Hannovers Coach Stefan Leitl (r.) mit Marcel Halstenberg.

NDR-Sport 96 gegen Elversberg: Leitl setzt auf Halstenberg und Euphorie

Stand: 27.07.2023 08:15 Uhr

Am Sonnabend startet Zweitligist Hannover 96 mit dem Heimspiel gegen die SV Elversberg in die neue Saison. Mit dem Aufsteiger und Fußball-"Zwerg" aus dem Saarland haben die Niedersachsen schon mal Bekanntschaft gemacht.

Vor 13 Jahren duellierten sich die beiden Teams in der ersten Runde des DFB-Pokals - mit schlechtem Ende für 96, das als Bundesligist beim Regionalligisten im Elfmeterschießen ausschied.

Im Hannover-Tor stand damals Florian Fromlowitz ("Ich habe keine guten Erinnerungen an den Tag"), und der heute 37-Jährige warnt auf der 96-Homepage davor, Elversberg zu unterschätzen: In der vergangenen Drittligasaison holte die Sportvereinigung in 38 Spielen 74 Punkte und erzielte dabei 80 Tore. "Die Euphorie und der Underdog-Status wird der SV Elversberg sicher helfen."

Abschlusstraining öffentlich

Auch in der vergangenen Saison musste Hannover zum Start gegen einen Aufsteiger ran - und verlor 1:2 in Kaiserslautern. 96-Trainer Stefan Leitl will aber keine Parallelen sehen, sondern setzt am Sonnabend (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) auf den "Heimspiel-Faktor". Bis zu 27.000 Zuschauer werden erwartet.

"Wir spüren eine große Vorfreude in der Stadt", erklärte Leitl am Donnerstag. Daher setzte der Coach einen ersten Impuls bereits vor der Partie: Das Abschlusstraining am Freitag wird anders als sonst nicht geheim stattfinden, Zuschauer sind ausdrücklich erwünscht. "Das war uns ein Bedürfnis, weil es wichtig ist, dass wir uns den Fans präsentieren. Wir wollen uns gemeinsam einstimmen auf die neue, möglichst erfolgreiche, Saison."

Top-Vorbereitung - nur Muroya fällt aus

Die Grundlagen dafür seien gelegt, so Leitl: "Wir wollen alles, was gut war in der Vorbereitung, mit ins Spiel nehmen. Und in der Vorbereitung war einiges gut: Nicht nur die sieben Siege in den acht ungeschlagenen Testspielen und die sechs Partien ohne Gegentor.

Leitl lobte auch die Art und Weise, wie das Team aufgetreten sei und freute sich über die Tatsache, dass seine Mannschaft kaum Verletzte zu beklagen hatte: "Wir hatten eine unfassbar hohe Trainingsbeteiligung." Für die Partie gegen Elversberg steht lediglich Sei Muroya nicht zur Verfügung: Der Japaner hat muskuläre Probleme in den Oberschenkeln.

Hoffnungsträger Halstenberg

Große Hoffnungen setzen die Niedersachsen auf Rückkehrer Marcel Halstenberg, der von Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig kam. Leitl geht davon aus, dass der 31-Jährige zum Kader zählen und "mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auflaufen wird".

Sportchef Marcus Mann hatte im Vorfeld jedoch vor zu hohen Erwartungen gewarnt: "Wir müssen aufpassen, nicht alles auf seine Schultern zu packen. Am Ende ist er einer von elf Spielern auf dem Platz, er wird uns nicht jede Woche das Spiel entscheiden können - insbesondere als Abwehrspieler."

Leitl sieht hohen Identifikationsfaktor bei 96

Leitl blickt auch aus weiteren Gründen zuversichtlich auf die kommende Saison: Das Gros der Mannschaft sei zusammengeblieben, die Defensive durch die Verpflichtungen von Halstenberg, Brooklyn Ezeh und Max Christiansen verstärkt.

Zudem sei es gelungen, einen Idenfikationsfaktor zu erzielen: Neun Profis im Kader stammen aus Hannover, dem Norden oder sind in Hannover aufgewachsen. "Ich sehe uns definitiv weiter als im Vorjahr", erklärte Leitl, der betonte: "Ich habe Respekt vor den Elversbergern, die in den vergangenen Jahren zweimal in Folge aufgestiegen sind - aber wir sind Hannover 96 und haben eine gewachsene Mannschaft."

Mögliche Aufstellungen:

Hannover: Zieler - Neumann, Halstenberg, Ezeh - Dehm, Köhn - Christiansen, Besuschkow - Schaub - Nielsen, Teuchert
Elversberg: Kristof - Fellhauer, Sickinger, Correia, Sicker - Jacobsen, Sahin - Feil, Rochelt - Martinovic, Faghir

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 29.07.2023 | 13:00 Uhr