Werder-Trainer Ole Werner schaut nachdenklich am Spielfeldrand im Frankfurter Stadion auf den Boden.

buten un binnen Nach trüben Tagen: Werder feilt an einer besseren Zukunft

Stand: 07.04.2024 17:36 Uhr

Sportlich gab es zuletzt wenig gute Nachrichten für Werder Bremen. Talente wie Woltemade und Dinkci konnte man nicht halten. Nun soll der Blick nach vorne gehen.

Am Ende einer Woche mit vielen schlechten Nachrichten gab es für Werder Bremen immerhin einen Lichtblick. Zwar hat der kriselnde Fußball-Bundesligist die Personalie Peter Niemeyer noch nicht offiziell bestätigt. Jedoch bahnt sich der Wechsel des 40-Jährigen von Preußen Münster zu seinem früheren Klub an der Weser nach Informationen der "Bild"-Zeitung konkret an.

Demzufolge soll Niemeyer die Aufgaben von Clemens Fritz übernehmen, der im Sommer auf Frank Baumann als Geschäftsführer folgt. Der frühere Profi ist derzeit Sportchef bei Drittliga-Aufstiegskandidat Preußen Münster. Gemeinsam sollen Fritz und Niemeyer, die beiden ehemaligen Teamkollegen und heutigen Freunde, die sportlichen Geschicke bei Werder in Zukunft und nach dem Baumann-Abgang gestalten.

Werder guckte bei Dinkci und Woltemade in die Röhre

Wie sieht der Werder-Weg der Zukunft aus? Dass Stürmer Nick Woltemade seinen Vertrag nicht verlängert und der an den 1. FC Heidenheim verliehene Eren Dinkci nach Freiburg wechselt, traf Bremen in der vergangenen Woche hart.

Wir haben uns um beide Spieler sehr bemüht. Wir können den Jungs aber nur einen Weg aufzeigen. Sie haben sich für einen anderen Verein entschieden und das müssen wir akzeptieren.
(Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz)

Auch Ole Werner war wenig begeistert, dass er mit den beiden großen Talenten für die kommende Saison nicht planen kann. Schließlich stehen die beiden Angreifer eigentlich genau für den Weg, den sie bei Werder in Zukunft gehen wollen: Junge, talentierte Spieler zu gestandenen Profis entwickeln, eine Zeit lang selbst von ihren Leistungen profitieren und sie dann für möglichst viel Geld zu verkaufen.

Freiburg-Coach zeigte Dinkci, "dass sie ihn haben wollen"

Werders Leihspieler Eren Dinkci umarmt seinen Mitspieler nach einem Treffer für Heidenheim.

Eren Dinkci spürt auch in Heidenheim Wertschätzung, die er bei Werder vermisst hatte.

Doch offenbar waren es nicht nur finanzielle Gründe, die zumindest Dinkci von einer Rückkehr nach Bremen abgehalten hat, wie dessen Vater und Berater Safak Dinkci buten un binnen erklärte.

Der SC Freiburg habe Eren Dinkci vor allem in persönlichen Gesprächen überzeugt, wie wichtig er für den Verein sei.

Die anderen Trainer haben ihm mehr gezeigt, dass sie ihn haben wollen. Julian Schuster saß bei allen drei Gesprächen, die wir geführt haben, mit dabei. Nicht nur der Vorstand und Sportdirektor. Und die haben ihn damit so überzeugt. Das war für ihn wichtig.
(Safak Dinkci bei buten un binnen)

Werder und Werner konnten Dinkci dieses Gefühl offenbar nicht vermitteln. "Eine Spielgarantie bekommt keiner, aber wir haben schon die Hoffnung, dass er in Freiburg mehr Einsätze bekommt als bei Werder", fügte Safak Dinkci hinzu.

Nach miserablem März nun ein Punkt

Fußballer von Werder Bremen kommen nach einem Treffer gegen Eintracht Frankfurt zusammen und jubeln kämpferisch.

Durch das Tor von Milos Veljkovic (Mitte) holte Werder einen Punkt in Frankfurt.

Immerhin steht Werder nach dem Einstieg eines regionalen Investoren-Bündnisses im kommenden Sommer mehr Geld zur Verfügung, um solche Profis von außerhalb zu holen. Und Verstärkungen scheinen angesichts des dünnen Kaders auch dringend nötig. Derzeit sind die Auswirkungen deutlich sichtbar, wenn Ausfälle und Sperren die Personalsituation noch verschärfen.

Am Freitagabend schafften die Bremer nach dem miserablen Monat März immerhin einen Teilerfolg. Das 1:1 bei Europapokal-Anwärter Eintracht Frankfurt, bei dem es neben zwei Toren (Tuta und Milos Veljkovic) auch zwei Rote Karten (Tuta und Jens Stage) gab, beurteilte Trainer Werner als Fortschritt.

"Die Jungs haben alles gezeigt, was du auswärts zeigen musst", lobte Werner. Mit nun 31 Punkten dürfte in den verbleibenden sechs Spielen sowohl nach oben als auch nach unten nicht mehr viel gehen. Für Werder geht es darum, die Spielzeit ordentlich abzuschließen. "Die positiven Dinge überwiegen. Denn wir haben als Mannschaft bei einem wirklich starken Gegner ein gutes Spiel gemacht", sagte Werner in Frankfurt.

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 7. April 2024, 19:30 Uhr