Tor für Aue. Maximilian Thiel (30, Aue) trifft zum 1:0 gegen Torwart Marius Funk (1, Ingolstadt) und Mladen Cvjetinovic (19, Ingolstadt)

Fußball | 3. Liga Aue-Stürmer Thiel: "Kann nicht viel, aber schießen kann ich"

Stand: 07.08.2023 10:06 Uhr

Maximilian Thiel kam, sah und siegte: Der 30-Jährige traf am Sonntag gegen den FC Ingolstadt 100 Sekunden nach seiner Einwechslung. Es war erst das dritte Tor des Stürmers in 33 Spielen. Richtig angekommen ist Thiel in Aue noch nicht. Vielleicht war genau dieses Tor die Initialzündung.

Maximilian Thiel ist 30 und hat als Fußballprofi schon viel erlebt. Der Stürmer hat bei sieben Vereinen gespielt und in der 2. Bundesliga in 86 Einsätzen 13 Mal getroffen. Letzte Saison kam Thiel von Wehen Wiesbaden und sollte helfen, den FC Erzgebirge Aue direkt wieder in die 2. Bundesliga zu schießen.

Doch die Premierensaison im Schacht war holprig. Thiel stand oft auf dem Abstellgleis und nur drei Mal über 90 Minuten im Kader. Ein mageres Drittliga-Tor stand zu Buche, dazu ein Treffer im Landespokal gegen den damaligen Oberligisten FC Eilenburg. Erste Wahl waren und sind andere.

Torriecher - Thiel schnuppert richtig

Auch beim Auftaktspiel am Sonntagabend gegen den FC Ingolstadt schmorte Thiel auf der Bank, lange 88 Minuten. Dann kam das Zeichen des Trainers. Pavel Dotchev schenkte ihm zwei Minuten plus Nachspielzeit. Der Angreifer war noch keine 100 Sekunden auf dem Platz, als er am langen Pfosten nach einem Fallrückzieher von Steffen Meuer schnupperte und den Ball aus fünf Metern zum Tor des Abends über die Linie drückte. Aue jubelte dank Thiel über einen gelungenen Auftakt. "Wer mich kennt, weiß, dass ich einen Riecher habe. Ich kann nicht viele Sachen, aber schießen kann ich. Wenn der Ball auf meinen Fuß kommt, dann muss ich ihn reinschießen", schmunzelte Thiel im Interview mit "Sport im Osten".

Aue Torschütze Thiel: "Das war ein super Moment"

Das war ein super Moment. Die Mannschaft belohnen zu dürfen, nach diesem super Spiel. Die Jungs haben gefightet und sind teilweise mit Krämpfen vom Platz. Da ist es ein tolles Gefühl, wenn man das Goldene Tor schießt." Maximilian Thiel |

Der Treffer sei die Belohnung für die Jungs gewesen, sagt Thiel. "Es war ein super Moment gerade. Die Jungs haben gefightet und sind teilweise mit Krämpfen vom Platz. Da ist es ein tolles Gefühl, wenn man das Goldene Tor schießt", so der Torschütze. Sein Spielanteil war klein, sein Anteil am Ergebnis riesengroß. Der gebürtige Bayer gibt zu, dass er mit seiner Rolle als Joker nicht "ganz zufrieden ist". "Ich habe schon den Anspruch, in der ersten Elf zu sein. Wir haben vorne super Jungs, die machen es einfach gut." Der Trainer habe mit ihm gesprochen und die Situation erklärt. "Ich bereit meine Minuten zu bekommen. Heute war es nicht so viel. Dann muss man nehmen, was man bekommt", so der 30-Jährige, der sein Tor mit einem Glas Rotwein und der Familie genossen hat. "Das sind die schönsten Momente im Fußball." Thiel und Aue hätten gern mehr davon.

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Sanny Stephan