Dominic Baumann HFC, 28 nach vergebener Torchance gegen Torwart Maximilian Schulze-Niehues Muenster, 35,

Fußball | 3. Liga "Was für den Kopf tun" - Wie kommt der Hallesche FC aus der Krise?

Stand: 09.10.2023 17:15 Uhr

Der Hallesche FC erlebt gerade den schlechtesten Saisonstart seiner Drittliga-Geschichte. Wie kann sich der HFC befreien? Coach Ristic und Sportdirektor Sobotzik erklären, wie Halle aus der Krise kommen soll.

Fünf Spiele in Folge nicht gewonnen, die schlechteste Abwehr der Liga und Tabellenplatz 19. Fußball-Drittligist Hallescher FC steckt in der Krise. Nach der jüngsten 1:4-Niederlage des HFC von Sonntag (08.10.2023) gegen Preußen Münster herrscht bei den Hallensern viel Frust: "Die Atmosphäre ist nicht gut. Das passte vorn und hinten nicht. Dementsprechend ist die Stimmung", erklärte HFC-Trainer Sreto Ristic am Tag nach der sechsten Saisonniederlage am MDR-Mikrofon. "Gestern wurden uns die Grenzen aufgezeigt", analysierte auch Sportdirektor Thomas Sobotzik zerknirscht.

HFC-Tainer Ristic zur Krise: "Sachen wiederholen sich"

Immer das gleiche Muster bei Gegentoren

Was Ristic und Sobotzik besonders ärgert: Der HFC bekommt seine Gegentore immer nach dem gleichen Muster. Durch individuelle Fehler zu Beginn des Spiels lag der HFC gegen Münster frühzeitig zurück, wie zuvor schon in Ingolstadt, in Mannheim, gegen 1860 München, gegen Sandhausen oder in Lübeck. "Es gibt immer mit dem ersten oder zweiten Torschuss ein Gegentor. Wenn jedes Spiel mit einem Rückstand beginnt, ist es wahnsinnig schwer", kritisiert Ristic.

HFC-Sportdirektor Sobotzik: Keine Trainerdiskussion

Ristic: "Kämpfen und Arbeiten"

Einen Ansatz für die anstehenden knapp zwei Wochen Punktspielpause, die die Verlegung des Spiels bei Freiburg II gebracht hat, hat er auch schon: Muster durchbrechen, den mentalen Reset-Knopf drücken, neues Selbstbewusstsein tanken: "Ich glaube, wir müssen etwas für den Kopf tun." Ein bis zwei Freundschaftsspiele sollen helfen. Und: "Es muss uns bewusst werden, dass wir stabiler werden müssen. Wir müssen konsequenter verteidigen, das beginnt vorn", so der 47-Jährige Trainer: "Es geht ums Kämpfen und Arbeiten."

Trainer Sreto Ristic  Hallescher FC

Trainer Sreto Ristic Hallescher FC

Sobotzik: "Das Messer ist am Hals"

Auch Sportdirektor Sobotzik fordert, die Schwerpunkte im Spiel der aktuellen Situation anzupassen: "Das Messer ist am Hals", beschreibt er die Krise im Kampf gegen den Abstieg. Sein Appell an Trainer und Mannschaft: Weniger Schönspielen, dafür hinten mehr zupacken. "Wir dürfen uns nicht mit spielerischen Leistungen zufriedengeben. Wir müssen den Fokus darauf legen, mit allem, was man hat, das Tor zu verteidigen", so der 48-Jährige.

Sobotzik: Keine Trainer-Diskussion

Coach Ristic, der mit dem HFC in der vergangenen Saison den Klassenerhalt schaffte, wird dabei laut Sobotzik nicht infrage gestellt. "Wir sind uns über den Weg einig. Und wir sind uns auch einig, dass wir den Weg weitergehen. Wir werden keine Unruhe aufkommen lassen", so der Sportdirektor, der Ristic bereits aus gemeinsamen Zeiten in Offenbach kennt.

Kommender Gegner des HFC ist am Samstag, 21. Oktober, Aufstiegsaspirant Jahn Regensburg. Gegen die beste Abwehr der Liga und den effizienten Drittliga-Dritten wird es auf defensive Tugenden ankommen.

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Dirk Hofmeister

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