Werder-Spieler sind enttäuscht und lassen die Köpfe hängen nach einem Gegentreffer von Heidenheim.

buten un binnen "Sind selber schuld": Lange Gesichter bei Werders Jubiläums-Party

Stand: 10.02.2024 21:05 Uhr

Ihre Geburtstagsparty hatten sich die Bremer wohl anders vorgestellt. Nach sieben Spielen ohne Niederlage kassierte Werder gegen Heidenheim eine 1:2-Schlappe.

Von Petra Philippsen

Marvin Ducksch hatte sich auch nach dem Abpfiff noch nicht beruhigt und diskutierte frustriert und fast schon hilflos am Mittelkreis mit Schiedsrichter Robert Schröder. Doch dessen Entscheidung in der Schlussphase, keinen Elfmeter für Werder zu geben, war richtig gewesen.

Pech oder Karma, wie immer man es nennen wollte, es sollte an diesem Jubiläumstag einfach nicht sein mit dem perfekten Schlusspunkt der großen Party zum 125. Vereinsbestehen.

"Müssen uns an die eigene Nase packen"

Drei Mal Pfosten, ein Kopfball von Werder-Torwart Michael Zetterer, der knapp vorbei ging und eben kein Glück mit einer engen Elfmeterentscheidung – die Bremer konnten den 1:2-Rückstand trotz aller Bemühungen nicht mehr in einen Sieg gegen Heidenheim drehen.

Ausgerechnet am Geburtstag endete die schöne Serie von sieben Spielen ohne Niederlage und drei Siegen in Folge. Kapitän Marco Friedl war bedient.

Wir sind selber schuld, deswegen würde ich auch nicht von Pech sprechen. Wir müssen uns an die eigene Nase packen, dass wir vor allem in der zweiten Halbzeit genug Chancen hatten, um das Spiel zu drehen und wenigstens einen Punkt zu holen.
(Werder-Kapitän Marco Friedl)

Enttäuschung statt Party-Stimmung

Nach dem Abpfiff war es sehr still geworden im Weser-Stadion und die 41.000 Zuschauer, die alle noch in ihre weißen oder grünen Plastik-Ponchos gehüllt waren von der Choreografie vor Spielbeginn, traten eilig und enttäuscht den Heimweg an. Die Partylaune war ihnen vergangen.

Während sich die zahlreichen Werder-Klubikonen auf den Rängen von Ailton über Diego zu Thomas Schaaf ebenfalls mit gedämpfter Stimmung auf den Weg zur großen Jubiläumsparty in der "Alten Werft" machten, standen die aktuellen Bremer Spieler noch lange ratlos und mit hängenden Köpfen auf dem Rasen herum.

Werder nutzt seine Chancen nicht

Auch Trainer Ole Werner haderte mit der Niederlage, die nicht nur wegen der besonderen Kulisse richtig weh tat. "Es war kein unverdienter Sieg für Heidenheim", sagte Werner, "und trotzdem denke ich, dass wir uns einen Punkt verdient gehabt hätten." Zu viele Standards hätten sie zugelassen, fügte der Coach hinzu, und alle könnte man eben nicht verteidigen.

Und dann gäbe es eben Tage, an denen die Abschlüsse nicht so klappen wollen wie an anderen. Und leider war dieser Geburtstag so ein Tag. Die Bremer hatten sich das Leben selbst schwer gemacht und "wir haben Fehler gemacht, die wir die letzten Wochen nicht gemacht haben", erklärte Friedl.

"Gar keine Lust aufs Feiern"

So robbte Werder an diesem Jubiläumstag eben nicht an die Europapokal-Plätze heran – dort waren sie zuletzt vor fünf Jahren zu finden gewesen – sondern die Bremer tauschten mit Aufsteiger Heidenheim den Tabellenplatz und sind nun Zehnter.

Friedl brachte die Gefühlslage der Werderaner auf den Punkt: "Für die Fans tut es mir unfassbar leid." Dennoch ging die grün-weiße Party am Abend mit 900 geladenen Gästen weiter. Auch hier sprach Kapitän Friedl wohl vielen aus der Seele: "Ich habe jetzt relativ wenig bis gar nicht Lust aufs Feiern."

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 10. Februar 2024, 18 Uhr