Benedikt Doll

Weltcup in Oberhof Oberhof jubelt über deutschen Sieg beim Sprint-Krimi

Stand: 05.01.2024 12:24 Uhr

Nach den vielen Hiobsbotschaften und der Verschiebung im Vorfeld hat Oberhof zum Auftakt der Biathlon-Wettbewerbe ein Fest gefeiert. Benedikt Doll gewann vor zwei Norwegern.

Deutscher Traumstart am Rennsteig in Oberhof! Benedikt Doll hat am Freitag (05.01.2024) das Sprintrennen gewonnen. Nach zehn Kilometern und zwei Schießeinlagen war er 1,8 Sekunden schneller als der Norweger Sturla Holm Laegreid, der Zweiter wurde. Auf den dritten Platz lief dessen Landsmann Endre Strömsheim. Johannes Kühn komplettierte als Fünfter das starke deutsche Ergebnis im ersten Einzel 2024.

Doll schwitzt lange im Ziel

Mit Startnummer 14 gestartet, legte Doll in 24:12,2 Minuten eine Zeit vor, die keiner knacken konnte. Allerdings trieben Doll einige Konkurrenten Schweißperlen auf die Stirn. Allen voran Laegreid. Der Norweger verfehlte wie der Deutsche eine Scheibe und mobilisierte auf der Schlussrunde alle Kräfte. Die Zeit schmolz wie zuvor der Schnee. Am Ende blieben 1,8 Sekunden übrig. Doll feierte damit den zweiten Sieg im Sprint in dieser Saison, schon in Lenzerheide hatte er gewonnen.

Benedikt Doll auf dem Podest in Oberhof

Benedikt Doll (mi.) rockt mit den Norweger Sturla Holm Laegreid und Endre Strömsheim das Podest in Oberhof.

Auch Johannes Kühn sorgte für Jubelstimmung. Mit zwei blitzsauberen Einlagen wurde er Fünfter - zeitgleich mit Jakov Fak und 29,8 Sekunden langsamer als Doll. "Es war ein sehr guter Start ins neue Jahr. Schießen war super, Laufen war schwierig. Ich hab nicht die besten Beine gehabt", sagte Kühn der "Sportschau".

Philipp Nawrath, Sprint-Sieger von Östersund, hätte mit einer fehlerfreien Einlage im Stehendanschlag durchaus Richtung Podest schielen dürfen, weil eine Scheibe stehen blieb, wurde er mit insgesamt zwei Fehlern am Ende Elfter (+49 Sekunden).

Strelow fehlerfrei, aber nicht schnell genug

Der Sachse Justus Strelow zeigte beim Heimrennen seine Klasse am Schießstand und jubelte nach zwei Nullrunden über den 15. Platz (+1:05,6 Minuten). Wenn der gebürtige Dippoldiswalder in der Loipe noch einen Zacken schneller unterwegs gewesen wäre, hätte er das Podium angreifen können. "Ich muss im Verfolger morgen wieder über das Schießen kommen, dann könnte ich mich noch nach vorn bewegen."

Horn: Erst Stockbruch, dann Fehlschüsse

Für den Oberhofer Lokalmatador Philipp Horn begann das Rennen mit einem Stockbruch am Startgate. Die ersten Meter musste der 27-Jährige mit einem Stock laufen, verlor aber weder Tempo noch Konzentration. Horn blieb fehlerfrei und auf Kurs - bis zum Stehendschießen. Dort feuerte sich der Thüringer mit drei Fehlern ins Abseits. Am Ende reichte es nicht für einen Platz unter den besten 20.

Philipp Horn

Für den Oberhofer Philipp Horn war es ein holpriger Start.

Erst Kritik, dann Lob von den Norwegern

Der Frust im Vorfeld über die Strecke dürfte sich bei den Norwegern nach dem Rennen gelegt haben. Drei Norge-Starter liefen unter die besten Vier. Während sich Laegreid und Strömsheim über das Podest freuten, blieb Johannes Thingnes Bö nur der vierte Platz - zwei Fehlern reichten nicht für das Podium. Bö und Co. hatten sich im Vorfeld massiv über die Strecken beschwert und von "Lebensgefahr" gesprochen. "Heute war der Schnee gut. Es war ein schnelles Rennen", sagte Laegreid der "Sportschau".

Sprint um einen Tag verschoben

Die warmen Temperaturen der vergangenen Wochen hatten den Schnee schmelzen lassen und den Organisatoren Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Mit einem Tag Verspätung konnte der Sprint der Männer auf einem weißen Schneeband, dass sich durch den Thüringer Wald schlängelte, starten. "Die Helfer haben sich den A.... aufgerissen und haben alle Steine rausgesucht und uns es möglich gemacht, hier zulaufen. Und deshalb noch einmal ein Dank an alle Helfer", sagte Sieger Doll.

Weltcup in Oberhof wegen Dauerregens um einen Tag verschoben

Sanny Stephan