Spieler von Energie Cottbus knien zusammen auf dem Rasen (Quelle: IMAGO/Fotostand)

Gegen Aufsteiger Greifswald Energie Cottbus will seine Heimserie ausbauen

Stand: 04.11.2022 12:13 Uhr

Mit zuletzt vier Siegen ist Energie Cottbus das Team der Stunde in der Regionalliga. Nun kommt Greifswald mit vielen prominenten Namen. Trainer Wollitz warnt vor dem Aufsteiger und will mit einem Sieg Tabellenführer BAK weiter unter Druck setzen. Von Andreas Friebel

Eigentlich könnte sich Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz freuen. Seine Mannschaft hat einen echten Lauf. Das 4:0 bei Tennis Borussia Berlin am vergangenen Sonntag war das sechste Spiel in Folge ohne Niederlage (fünf Siege, ein Unentschieden). Doch der Cottbuser Coach schwimmt auch mal gern gegen den Strom und übt Kritik. "So wie wir aufgetreten sind, bin ich überhaupt nicht zufrieden. Wie wir gegen den Ball gearbeitet haben, war bescheiden." Und deshalb hat er seinen Spielern in dieser Woche die Fehler in der Videoauswertung noch mal nahegebracht. "Aber jetzt ist das Thema durch und wir schauen nach vorn."

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Aufsteiger kauft prominent ein

Und da wartet am Sonntag Aufsteiger Greifswald (Anpfiff 13 Uhr). Vor der Saison hat Claus-Dieter Wollitz die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern zum "Geheimfavoriten" gekürt. Aktuell hängt das Team aber etwas durch und steht auf Rang elf. "Diese Liga ist wahnsinnig eng. Wenn man vier Mal nicht gewinnt, wird man rasend schnell durchgereicht." Ein Grund für die Durststrecke ist der Ausfall von Routinier Tom Weilandt. Der Rostocker, der auf fast 200 Einsätze in der 2. Bundesliga blicken kann, kam im Sommer aus Bochum nach Greifswald.
 
In Cottbus könnte Weiland sein Comeback feiern. "Er ist ganz klar ein Unterschiedspieler", schätzt Wollitz den Mittelfeldspieler ein. Aber Greifswalds Trainer Roland Kroos (Vater von Toni Kroos) hat im Sommer weitere prominente Neuzugänge verpflichten können. Guido Kocer (85 Spiele in der 2. Bundesliga), Soufian Benyamina (275 Spiele in der 3. Liga) und Jannik Bandowski (24 Spiele in der 2. Bundesliga) zeigen an, dass der Klub perspektivisch die klare Nummer zwei in Mecklenburg-Vorpommern, hinter Hansa Rostock, werden möchte. "Das ist ein gut geführter Verein, für den die Regionalliga noch nicht das letzte Wort sein wird", glaubt Wollitz.

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Trotz der freundlichen Worte für den Gegner will der Energie-Coach am Sonntag den nächsten Heimsieg. Im Stadion der Freundschaft ist Cottbus noch unbesiegt (fünf Spiele, fünf Siege). "Wir brauchen eine Topleistung. Wenn wir auch nur ein kleines Stück nachlassen, dann wird es brandgefährlich für uns."

BAK spürt langsam den Cottbuser Atem

Und gefährlich könnte es bald auch für Spitzenreiter Berliner AK werden. Der Vorsprung auf Energie Cottbus schmilzt langsam. Im Moment sind es noch fünf Punkte. Doch die Wochenend-Aufgaben für die beiden Topteams der Liga sind recht unterschiedlich. Während die Hauptstädter am Freitagabend auf die wiedererstarkten Chemnitzer treffen, scheint es Energie Cottbus etwas leichter zu haben. Der BAK spürt langsam den Atem der Lausitzer. "Ganz ehrlich: Der BAK interessiert mich nicht. Ich bin mir sicher, wir werden sie noch einholen. Die Frage ist aber: Ob wir dann tatsächlich auch Erster sind?", grübelt Claus-Dieter Wollitz.
 
Nicht grübeln muss er unterdessen bei seiner Aufstellung. Die dürfte sich kaum von der am Sonntag bei TeBe unterscheiden. "Ich habe aktuell ja nur 15 gesunde Spieler."

Sendung: rbb UM6, 06.11.2022, 18 Uhr