In 2:01:09 Stunden Eliud Kipchoge gewinnt den 48. Berlin Marathon in Weltrekordzeit

Stand: 25.09.2022 11:48 Uhr

Von Start bis Ziel lieferte der Kenianer Eliud Kipchoge beim 48. Berlin Marathon eine unfassbare Leistung ab. In knapp über zwei Stunden absolvierte der 37-Jährige die 42,195 Kilometer und brach damit seinen eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2018.

Eliud Kipchoge hat den 48. Berlin Marathon gewonnen. Der Kenianer legte von Beginn an ein extremes Tempo vor und überquerte die Ziellinie kurz hinter dem Brandenburger Tor mit einer Zeit von 2:01:09 Stunden. Damit unterbot er seinen eigenen Weltrekord, den er 2018 ebenfalls in Berlin aufgestellt hatte, um 30 Sekunden. Es war der vierte Marathon-Sieg des Doppelolympiasiegers in der deutschen Hauptstadt.

Unglaubliches Tempo an der Spitze

Um 9.15 Uhr gab die regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey den Startschuss für den 48. Berlin Marathon. Insgesamt 45.527 Läuferinnen und Läufer aus 157 Nationen gingen dann in drei Startwellen auf die 42,195 Kilometer lange Strecke quer durch die Stadt. In einem großen Bogen ging es von der Straße des 17. Juni durch Moabit, Mitte, Kreuzberg, Schöneberg, Wilmersdorf, Steglitz, Charlottenburg und Mitte zurück zum Start-/Zielbereich kurz hinter dem Brandenburger Tor.

Die Marathon-Strecke der Läufer und Rollstuhlfahrer (rbb)

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Die Spitzengruppe um die Favoriten Eliud Kipchoge und Guye Adola legten wie erwartet bereits früh ein ordentliches Tempo vor. Die erste Versorgungsstation nach 5 Kilometern erreichten die beiden mit ihren Pacemakern nach weniger als 15 Minuten. Vorjahressieger Adola verzichtete dort allerdings auf seine Trinkflasche.
 
Überraschenderweise ging auch der Äthiopier Andamlak Belihu das extreme Tempo an der Spitze mit. Dort lieferte er gemeinsam mit dem Kenianer Kipchgoge unglaubliche Zwischenzeiten. Nach 20 Kilometern waren die beiden bereits 56 Sekunden schneller als beim Weltrekord im Jahr 2018. Guye Adola konnte diese Geschwindigkeit hingegen nicht halten und musste sich zurückfallen lassen. Trotzdem war auch er mit seinem Tempo zwischenzeitlich auf dem Weg zu einer Zeit unter zwei Stunden.

Läufer beim Berlin Marathon 2021 (Bild: IMAGO/Camera4+)
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Schlussspurt sichert Weltrekord

Bei der 25-Kilometer-Marke verabschiedete sich der letzte Tempomacher aus der Spitzengruppe und Kipchoge und Belihu waren von da an auf sich allein gestellt. Im Duell macht der Weltrekordhalter aber schnell Ernst und schaffte es, sich immer weiter vom Äthiopier Belihu abzusetzen. Angefeuert von den vielen Zuschauern am Streckenrand lief Kipchoge wie beflügelt vorneweg und legte beständig Kilometerzeiten unter drei Minuten vor.
 
Diese enorme körperlich Anstrengung von Beginn an machte sich im Schlussabschnitt allerdings noch einmal bemerkbar und der 37-Jährige verlor etwas von dem Vorsprung, den er auf seine Weltrekordzeit hatte. Mit Spannung erwarteten alle seine letzten Zwischenzeiten und tatsächlich schaffte er es, auf den letzten Kilometern noch einmal richtig anzuziehen und lief bei 2:00:10 Stunden durch das Brandenburger Tor. Er stürmte die letzten hundert Meter der Ziellinie entgegen und überquerte diese mit einer neuen Weltrekordzeit von 2:01:09 Stunden.

Starke Zeiten auch bei den Frauen

Auch bei den Frauen gab es beim diesjährigen Berlin Marathon einen neuen Rekord zu feiern. Die Äthiopierin Tigist Assefa kam nach 2:15:37 Stunden ins Ziel und setzte damit einen neuen Streckenrekord und die drittschnellste Marathon-Zeit einer Frau aller Zeiten. Schneller waren bisher nur die Kenianerin Brigid Kosgei, die vor knapp drei Jahren in Chicago den Weltrekord auf 2:14:04 Stunden schraubte, sowie die Britin Paula Radcliffe. Sie hatte 2003 in London in 2:15:25 Stunden die vorherige Bestmarke aufgestellt.

Sendung: rbb UM6, 25.09.2022, 18 Uhr