Eishockey-Nationalspieler Tobias Eder (Quelle: IMAGO/osnapix)

Saisonvorbereitung der Eisbären Warum der Sommer (fast) die wichtigste Zeit für Eishockeyspieler ist

Stand: 01.08.2023 16:01 Uhr

Bei mehr als 20 Grad fällt es irgendwie schwer, an Eishockey zu denken. Aber: Der Sommer ist ziemlich wichtig für Profis wie Eisbären-Neuzugang Tobias Eder. Wie bereitet er sich auf eine Saison vor und welcher Ex-Eisbär hat ihn für Berlin begeistert?

Das Eis in der Mercedes-Benz-Arena ist abgetaut und auch wenn die Temperaturen in Berlin aktuell nicht gerade sommerlich daherkommen: Eishockey ist im Sommer nicht der erste Sport, der einem in den Sinn kommt. Dabei sind es genau die eigentlich wärmsten Monate, die für Eishockeyspieler zu den wichtigsten im ganzen Jahr zählen. "Viele denken immer: Der hat jetzt Sommerpause, der muss ja eh nichts tun", erzählt Eisbären-Neuzugang Tobias Eder. "Aber eigentlich ist es so, dass man im Sommer die Grundlage für die ganze Saison schafft."

Logo der Eisbären Berlin auf einem Spieler-Trikot (Quelle: IMAGO / Maximilian Koch)
Eisbären Berlin bestreiten sieben Testspiele im Sommer

mehr

Ein guter Eishockeyspieler wird im Sommer gemacht

Nicht umsonst besagt eine alte Eishockey-Weisheit: Ein guter Spieler wird im Sommer gemacht. Denn: "Dadurch, dass man im August aufs Eis geht, ist das Krafttraining nicht mehr so anstrengend und fortgeschritten, dass man groß Muskelmasse aufbauen kann oder an Ausdauer und Schnelligkeit trainieren kann. Dafür legt man eben im Sommer die Grundlage", erklärt Eder.
 
Der 25-jährige Stürmer ist erst seit Mitte Juli in der Hauptstadt, bereitete sich davor in Düsseldorf und seiner oberbayerischen Heimat Miesbach auf die Saison vor. Sechs Tage pro Woche wechselten sich Kraft- und Ausdauertraining, Schnellkrafttraining und Sprints ab. Nur am Sonntag gab es frei. Ein anstrengendes Programm, das aber nötig ist, um auch im März oder April noch mit viel Tempo über das Eis zu jagen. Auch in puncto Regeneration und Verletzungsanfälligkeit zahle sich die harte Arbeit aus, erklärt Eder.

Eder fiebert dem Start des Eistrainings entgegen

Je nach Alter würden die Spieler die Vorbereitung aber unterschiedlich angehen. "Viele von den älteren Spielern nutzen den Sommer nur noch, um Kraft zu erhalten. In meinem Fall ist es so, dass ich mich im Bereich Kraft und Ausdauer schon noch Jahr für Jahr verbessern kann. Da geht es einfach darum, dass man im Sommer die bestmögliche Grundlage schafft, um möglichst lange durchzuhalten."
 
Wie motiviert man sich dafür Tag für Tag, wenn man doch eigentlich am liebsten auf dem Eis steht? "Das ist eigentlich hauptsächlich die Vorfreude, die man da vor Augen hat", sagt der gebürtige Bayer, der schon auf das erste gemeinsame Eistraining mit seinem neuen Team am kommenden Montag hinfiebert. "Ich kann es kaum erwarten", platzt es darauf angesprochen aus ihm heraus.

Einlaufzeremonie der Eisbären vor Spielbeginn (Bild: Imago Images/Contrast)
Eisbären empfangen Ingolstadt zum Saison-Auftakt

mehr

Ex-Eisbär Florian Busch als Vorbild

Ab nächster Woche gilt es für das Team dann, zusammenzufinden und zu einer Einheit zu wachsen. Besonders für einen Neuzugang wie Eder, der allerdings schon ein paar Gesichter von der Nationalmannschaft kennt. "Meine engste Kontaktperson ist Marco Nowak, weil ich mit ihm drei Jahre in Düsseldorf gespielt habe", erzählt der 25-Jährige. Aber auch mit Kai Wissmann, Jonas Müller, Marcel Noebels oder Manuel Wiederer steht er nicht zum ersten Mal auf dem Eis.
 
Vor allem das erste Heimspiel mit seinem neuen Team kann er kaum erwarten und freut sich besonders auf die Stimmung in der Halle. Schließlich hat sich der Center mit seinem Wechsel nach Berlin einen Traum erfüllt. Und daran hat sogar ein Ex-Eisbär einen entscheidenden Anteil. "Ich komme aus Miesbach. Florian Busch kommt auch aus Miesbach und hat bei den Eisbären gespielt. Als ich aufgewachsen bin, war das für mich das Nonplusultra. Natürlich auch mitgeprägt von den Meisterschaften, die die in der Zeit gewonnen haben, waren die Eisbären natürlich immer das Team in Deutschland", erinnert er sich zurück.

Wenn es nach Eder geht, soll in der neuen Saison der zehnte Titel für die Eisbären dazukommen. "Ich möchte Meister werden - ohne Wenn und Aber. Das ist etwas, was man hier in Berlin vielleicht sogar erwartet. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen", sagt der Stürmer selbstbewusst. Die Grundlage für eine erfolgreiche Saison hat er zumindest im Sommer schon gelegt.