Symbolbild | Fußball (Quelle: IMAGO / Eibner)

Berliner Fußball Berliner Fußball: CFC Hertha 06 aufgelöst und kein BFV-Mitglied mehr

Stand: 21.02.2024 19:05 Uhr

Der Fußballverein CFC Hertha 06 ist nicht länger Mitglied des Berliner Fußball-Verbands (BFV). Das teilte der Verband am Mittwoch mit.
 
Dem zugrunde liegt die Auflösung des Charlottenburger Klubs, die am 5. Februar 2024 rechtskräftig wurde, wie dem Vereinsregister zu entnehmen ist. Zuvor wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Charlottenburg abgewiesen.

Fußball Ball Symbolbild
Sanktionierter Klub Hertha 06 wohl aufgelöst

Der Fußballklub CFC Hertha 06 entfachte wegen antisemitischer Pöbeleien vor einem Jahr einen Skandal. Jetzt steht der Verein vor dem Aus, Partien wurden bereits abgesetzt. Welche Rolle der gesperrte Klub-Chef spielt, ist unklar. Von Matthias Wolfmehr

Rund 700 Mitglieder in Fußball und Futsal betroffen

Am Tag der rechtskräftigen Auflösung des CFC Hertha 06 endete somit satzungsgemäß die Mitgliedschaft des Vereins im BFV. Die Teilnahme am BFV-Spielbetrieb ist seitdem für keine gemeldete Mannschaft des Klubs mehr möglich.
 
"Mit der Auflösung eines großen Berliner Fußballvereins umzugehen, ist weder eine alltägliche noch eine erfreuliche Situation", wird der BFV-Präsident Bernd Schultz in einer Mitteilung zitiert. "Nachdem der Insolvenzantrag durch das Amtsgericht Charlottenburg abgewiesen und die Vereinsauflösung rechtskräftig bestätigt wurde, gab es für den Berliner Fußball-Verband aufgrund der juristischen Lage keine andere Möglichkeit, als das sofortige Ende der Mitgliedschaft des CFC Hertha 06 im BFV und den Ausschluss aller Vereinsmannschaften aus dem laufenden Spielbetrieb festzustellen. Für die rund 700 Mitglieder der Fußball- und Futsalabteilung des Klubs tut es mir leid, dass sie somit nicht mehr ihren gewohnten Vereinsalltag weiterführen können."

Ein Fußball auf grünem Rasen und ein Spieler im Hintergrund. (Bild: IMAGO / Maximilian Koch)
Berliner Vereinschef nach antisemitischen Aussagen für zwei Jahre gesperrt

Ein Fall von massivem Antisemitismus im Berliner Fußball hat nun ernsthafte Konsequenzen für einen Vereinschef. Das Urteil des Sportgerichts beim Berliner Fußball-Verband wertet TuS Makkabi als "wichtiges Zeichen". Von Matthias Wolfmehr

Antisemitische Äußerungen und Sperren

In den vergangenen Monaten war bundesweit über den Verein berichtet worden. Am Rande eines A-Jugendspiels zwischen Hertha 06 und TuS Makkabi in der Bezirksliga Berlin war es am 13. November 2022 zu antisemitischen Vorfällen gekommen. Zwei Jugendspieler wurden daraufhin vom Sportgericht für zwei Jahre gesperrt.
 
Außerdem äußerte sich Ergün Cakir, der damalige Vizepräsident des Gesamtvereins und Vorsitzende der Fußballabteilung, nach diesem Vorfall in einem Bericht des WDR-Magazins "Sport inside" antisemitisch. Cakir wurde vom Berliner Sportgericht zu zwei Jahren Amtssperre und einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro verurteilt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.02.2024, 17:15 Uhr