Renndirektor Gernot Weigl erklärt den Wendefehler.

München Marathon Strecken-Fehlleitung - Männer laufen zu viel, Frauen zu wenig

Stand: 09.10.2023 11:50 Uhr

42,195 Kilometer hatten die Läufer und Läuferinnen am Sonntag beim 37. München Marathon zu laufen. Doch die Spitzengruppe der Männer lief aus Versehen 100 Meter zu viel, die der Frauen 800 Meter zu wenig.

Von Margot Lamparter, BR24Sport

Nach 42,195 Kilometer hatten die Spitzengruppen der Läufer und Läuferinnen beim 37. München Marathon Gesprächsbedarf. Denn die Männer waren ungefähr bei Kilometer 10 aus Versehen 100 Meter zu viel und die Frauen 800 Meter zu wenig gelaufen.

Die Wende beim Reiterdenkmal am Odeonsplatz lief zunächst bei den Männern nicht wie geplant. "Auf einmal sehe ich, dass die Männer weiterlaufen und nicht diese Wende genommen haben", beschreibt Rennleiter Gernot Weigl die kuriosen Szenen während des Rennens. Er sei dann aus dem Auto herausgesprungen und habe ihnen gesagt, sie sollten wieder umdrehen. "Dadurch sind sie ungefähr 100 Meter zu viel gelaufen".

Video: Die Spitzengruppe der Männer und Frauen biegen falsch ab

Die Fehlleitungen der Spitzengruppen bei den Männern und Frauen.

Hendel bringt Tempoverschärfung aus dem Konzept

Auch der deutsche Läufer Sebastian Hendel war mit der Situation nicht ganz zufrieden. "Wir haben leider ein bisschen Pech gehabt. Kurz nach Kilometer 10 hatten wir eine kleine Streckenfehlleitung. Das kann halt passieren bei 42 Kilometer Streckenabsperrung", so der 27-Jährige. Die Konsequenz: "Es waren etwa 20 Sekunden, die wir auf dem Kilometer mehr hatten".

Danach hätten die Pacer versucht, es wieder herauszulaufen im Englischen Garten. "Das schwierigste Stück war dann auch gleichzeitig das schnellste. Und das hat sich dann zwischen Kilometer 20 bis 30 gerächt", so Hendel. Seine Hoffnung, unter 2:09 Stunden zu laufen, war dahin.

Beim Sieg des Kenianers Bernard Muia (2:09,21 Stunden) lief er trotz der längeren Strecke eine neue persönliche Bestzeit (2:10,14). Für die direkte Olympia-Qualifikation hätte er allerdings eine Zeit von 2:08:10 Stunden laufen müssen. Jetzt will er das Rennen in Ruhe analysieren und sehen, was er nächstes Mal besser machen kann. "Mundabwischen und weitermachen", sein Motto.

Siegerin Cherotich muss zwei Extra-Runden im Olympiastadion laufen

Auch bei den Frauen lief es nicht nach Plan: Die fünf Kenianerinnen in der Spitzengruppe der Frauen bogen auf der Ludwigstraße kurz vor dem Odeonsplatz zu früh ab. "Dadurch sind wir in die Situation gekommen, dass wir diese zwei [Extra-] Runden [im Olympiastadion, Anm. der Red.] machen müssen", so Weigl. "Wir werden es alles nachvermessen". Damit sei das Rennen wieder regulär.

Die Vermessung soll am Montag unter Aufsicht des Deutschen Leichtathletikverbandes über die Bühne gehen. "Wir hoffen, dass wir damit die Läuferinnen und Läufer einigermaßen gut bedienen konnten". Die Siegerin Catherine Cherotich musste nach dem Einlauf durchs Marathontor jedenfalls noch zwei Extra-Runden drehen, bevor sie nach 2:31:34 Stunden endlich im Ziel jubeln konnte. Als beste Deutsche kam Katka Wenzler vom PTSV Rosenheim auf Rang sieben (2:54:07 Stunden) ins Ziel.

Video: Der Einlauf im Olympiastadion und Interview mit Sebastian Hendel

Sebastian Hendel wird Fünfter, verpasst aber die Olympia-Norm

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Quelle: BR24Sport 08.10.2023 - 12:09 Uhr