RB-Trainer Marco Rose gestikuliert am Spielfeldrand

Fußball | Bundesliga RB-Leipzig-Coach Rose schimpft über VAR: "Schafft das Ding ab"

Stand: 15.05.2023 10:12 Uhr

Nach dem späten und dramatischen 2:1-Sieg gegen Werder Bremen hätte die Freude bei RB Leipzig eigentlich ungetrübt sein müssen. Eigentlich. Denn Trainer Rose schimpfte nach dem Spiel - einmal mehr über den VAR.

Marco Rose und der "Video Assistant Referee" werden wohl keine Freunde mehr. Auch am Sonntag (14.05.2023) nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen schimpfte Rose über die Leistungen aus Köln: "Bitte schafft das Ding ab", wetterte der RB-Leipzig-Trainer am MDR-Mikrofon.

Strittige Szene: Simakan gegen Bittencourt

Die Freude des Coaches über den späten 2:1-Sieg trübte eine Schiedsrichterentscheidung aus der 65. Minute. RB Leipzig ging nach tollem und schnellem Umschaltfußball über Konrad Laimer, Timo Werner und schließlich Christopher Nkunku 1:0 in Führung – dachte Rose, dachten auch die über 47.000 Fans im Stadion und dachte zunächst auch Referee Florian Badstübner. Doch dann meldete sich VAR Johann Pfeifer aus dem "Kölner Keller". In der Torentstehung sah er ein Foul. Mohamed Simakan hatte Leonardo Bittencourt von hinten leicht gestoßen. Badstübner sah sich die Szene noch einmal an, entschied auf Foul und nahm das Tor zurück.

Rose: "Zu viele falsche Entscheidungen"

"Lasst die Jungs auf dem Platz entscheiden. Für Abseits und Tore sollte man Technik nutzen, das macht es fair. Aber sich nach einem so leichten Schubser zu melden und ein Foul erkennen zu wollen, das ist nicht nachvollziehbar. Es gibt zu viele falsche Entscheidungen, die gar nicht auf dem Platz, sondern im Keller gefällt werden", sagte Rose später bei der Pressekonferenz.

Trotz Sieg: Ärger bei RB Leipzig nach Bremen-Spiel

Wiederholter Ärger bei RB über VAR

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 46-Jährige über die Video-Referees ärgert. Erst im Februar bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin erregte den früheren Bundesliga-Profi das Eingreifen des VAR nach einer vermeintlichen Abseitsstellung. Dieses führte damals zur Aberkennung eines Tors von Timo Werner. Für Rose "ein klares Tor und eine klare Fehlentscheidung."

"Wenn es die Linie ist, ist es Foul"

Bittencourt: "Wenn es die Linie ist"

Bremens Leonardo Bittencourt, der beim abgepfiffenen Leipziger 1:0 beteiligt war und kurz darauf sogar die Bremer Führung schoss, hatte erwartungsgemäß einen anderen Blick auf die VAR-Situation. "Der Schiedsrichter hat auch bei uns einfache Fouls gepfiffen. Wenn das seine Linie ist, dann war das auch ein Foul", sagte er zu Simakans Stoß von hinten, der ihn aus dem Gleichgewicht und schließlich zu Fall brachte. Insgesamt fuhr Referee Badstübner tatsächlich eine eher enge Interpretation der Zweikampfregeln. Viele Pfiffe, viele Unterbrechungen und sieben Gelbe Karten unterstützen das auch statistisch.

Rose: "Bezahlbaren Wohnraum oder Lagerboxen"

Auch wenn der DFB nach Intervention von Rose den VAR sicherlich nicht so schnell abschaffen wird. Rose hat schon ein paar Ideen, was mit dem "Kölner Keller" passieren könnte: "Macht bezahlbaren Wohnraum draus oder Lagerboxen für Möbel. Aber hört auf mit dem Unsinn", sagte der 46-Jährige beim Bezahlsender "DAZN".

Dirk Hofmeister

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