
Fußball | Regionalliga Erster gegen Dritter: Erfurt und Chemnitz kämpfen um Regionalliga-Spitze
Traditionsduell und Regionalliga-Kracher: Am Samstag treffen sich die alten DDR-Oberliga-Rivalen Erfurt und Chemnitz zum Spitzenspiel in der Regionalliga Nordost. Kann RWE die Führung ausbauen? Oder stürzt Chemnitz Erfurt vom Thron?
Regionalliga-Spitzenspiel im Steigerwaldstadion - wenn am Samstag (25.02.2023, 14 Uhr im Liveticker) Rot-Weiß Erfurt und der Chemnitzer FC aufeinandertreffen, kommt es zum Duell des Spitzenreiters der Regionalliga Nordost und dem Tabellendritten. Aufsteiger Erfurt führt die Liga mit 41 Punkten an, Chemnitz hat zwei Zähler weniger, könnte am Samstag die Tabellenführung übernehmen.
85. Duell zwischen Erfurt und Chemnitz
"Ich freue mich auf den Kracher", blickt CFC-Trainer Christian Tiffert mit Vorfreude auf das 85. Duell der beiden Traditions-Klubs. Erfurt und Chemnitz sind die aktuellen Top-Teams der Liga: Der CFC als Mannschaft der Stunde hat von den vergangenen 15 Spielen nur eins verloren, RWE ging im gleichen Zeitraum in nur zwei Spielen als Verlierer vom Platz. Das direkte Duell ist aktuell übrigens komplett ausgeglichen: beide Klubs haben je 30-Mal gewonnen, zudem gab es 24 Remis.
Dienstag: Erfurt verliert nach Chancenwucher
Die jüngste Niederlage für RWE gab es ausgerechnet am vergangenen Dienstag (21.02.2023), als es die Thüringer mit einer 0:2-Niederlage gegen Altglienicke verpassten, sich an der Tabellenspitze etwas abzusetzen. "Es war klar, dass wir als Aufsteiger und Mannschaft mit dem kleinsten Etat nicht durch die Liga fliegen", lobte RWE-Coach Fabian Gerber sein Team nach dem Spiel dennoch. "Ich muss meinen Jungs ein Riesenkompliment machen, wie sie über 90 Minuten gespielt haben, wie sie den Fight angenommen haben, wie sie Riesenchancen herausgespielt haben. Das Spiel hatte den falschen Sieger."
Tiffert: "Erfurt steht zurecht da oben"
Mit 45 Toren hat Erfurt zusammen mit dem Tabellenzweiten den besten Angriff der Liga. Und die Chancen im Altglienicke-Spiel hat auch Tiffert gesehen: "Sie sind offensiv sehr gut, schießen sehr viele Tore und kassieren hinten wenig. Das ist der Schlüssel, warum Erfurt weit oben steht", lobt der CFC-Coach vor dem Duell. Besonders Umschaltspiel, der Erfurter Tempofußball und die ausgewogene Offensive beeindruckt den Chemnitzer Trainer: "Sie sind sehr variabel mit sehr ballsicheren und wendigen Spielern. Alle sind in der Lage, Tore zu schießen. Sie sind schon sehr komplett", sagt Tiffert, und schließt: "Sie stehen zurecht da oben an der Tabellenspitze."
Chemnitz: Zwei Abwehr-Säulen gesperrt
Chemnitz glänzt dafür mit einer starken Defensive: In den letzten fünf Spielen blieben die "Himmelblauen" viermal ohne Gegentor. Doch Tiffert muss seine Defensive umstellen: In Erfurt fehlen der rotgesperrte Außenverteidiger Niclas Walther und der gelbgesperrte Abwehrchef Robert Zickert. Sorgen will sich Tiffert trotz der Sperren nicht machen: "Ich habe auf jeden Fall Möglichkeiten, meine Abwehr gut zu stellen", sagt der frühere Mittelfeldspieler, und nennt als Alternativen Stefan Pribanovic, Jasin Jusic, Lucas Arnold und Marius Schreiber. "Sollten wir mit einer Dreierkette auflaufen, könnte man auch Mittelfeldspieler einsetzen", so der 41-Jährige.
Hajrulla fehlt Erfurt mehrere Wochen
RWE-Coach Gerber hat personell vor allem eine Sorge: Mittelstürmer Romario Hajrulla fällt mindestens vier Wochen aus. Der Angreifer musste gegen Altglienicke bereits nach 15 Minuten und mit Verdacht auf eine schlimme Schienbeinverletzung ausgewechselt werden. Auch wenn der befürchtete Kreuzbandriss ausgeschlossen werden konnte, ist der Topstürmer der Vereins (9 Tore) aufgrund einer Einblutung im rechten Knie aktuell nicht in der Lage zu trainieren. Seine Torjäger-Qualitäten stellte Hajrulla auch beim Erfurter 3:0-Sieg im Hinspiel unter Beweis, als er in der 75. Minute zum vorentscheidenden 2:0 traf.
Dirk Hofmeister