeugen können. Die Schützlinge von Bundestrainer Valeri Belenki legten an den Ringen auch ohne den am Knie verletzten Andreas Toba einen soliden Start hin.

Der Japaner Daiki Hashimoto hat mit Japan bei der Turn-WM in Antwerpen reüssiert.

Der Japaner Daiki Hashimoto hat mit Japan bei der Turn-WM in Antwerpen reüssiert.

Die deutschen Turner haben bei der ersten Entscheidung bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen einen sehr guten sechsten Platz belegt. Im Mannschafts-Mehrkampf sammelten Lukas Dauser (Unterhaching), Pascal Brendel (Wetzlar), Lucas Kochan (Cottbus) sowie Nils Dunkel und Nick Klessing (beide Halle/Saale) 244,026 Punkte.

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"Ich bin richtig stolz auf die Jungs", sagte Coach Belenki im Gespräch mit SWR Sport. "Das war schon gut. Wir haben nur auf uns geschaut, das hat funktioniert, auch wenn es noch ein oder zwei Plätze nach oben hätte gehen können."

Deutsche Erfolgsserie hielt

Damit hat die Serie der deutschen Turner gehalten. Bei allen Großereignissen seit den Olympischen Spielen in Tokio 2021 war das Team in den Top Ten. Eine bessere Platzierung verpasste die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) in Antwerpen durch zwei Abstiege von Kochan am Barren und am Reck sowie einen Patzer von Klessing beim Sprung.

Zwei Tage nach der gemeisterten Olympia-Teilnahme durch Rang fünf in der Qualifikation turnte Lukas Dauser wie von Bundestrainer Valeri Belenki angekündigt nur an zwei Geräten. Der 30-Jährige sollte Kräfte sparen für den Einzel-Mehrkampf am Donnerstag und vor allem das Barren-Finale am Sonntag, bei dem er beste Aussichten auf eine Medaille hat.

Lukas Dauser in guter Form

Im Team-Mehrkampf turnte der Olympia- und WM-Zweite an seinem Parade-Gerät mit 15,366 Punkten sogar noch eine höhere Wertung als in der Vorausscheidung, die er mit 15,300 Punkten gewonnen hatte. Am Reck erhielt er 13,266 Zähler. Nils Dunkel turnte bei seiner Generalprobe für das Finale am Pauschenpferd am Samstag lediglich 13,466 Punkte an seinem Spezialgerät.

Im ersten Zwischen-Klassement fand sich das deutsche Team auf dem sechsten Platz wieder, die zahlreichen aus Deutschland angereisten Fans machten im Sportpaleis mächtig Stimmung. Doch die wurde nach dem Durchgang beim Sprung schnell wieder eingetrübt. Der Hallenser Nick Klessing konnte seinen Versuch nicht stehen, der deutsche Mehrkampf-Meister Pascal Brendel aus Wetzlar immerhin einen Sturz vermeiden. Sportsoldat Lucas Kochan aus Cottbus fehlte es an der nötigen Schwierigkeit. Doch der Ärger hielt sich in Grenzen, denn niemand hatte an eine echte Medaillen-Chance geglaubt.

Superstar Simone Biles turnt am Mittwoch

Die Turn-WM wird am Mittwoch (ab 19.30 Uhr im Livestream auf SWR Sport) mit der Team-Entscheidung der Frauen fortgesetzt. Dabei geht die von Rekord-Weltmeisterin Simone Biles angeführte US-Riege hoch favorisiert an die Geräte, ein Sieg wäre für die dreimalige Weltsportlerin des Jahres bereits das 20. WM-Gold ihrer Karriere. Das Quintett des Deutschen Turner-Bunds (DTB) hatte sich für diese Entscheidung nicht qualifizieren können.