Eishockey-Spieler um Jan Urbas und Colt Conrad von den Fischtown Pinguins bejubeln gemeinsam überschwänglich einen Treffer auf dem Eis.

DEL Müde Beine, breite Brust - Pinguins sind heiß aufs Play-off-Halbfinale

Stand: 28.03.2024 21:43 Uhr

Eigentlich kann es das Eishockey-Team aus Bremerhaven gar nicht abwarten, dass es am Montag weitergeht. Die kurze Pause können die Pinguins dennoch dringend gebrauchen.

Von Petra Philippsen

Die Fischtown Pinguins sind zurück auf dem Eis, zumindest zum Training in der Eishalle Bremerhaven. Nachdem ihnen am vergangenen Sonntag erstmals in der Vereinshistorie der Einzug ins Play-off-Halbfinale gelungen war, durften die Pinguins ein bisschen durchatmen, ihre Blessuren auskurieren – und diesen furiosen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Ingolstadt noch weiter genießen.

Coach Thomas Popiesch gab ihnen am Montag und Dienstag frei, erst am Mittwoch und Donnerstag folgten die nächsten Einheiten. Doch Popiesch merkte gleich, dass er sein Training bis zum ersten Halbfinalspiel am Ostermontag dosieren muss.

Die Intensität im Training war gut, aber man hat gesehen, dass die Jungs in manchen Belangen etwas müde sind. Diese Regenerationsphase brauchen wir noch. Und daher machen wir am Freitag nochmal einen freien Tag, um am Samstag und Sonntag intensiv zu arbeiten, damit wir am Montag bereit sind.
(Pinguins-Coach Thomas Popiesch bei buten un binnen)

Popiesch: "Das Selbstbewusstsein ist gestiegen"

Kräfte sparen, das ist in dieser Play-off-Serie das A und O. Und die Bremerhavener haben Glück, dass sie sich selbst in nur vier Spielen durchgesetzt hatten, die Konkurrenz kämpft noch weiter ums Halbfinale. Und so kommt den Pinguins diese einwöchige Verschnaufpause gelegen, um sich bestmöglich zu erholen.

Müde Beine, aber die Brust könnte nach der bereits jetzt besten Saison der Vereinsgeschichte kaum breiter sein. Und das ist auch gut so. "Ich nehme es in der Mannschaft und auch im Umfeld wahr, dass das Selbstbewusstsein gestiegen ist", sagt Popiesch im Gespräch mit buten un binnen, "das ist gerade in so einer Play-offs-Phase gut, du musst mit einem Selbstverständnis in die Spiele gehen. Nicht zu viel, aber ich glaube, dass es wichtig ist, mit breiter Brust reinzugehen, egal, welcher Gegner es ist."

Den Pinguins ist der Gegner egal

Und der nächste Gegner könnte am späten Donnerstagabend feststehen. Sollten die Straubing Tigers das 4:2 gegen die Schwenninger Wild Wings schaffen, hieße das Halbfinale Pinguins gegen EHC München. Falls jedoch Schwenningen noch der 3:3-Ausgleich im Viertelfinale gelingt, gäbe es ein Entscheidungsspiel – würde Schwenningen auch dieses gewinnen, wären sie der Halbfinalgegner der Bremerhavener.

Trainer Popiesch bereitet die offene Frage nach dem Gegner allerdings keine schlaflosen Nächte. Ob München oder Schwenningen – egal: "Beide Mannschaften spielen relativ ähnlich, daher ändert sich in unserer Vorbereitung nicht viel. Wir konzentrieren uns erstmal auf uns selbst, damit sind wir bisher gut gefahren."

Ganz Bremerhaven fiebert mit

Das Kribbeln ist da, wohl nicht nur in den müden Beinen. Ganz Bremerhaven fiebert dem ersten Halbfinale entgegen, alle Heimspiele waren ratzfatz ausverkauft. Die ganze Stadt ist elektrisiert vom großen Erfolg des kleinen Klubs und ist einfach nur stolz auf ihre Pinguins.

Die Stimmung schwappt längst ins Team über, es herrscht eine "Jetzt-oder-nie"-Atmosphäre, die in dieser einzigartigen Saison zusätzliche Kräfte freisetzen kann. "Die Vorfreude auf Montag ist da, bei der Mannschaft wie beim Trainerstab – das ist unser erstes Halbfinale in der DEL, das ist besonders", sagt Popiesch. Und der Traum vom Finale lebt. "Der Glaube ist immer groß, aber Glaube allein reicht nicht", meint der Trainer: "Wichtig ist, nach einer Woche Pause wieder gut in das erste Spiel und in die Serie reinzukommen." Dann könnte die Pinguins-Party in Bremerhaven in die Verlängerung gehen.

Fischtown Pinguins ziehen ins Halbfinale der Play-offs ein

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Sportblitz, 28. März 2024, 18:06 Uhr