Die Werder-Spieler Ducksch, Friedl, Zetterer und Malatini stehen fröhlich Arm in Arm nebeneinander und feiern mit den Fans den Sieg gegen Köln.

buten un binnen Darum muss Werder jetzt Bayern und Dortmund die Daumen drücken

Stand: 18.02.2024 17:56 Uhr

Nach dem Sieg gegen Köln sind die Bremer Tabellensiebter und der Traum von der Rückkehr in die Europa League ist nicht mehr unrealistisch – auch wegen einer neuen Regel.

Von Petra Philippsen

Von Ole Werner brauchte man nichts anderes zu erwarten. Getreu seiner nordisch-nüchternen Art sicherlich keine hochfliegende Euphorie nach dem 1:0-Sieg in Köln. Der Werder-Coach wollte am Freitagabend keinerlei Träumerei von Europa zulassen, trotz des neunten Tabellenplatzes der Bremer – der am Sonntag sogar zu Platz sieben geworden war.

Das ist eine vernünftige Ausgangslage. Aber trotzdem ist es so, dass wir am 22. Spieltag sind. Unser Blick geht nach vorne, aber nur zum nächsten Spiel. Und am Ende werden wir sehen, wofür es reicht.
(Werder-Trainer Ole Werner am Freitag in der ARD)

Werner hat natürlich recht, zwölf Spieltage stehen in der Bundesliga noch aus und es kann viel passieren. Doch die Bremer haben mit ihrem Lauf von drei Auswärtssiegen in Folge und das ohne Gegentor nicht nur jegliche Abstiegssorgen weggewischt, sondern auch erste Hoffnung auf die lang ersehnte Rückkehr in den europäischen Wettbewerb geweckt.

Platz 8 könnte für Europa reichen

Werders Fußball-Mannschaft kommt vor dem Anpfiff auf dem Spielfeld Arm in Arm in einem Kreis zur Motivation zusammen.

Gemeinsam auch Richtung Europa? Werders Zusammenhalt funktioniert in dieser Saison bisher.

Lust auf Europa haben sie bei Werder, keine Frage. Und Matchwinner Justin Njinmah stellte auch direkt klar: "Ich schaue in der Tabelle lieber nach oben als nach unten." Und obwohl noch einige Partien zu spielen sind, ist es für die Bremer gar nicht mehr so unrealistisch in Richtung Europa zu schielen. Dafür müssten sie von nun an allerdings Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen die Daumen drücken.

Denn in der kommenden Saison ist es möglich, dass sogar der achte Platz in der Bundesliga für den europäischen Wettbewerb ausreicht. Die UEFA hat ab 2024/25 die Regeln für die Champions League geändert, statt 32 Teams mischen künftig 36 mit.

Ein fünfter CL-Platz für Deutschland?

Und zwei dieser vier weiteren Startplätze gehen jeweils an die beiden Länder, deren Klubs gemeinsam die beste Leistung in dieser Saison gebracht haben. Deutschland liegt in dieser UEFA-Einjahreswertung derzeit auf Platz zwei hinter Italien. Sollte man diesen Platz behaupten, dürfte Deutschland in der nächsten Saison ein fünftes Team ins Champions-League-Rennen schicken.

Saison-Rangliste der Länder Saison 2023/24
Platz Land Punkte
1. Italien 14,714
2. Deutschland 13,928
3. England 13,875
4. Spanien 12,937
5. Tschechien 12,250
6. Belgien 12,000
7. Frankreich 11,800
8. Türkei 11,000
9. Niederlande 9,000
10. Portugal 8,500

Jeder Punkt im Europapokal zählt

Und das bedeutet, es gäbe weiterhin die zwei Startplätze für die Europa League und einen – dann womöglich auf dem achten Tabellenplatz – als Playoff-Platz für die Europa Conference League. Derzeit liegt Werder sogar auf Rang sieben, doch sollten die Bremer Rückschläge in den kommenden zwölf Spieltagen einstecken – was zu erwarten ist – eröffnet die Aussicht auf den achten Platz neue Möglichkeiten.

Dafür gilt es jedoch, den derzeit aktiven deutschen Mannschaften im europäischen Wettbewerb das Beste zu wünschen. Denn die Länderwertung ergibt sich aus den Punkten, die die sieben Klubs gemeinsam im Europapokal erspielen. Am 20. Februar geht es für Borussia Dortmund im Achtelfinale gegen PSV Eindhoven weiter. Da dürfte es dank Stürmer Niclas Füllkrug dem ein oder anderen Werder-Fan wohl nicht schwer fallen, ein bisschen die Daumen zu drücken. Allerdings gilt das zudem besonders für Leverkusen im DFB-Pokal – denn gewinnt Bayer, als einzig verbliebenes Top-Acht-Team im Halbfinale, nicht den Pokal, geht die schöne Rechnung auch nicht auf.

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 18. Februar 2024, 19:30 Uhr