BFC-Coach Dirk Kunert (li.) gibt Kapitän Chris Reher Anweisungen (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)

Regionalliga Nordost Regionalliga Nordost: Der BFC Dynamo hat im Aufstiegsrennen alle Trümpfe in der Hand

Stand: 06.02.2024 21:58 Uhr

Der Greifswalder FC verliert gegen Altglienicke - und schon hat der BFC Dynamo im Titelkampf der Regionalliga Nordost alles in der eigenen Hand. Trainer Dirk Kunert setzt auf Heimsiege, glaubt an das Kollektiv - und den Aufstieg.

Dirk Kunert hatte am Dienstagnachmittag allen Grund zur Freude – und das ganz ohne Zutun seiner eigenen Mannschaft. Als der Trainer des Fußball-Regionalligisten BFC Dynamo für das Interview mit rbb|24 ans Telefon geht, sind erst wenige Minuten vergangen, seitdem eine überraschende Nachricht die Runde gemacht hat.
 
Der schier unbezwingbare Greifswalder FC – Spitzenreiter der Regionalliga Nordost – musste sich zum ersten Mal in der laufenden Saison geschlagen geben. Mit 1:2 gegen die VSG Altglienicke, in Überzahl. "Jetzt haben sie auch mal verloren. Die erste Niederlage macht was mit dem Kopf und der Mannschaft. Es bleibt auf jeden Fall spannend", sagt Kunert.

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Erst zwei Niederlagen unter Kunert - Seit November unbesiegt

Sein Team, der BFC Dynamo, ist Greifswalds erster Verfolger, nach aktuellem Stand noch sechs Punkte hinter der Mannschaft von der Ostsee, allerdings mit drei Spielen weniger. Die Berliner könnten jetzt mit zwei Siegen und einem Unentschieden oder drei Dreiern aus ihren drei Nachholspielen an die Tabellenspitze springen. Der Meister der Regionalliga Nordost steigt in dieser Saison direkt in die 3. Liga auf – und Kunert betont: "Der Verein hatte, schon bevor ich hier unterschrieben habe, das Ziel ausgegeben, vorne dabei zu sein und möglichst aufzusteigen."
 
Anfang September des vergangenen Jahres hatte sich der BFC von Trainer Heiner Backhaus getrennt, Kunert übernahm – und seitdem könnte es kaum besser laufen. Erst zwei Mal hat Dynamo unter seiner Leitung verloren: im November in der Liga in Erfurt und im Berlin-Pokal gegen den Berliner AK.
 
"Zuletzt hatten wir in der Liga drei schwierige Auswärtsspiele, die wir allesamt verdient zu Null gewonnen haben", verweist Kunert auf die jüngsten 1:0-Erfolge in Cottbus, Zwickau und Meuselwitz. "Wenn man den ganz großen Wurf landen möchte, muss man aber vor allem seine Heimspiele für sich entscheiden."

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In der laufenden Woche stehen für den BFC gleich zwei auf dem Programm: Am Mittwoch (19 Uhr) empfangen die Berliner die BSG Chemie Leipzig im Sportforum Hohenschönhausen, am Sonntag (13 Uhr) den FC Eilenburg. Auch der Greifswalder FC und der FC Energie Cottbus, der derzeit den 3. Platz belegt, müssen in der Rückrunde noch für Auswärtsspiele zum BFC nach Berlin.
 
Über die Gejagten von der Ostsee sagt Kunert: "Geld schießt auch manchmal Tore. Greifswald konnte in der Kaderplanung im Sommer ganz gut was auf die Beine stellen und hat in der Winterpause nochmal nachgelegt. Sie haben gute Spieler in ihren Reihen. Von daher ist es nicht ganz überraschend, dass sie aktuell an der Tabellenspitze stehen."

Kapitän Reher und Top-Torjäger Dadashov stehen vor Comeback

Um den Erfolg seines eigenen Teams zu erklären, bemüht der 56-jährige Coach wiederum eine alte Fußball-Weisheit: "Wir kommen über die Mannschaft." Fest steht: Der BFC Dynamo hat im Aufstiegsrennen alle Trümpfe in der Hand. Die Berliner sind in Form und haben jahresübergreifend einen Lauf. Zudem kehren Kapitän Chris Reher (nach Rotsperre) und Top-Torjäger Rufat Dadashov (nach Gelbsperre) in den Kader zurück.
 
"Es ist noch nichts passiert. Wir sind aber guter Dinge, dass wir weiter erfolgreich sein können", sagt Dirk Kunert. "Und es ist realistisch, auch am Saisonende noch ganz oben mitzuspielen."