Sehr gestenreich am Spielfeldrand Cheftrainer Sreto Ristic (Hallescher FC) beim Spiel FC Ingolstadt 04 gegen Hallescher FC

Fußball | 3. Liga Hallescher FC: Gute Laune trotz Ergebniskrise und Ajani-Schock

Stand: 01.09.2023 14:53 Uhr

Nach der Euphorie des Saisonstarts hat der Hallesche FC in der Englischen Woche lediglich einen Zähler sammeln können. Der Trend geht nach unten. Halle steht nach vier Spieltagen wieder dort, von wo sie hofften, weit weg zu sein: auf einem Abstiegsplatz. Dazu gesellt sich die schwere Verletzung von Rückkehrer Marvin Ajani. Dennoch ist die Laune erstaunlich gut.

0:4, 1:1 & 2:3 – so lauteten die jüngsten Ergebnisse des Halleschen FC in der noch jungen Saison. Nach nur einem Zähler aus den vergangenen drei Spielen ist die Mannschaft von Sreto Ristic auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht. Und die kommende Aufgabe wird nicht leichter. Mit dem SV Sandhausen wartet am Sonntag (13:30 Uhr im Sport im Osten-Liveticker und Audiostream) ein Zweitliga-Absteiger und Aufstiegsaspirant.

Halle verliert nach turbulenter Anfangsphase

HFC-Coach Ristic: Tabellenstand hat keine Auswirkung auf Arbeitsweise

Unruhig wird man angesichts der nackten Zahlen beim Halleschen FC aber nicht. Zu jung ist die Saison, um schon in Panik zu verfallen. "Es verändert nichts an der Art und Weise, wie wir arbeiten müssen", erklärte Ristic auf der Pressekonferenz am Freitag (01.09.2023). Zwischen seinem Team und dem kommenden Gegner liegen lediglich drei Punkte, dafür aber 13 Plätze. Mit einem weiteren Erfolg könnte die Situation als wieder völlig anders aussehen.

Zumal dem HFC-Übungsleiter die Reaktion nach dem Drei-Tore-Rückschlag binnen weniger Minuten gegen Mannheim gefallen hat: "Das war das Entscheidende, darauf lässt sich aufbauen. Das ist der Weg." Viele seiner jungen Spieler seien noch in der Entwicklungsphase, entsprechend gehören Fehler dazu. Grundsätzlich habe sein Team aber in allen Spielen gezeigt, dass es konkurrenzfähig ist.

Nun gehe es aber gegen einen Kontrahenten mit "ganz anderen Ansprüchen", so Ristic. Der 47-Jährige lobt Sandhausens Auftreten und Effektivität in beiden Strafräumen: "Was die wegverteidigen, ist brutal. Aber auch die Chancen, die sie haben, nutzen sie gnadenlos aus."

Baumgarts Training am Kopfball-Pendel zahlt sich aus

Halles Sommer-Neuzugang Tom Baumgart glaubt dennoch nicht an ein einseitiges Spiel. Er sieht im Training eine "gefestigte Truppe", die sich von den jüngsten Ergebnissen nicht "aus der Ruhe bringen" lässt. Alle Spiele in der Liga sind eng und so rechnet sich Halles Nummer 11 auch gegen Sandhausen Chancen aus. "Wenn die Basics stimmen, können wir jeden Gegner ärgern. Sandhausen wird sicherlich hier herkommen und sagen: 'wir müssen dieses Spiel gewinnen.' Sie haben auch diesen Anspruch. Und genau da müssen wir sie packen."

Seine beiden Ligatore (das 2:3 in Mannheim und das 2:0 gegen Essen) erzielte der 25-Jährige mit dem Kopf – reine Übungssache, wie er versicherte: "Das hat man von klein auf gelernt im Training am berühmten Kopfball-Pendel. Wenn man das oft genug trainiert hat und im Spiel eine gewisse Routine hat, sieht man den Ball und weiß: ein, zwei Schritte Anlauf, abspringen und dann den Ball am besten ins Tor köpfen."

Ajani wird dem HFC lange fehlen

Bitter war für den HFC unter der Woche die Nachricht von Marvin Ajanis langfristigem Ausfall. Erst vor zwei Wochen hatte der Rückkehrer seinen neuen Vertrag unterzeichnet, nun wird er nach einer im Training erlittenen Knieverletzung monatelang ausfallen.

Kam der HFC noch halbwegs beschwerdefrei durch die Vorbereitung liegt seit dem ersten Spieltag ein kleiner Fluch auf dem Team. Nico Hug, Meris Skenderovic, Niklas Kreuzer, Besar Halimi und nun noch Ajani sind teils auf unbestimmte Zeit nicht einsatzfährig. Entsprechend muss Ristic bei der Startformation immer wieder umbauen, konnte bisher nie mit der gleichen Elf ins Spiel gehen. Als Ausrede lässt er das nicht gelten, auch wenn das "etwas mit der Mannschaft macht. Aber es ist so, wie es ist und wir werden nicht jammern. Die Jungs, die auf dem Platz sind, werden es richten. Die tun alles dafür die gesamte Woche über und freuen sich auf das Spiel vor den eigenen Fans."

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rac