
Nordische Kombination | Weltcup "Hätte kein Problem damit" - Rekord-Kombinierer Frenzel liebäugelt mit Trainerjob
Am Sonntag endet eine Ära in der Nordischen Kombination. Eric Frenzel wird beim Weltcup in Lahti seine letzten Rennen einer glorreichen Karriere bestreiten. Seiner Sportart will er auch danach treu bleiben - im Idealfall als Trainer.
Am Freitag beginnt die Abschiedstour von Eric Frenzel. Beim Weltcup-Finale im finnischen Lahti stehen bis Sonntag noch einmal drei Rennen für die Nordischen Kombinierer an. Für Frenzel werden es definitiv die letzten als aktiver Sportler sein. Nach seinem Rekord in Planica als meist dekorierter männlicher Athlet bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften hängt der 34-jährige Sachse nach 16 Jahren auf der Weltcup-Bühne die Skier endgültig an den Nagel.
"Es ist mit Wehmut verbunden. Es ist nicht einfach zu sagen, man beendet eine gewisse Situation. Ich muss selbst noch damit klarkommen, meine letzten Sprünge zu machen", erklärte Frenzel vorab in der "Dresdner Morgenpost" (Mittwochsausgabe). Der Vorfreude auf die Wettkämpfe in Finnland tut das aber keinen Abbruch - auch weil Frenzel seiner geliebten Sportart in jedem Fall treu bleiben will.
Job als Trainer? "Wäre schön, da Dinge weiterzugeben"
In welcher Form, das steht derzeit noch in den Sternen. Zunächst wird das Studium in den Vordergrund rücken. Einen Job als Trainer, vielleicht sogar irgendwann als Bundestrainer, kann sich Frenzel aber durchaus vorstellen. "Die Nordische Kombination ist die Sportart, die ich liebe und in der ich viele Erfahrungen gesammelt habe. Es wäre schön, da Dinge weiterzugeben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Ich denke, dass die Athleten davon profitieren würden - ob im Nachwuchs oder weiter oben. Ich hätte kein Problem damit, das auszuprobieren. Gespräche in die Richtung gab es aber noch nicht. Das lasse ich auf mich zukommen."
Nordische Kombination am "Scheideweg"
Mit Bundestrainer Hermann Weinbuch hört sein langjähriger Förderer nach dieser Saison ebenfalls auf. Zudem ist die Zukunft der Nordischen Kombination alles andere als gewiss. Den Frauen wurde die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 versagt. Auch die Zukunft der Männer ist dadurch offener denn je. Das IOC begründet seine Entscheidung mit einer zu geringen Leistungsdichte und der damit einhergehenden mangelnden Attraktivität, insbesondere in der globalen Vermarktung.

Drei Olympische Goldmedaillen konnte Frenzel in seiner Karriere gewinnen. Den Frauen bleibt die Olympia-Teilnahme weiter versagt.
"Unsere Sportart ist am Scheideweg", weiß Frenzel. Für ihn mehr denn je ein Grund, dieser nicht komplett den Rücken zu kehren. "Ich möchte mich dafür einbringen, dass diese großartige Sportart auch weiter den Stellenwert hat, den sie innehaben sollte. Die Kombination soll weiter olympisch bleiben. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, mich komplett zurückzuziehen und alles Sportliche hinter mir zu lassen."
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dpa/red