Union-Trainer Urs Fischer lächelt während Pressekonferenz (Bild: Imago Images/Matthias Koch)

Champions League Union Berlin gegen Braga vor mehr als 70.000 Zuschauern

Stand: 02.10.2023 19:54 Uhr

Für einen Berufsrealisten gibt sich Urs Fischer vor dem ersten Champions-League-Heimspiel des 1. FC Union Berlin überraschend optimistisch. Denn die Köpenicker haben gegen Sporting Braga fast das gesamte Olympiastadion hinter sich.

Fünf Fakten zum Spiel

  • Union Berlin rechnet mit 73.345 Heimfans im Olympiastadion
  • Es werden etwa 250 mitgereiste Fans aus Braga erwartet
  • Union Berlin und Sporting Braga haben beide das erste Gruppenspiel verloren
  • Beim letzten Aufeinandertreffen in der Europa League konnten sich beide Teams zuhause jeweils mit 1:0 durchsetzen
Pretafel Audiostream Union Berlin - Sporting Braga (Quelle: IMAGO / Pressinphoto)
1. FC Union Berlin - Sporting Braga

Union Berlin bestreitet am Dienstag vor rund 73.000 Zuschauern im Olympiastadion seine Champions-League-Heimpremiere. Gegen Braga hoffen die Köpenicker auf die Wende: Ob sie nach fünf Pleiten in Folge wieder punkten können, hören Sie hier live. Kommentar: Stephanie Baczyk und Jakob Rügermehr

Das bewegt Union

Ausgerechnet vor dem ersten Champions-League-Heimspiel (Anstoß 18:45 Uhr, live und in voller Länge im rbb24 Inforadio) befindet sich der 1. FC Union Berlin in einem Tief. Zum ersten Mal in der Amtszeit von Urs Fischer hat die Mannschaft fünf Pflichtspiele in Folge verloren. Das einzige Tor im ganzen September gelang Robin Gosens bei der 1:2-Niederlage in Wolfsburg. "Ich war während der fünf Jahre nicht so euphorisch und ich werde in dieser Phase, wo es jetzt nicht so läuft, auch nicht zu Tode betrübt sein", äußerte sich der Trainer zur Situation. Es gelte trotzdem positiv zu bleiben: "Das ist eine Voraussetzung, um aus dieser Negativspirale rauszukommen."

Im Spielaufbau fehlen Robin Knoche und Rani Khedira, die verletzt pausieren. Ohne die beiden Akteure kam es zuletzt zu Unsicherheiten in der Abwehr, die nicht genug untereinander kommunizierte. Gerade die Neuzugänge müssen unter Beweis stellen, dass sie zusammen funktionieren. Erschwert wird das durch den vollen Köpenicker Terminkalender, der aktuell nicht ganz so viele gemeinsame Trainingseinheiten zulässt. "Wir haben zumindest versucht, uns bestmöglich zu regenerieren", so Fischer.

 
Unabhängig davon kann sich die Mannschaft auf lautstarke Unterstützung im Olympiastadion freuen. Die Ausweichspielstätte bietet zwar nicht die Vertrautheit des Stadions An der Alten Försterei, aber dafür deutlich mehr Platz. Das könnte im aktuellen Tief ein Vorteil sein. Fischer betonte in der Pressekonzeferenz am Montag: "Da braucht es diesen 12. Mann." Insgesamt 73.345 Fans werden Union anfeuern.

Braga-Spieler Rodrigo Zalazar (Bild: Imago Images/GlobalImagens)
Unions Champions-League-Gegner Braga setzt auf Angriff

Unions nächster Gegner in der Champions League steht für Offensivfußball. Sporting Braga setzt darauf, immer ein Tor mehr zu schießen als der Gegner. Ein Ex-Bundesliga-Spieler steht im Fokus. Von Till Oppermannmehr

Der Gegner-Check

Aus Braga werden deutlich weniger Fans erwartet. Der Verein rief von seinem Kontingent nur 500 Karten ab und hat davon bisher 250 verkauft. Stimmlich ist der Verein damit in der klaren Unterzahl. Zum Auftakt der Gruppenphase sahen die Anhänger des portugiesischen Erstligisten eine 1:2-Niederlage gegen Neapel. Es treffen also die Underdogs der Gruppe C aufeinander.
 
Braga könnte Vorteile aus Unions geschwächter Offensive ziehen. Schließlich ist mit Braga die beste Offensive Portugals zu Gast in Berlin. In der bisherigen Saison führt Sporting Braga mit 18 Toren die Liga an. Gleichzeitig kassierte die Mannschaft von Artur Jorge aber auch 13 Gegentore. Solange das Resultat stimmt, sind die den Portugiesen aber egal. "Ich spreche nicht über Gegentore, sondern nur über Ergebnisse", so Jorge.

Das sagt Urs Fischer

Urs Fischer: "Es gilt vor allem Basics abzurufen: Die einfachen Dinge richtig zu machen. […] Wir müssen kompakter sein, als wir es in den letzten Spielen gezeigt haben. Wir müssen effizienter sein. Wenn du dir so viele Möglichkeiten hart erarbeitest, musst du dich auch belohnen."

So könnte Union spielen

Ohne den verletzten Robin Knoche wird wohl wieder Leonardo Bonucci in der Startelf stehen. Außerdem kündigte Urs Fischer einen Rückkehrer an: "Volland ist wieder eine Alternative für den Kader." Die letzten drei Ligaspiele verpasste der Mittelstürmer mit einer Rotsperre und kam dazwischen bei Real Madrid auf 24 Spielminuten.

Union-Spieler Kevin Behrens wischt sich übers Gesicht (Bild: Imago Images/Langer)
Union fehlen Selbstvertrauen und Konzentration

Nach fünf Niederlagen in Serie rätseln die Unioner über die Gründe für die Schwächeperiode. Auch in Heidenheim hatte der 1. FC Union viele Chancen. Die Probleme des Teams sind mentaler Natur. Von Till Oppermann mehr

Anders als in Heidenheim wird Fischer voraussichtlich wieder auf zwei statt drei Spitzen setzen. Für David Fofana könnte das einen Platz auf der Bank bedeuten. Im Mittelfeld hat Fischer trotz des Ausfalls von Khedira reichlich Angebot. Dort könnte auch Lucas Tousart zum Einsatz kommen.
 
Unions mögliche Startelf: Rönnow - Doekhi, Bonucci, Leite - Juranovic, Kral, Gosens - Laidouni, Haberer – Becker, Behrens

Die Prognose

Wenn für Union Berlin gegen einen der Gegner der Gruppe C etwas gehen kann, dann gegen Braga. Und wer kann einem Team besser aus einem Tief helfen als ein Stadion, dass zu fast 100 Prozent mit den eigenen Fans gefüllt ist? "Es ist fantastisch, die Unterstützung unserer Fans zu haben, vor allem in der aktuellen Situation. Wir spielen nicht in unserem Stadion, aber dafür sind die Fans da und das ist uns am wichtigsten", so Diogo Leite.