Werder-Neuzugang Naby Keita schaut ernst, während er zum Traininsgplatz schlendert.

buten un binnen Mehr als 100 Tage bei Werder gefehlt: Keita hofft auf Neustart

Stand: 01.01.2024 15:23 Uhr

Für Werders gehypten Top-Transfer Naby Keita war es ein gebrauchtes Halbjahr an der Weser. Die Bremer hoffen aber auf einen positiven Effekt durch den Afrika-Cup.

Die Teilnahme ihrer Spieler beim Afrika-Cup sehen viele Bundesligisten mit Missfallen oder Sorge – doch Werder Bremen hofft im Fall von Naby Keita auf eine Win-win-Situation.

Keita soll als Kapitän seines Heimatlandes Guinea Erfolge feiern, Spielpraxis sammeln und zu alter Form zurückkehren. Das ist zumindest die Hoffnung seines Klubs. "Da liegt eine gewisse Chance drin", hatte Trainer Ole Werner vor der Bundesliga-Winterpause geäußert.

Keita soll Spielpraxis bekommen

Die Werder-Profis Naby Keita und Felix Agu stehen sich beim launigen Einzeltraining gegenüber bei einer Übung und klatschen ab.

Immer wieder Reha und Aufbau: Naby Keita (links) verpasste viele Trainingseinheiten im Mannschaftstraining bei Werder.

Werder verspricht sich einen Schub für Keita durch das am 13. Januar startende Turnier im Land der Elfenbeinküste, bei dem Guinea in der Gruppenphase gegen Gambia, Kamerun und Titelverteidiger Senegal spielt. Der Klub hofft, dass Keita "gesund und munter" dort hinkommt, wie Werner bekräftigte.

Dort habe er laut des Trainers durch sein Auftreten als Kapitän eine ganz andere Rolle. Er erhoffe sich, dass Keita "an Spielpraxis kommt" und "einfach in eine gute mentale Verfassung kommt".

Verletzungsliste wurde immer länger

Der als Top-Transfer gefeierte Keita war im Sommer aufsehenerregend vom englischen Spitzenclub FC Liverpool an die Weser gewechselt – und euphorisch empfangen worden. Allerdings entwickelte sich der 28-Jährige zum Sorgenkind.

Seine Verletzungsliste wurde im Hinrundenverlauf immer länger: Adduktoren, Muskel, dazu grippaler Infekt und Magenbeschwerden. Bisher fehlte der Mittelfeldspieler mehr als 100 Tage.

Werner über Keita: "Er ist einfach nicht richtig fit"

Werder-Trainer Ole Werner spricht am Rande des Trainings mit Spieler Naby Keita.

Hat noch Hoffnung, dass Naby Keita die Wende bei Werder schafft: Trainer Ole Werner (links).

In drei Bundesliga-Einsätzen kam er auf knapp 80 Minuten für die Bremer, die das Bundesliga-Halbjahr als Tabellen-13. beendeten.

Zumindest Keitas kurzer Auftritt im Oktober beim desaströsen 2:4 in Darmstadt war damals einer der wenigen Lichtblicke im Spiel. Wenige Tage später beim Startelf-Debüt gegen Hoffenheim verletzte er sich erneut. 

Er ist wieder gesund, was die Verletzungen angeht, aber er ist einfach nicht richtig fit. Und das ist natürlich das, was in erster Linie für ihn frustrierend ist, aber natürlich auch für uns.
(Werder-Trainer Ole Werner über Naby Keita)

Dabei hatten die Kritiker des Geschäfts einen ähnlichen Verlauf vorhergesehen. In seiner Zeit in Liverpool beim deutschen Trainer Jürgen Klopp kam Keita nie richtig an. Auch dort hatten ihn immer wieder mittelschwere Verletzungen und Blessuren ausgebremst. 2018 war er für rund 60 Millionen Euro von RB Leipzig nach England gewechselt. 

Zu viel Frust bei Keita?

Werder-Spieler Naby Keita schaut nachdenklich am Rande des Trainings.

Soll als Kapitän Guineas beim Afrika-Cup Spielpraxis und Selbstvertrauen bekommen: Werder-Spieler Naby Keita.

Die sportliche Führung um Geschäftsführer Frank Baumann und Profifußball-Leiter Clemens Fritz hatte die Verletzungshistorie eingepreist. Allerdings war den Bremern nicht bewusst, dass die Ausfallzeiten so drastisch sein würden. "Natürlich hätten wir uns das alle ganz anders gewünscht", sagte Trainer Werner. Den Werder-Akteuren sei bewusst gewesen, dass "das ein Risiko sein kann".

Obendrein berichtete das Multimediaportal "Deichstube" von Unpünktlichkeit und Wegducken bei nicht sonderlich beliebten Sponsorenterminen. Fritz bekräftigte damals, dass Keita bisher keine Sanktion wegen Unpünktlichkeit erhalten habe.

Werder hat Keita noch nicht aufgegeben

Dennoch gaben sich Fritz und auch Werner zuletzt optimistisch. "Da ist für mich noch nicht die Zeit gekommen, um die Flinte ins Korn zu werfen", sagte der Trainer. Werner und die Bremer versuchten, ihn bestmöglich in Gesprächen zu unterstützen. 

Auch Mitspieler und Kapitän Marco Friedl zeigte sich zuversichtlich. "In erster Linie hoffe ich, dass er jetzt gesund bleibt beim Afrika-Cup", sagte der Österreicher und hoffte, dass Keita dort das nötige Fitnesslevel erreiche und dann "richtig durchstarten kann".

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Sportblitz, 14. Juli 2023, 18:06 Uhr