Florian Wellbrock und Lukas Märtens (Schwimmen/SC Magdeburg)

Schwimmen | WM in Fukuoka Märtens zieht souverän in 1.500-m-Endlauf ein - Wellbrock scheitert schon wieder - Gose mit Bestzeit

Stand: 29.07.2023 16:20 Uhr

Was ist nur mit Florian Wellbrock los? Während sein SCM-Teamkollege Lukas Märtens bei der Schwimm-WM in Fukuoka souverän den Endlauf über 1.500 Meter Freistil erreichte, musste der Freiwasser-Doppelweltmeister schon wieder passen. Bei den Frauen schwamm Isabell Gose in persönlicher Bestzeit auf Rang fünf.

Lukas Märtens hat bei der Schwimm-WM im japanischen Fukuoka locker den Endlauf über 1.500 Meter Freistil erreicht. In 14:51,20 Minuten gelang ihm im Vorlauf die viertbeste Zeit des Feldes. Dafür ging sein Teamkollege Florian Wellbrock wie schon über 800 Meter Freistil im Vorlauf bereits baden. Mit 15:10,33 Minuten trennten Wellbrock Welten von Märtens.

Märtens: "Was passiert hier eigentlich?"

Als Florian Wellbrock plötzlich weg war, wunderte sich auch sein Teamkollege. "Ich habe mir während des Rennens gedacht: Was passiert hier eigentlich?", berichtete Lukas Märtens nach dem unerklärlichen WM-Aus des Goldkandidaten. 500 Meter lang waren die beiden nebeneinander geschwommen, dann konnte Wellbrock nicht mehr mithalten - am Ende schied der Weltjahresbeste als 20. im Vorlauf über 1.500 Meter Freistil aus.

Florian Wellbrock und Lukas Märtens (Schwimmen/SC Magdeburg)

Florian Wellbrock ist raus. Auch sein Magdeburger Teamkollege Lukas Märtens will es nicht so recht glauben.

Der Traum, als erster Deutscher drei Titel bei einer Schwimm-WM zu gewinnen, war geplatzt. Wie schon nach dem frühen Scheitern über 800 m wollte Wellbrock nicht reden. "Lukas kommt gleich für euch", sagte der Freiwasser-Olympiasieger im Vorbeigehen. Vor einer Woche noch als unschlagbarer Doppelweltmeister im Meer vor Fukuoka gefeiert, ist Deutschlands Schwimmstar im WM-Becken regelrecht baden gegangen.

Bundestrainer ist ratlos

Woran es lag, konnte auch Bundestrainer Bernd Berkhahn nicht sagen. "Wenn ich das wüsste", antwortete er, "eigentlich ist er fit und gut drauf." Der mentale Druck sei "enorm hoch" gewesen, "es ist dann natürlich schwer, gegen alles und gegen sich selbst seine Form wiederzufinden, die Zweifel zu überwinden".

Dass Wellbrock fast eine ganze Bahn hinter der Spitze zurücklag, war für Berkhahn so unerklärlich, dass er sogar mutmaßte: "Es kann auch sein, dass er krank ist, und er hat nichts bemerkt und hat keine Symptome." An mögliche Auswirkungen auf die Chancen bei Olympia in Paris wollte der Bundestrainer noch nicht denken: "Mir Sorgen zu machen, ist jetzt nicht meine Aufgabe."

Gose mit persönlicher Bestzeit

Schwimmerin Isabel Gose bleibt derweil weiter ohne Weltmeisterschafts-Medaille. Am Samstag kam die Magdeburgerin über 800 Meter Freistil auf Platz fünf. Die 21-Jährige blieb in persönlicher Bestzeit von 8:17,95 Minuten 4,36 Sekunden hinter dem Bronzerang, den die Australierin Ariarne Titmus belegte. Weltmeisterin wurde wie über 1500 Meter die Amerikanerin Katie Ledecky in 8:08,87 Minuten klar vor der Chinesin Li Bingjie, die 8:13,31 Minuten benötigte. Gose hatte bis dato die Plätze sechs und sieben über 1500 beziehungsweise 400 Meter Freistil belegt.

"Ich freue mich über die Bestzeit. Ich habe versucht, unbeschwert heranzugehen, habe aber trotzdem von der Medaille geträumt. Ich weiß nicht, was mein Trainer Bernd Berkhahn vor hat, aber ich freue mich schon sehr auf die neue Saison. Es hat sich alles sehr gut angefühlt, ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt", sagte Gose nach dem Rennen.

jmd/sid/dpa

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