Oliver Kahn, ehemaliger FC Bayern Vorstandschef

BR24 Sport Oliver Kahn: FC-Bayern-Aus "für beide Seiten besser"

Stand: 19.09.2023 09:15 Uhr

Oliver Kahn, der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern, hat sich über seine Entlassung beim deutschen Rekordmeister geäußert. Seine drei Jahre als Funktionär an der Säbener Straße beschreibt er als "keine leichte Zeit".

Von BR24Sport

Oliver Kahn tourt derzeit durch Saudi-Arabien. Neben einem Besuch beim Verein Al-Nassr, bei dem er unter anderem Cristiano Ronaldo und den ehemaligen FC-Bayern-Spieler Sadio Mané traf, war er auch Gast in einer Talkshow. In einem einstündigen Interview äußerte er sich über seinen Rauswurf beim FC Bayern, der wenige Momente nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft offiziell geworden war.

Kahn über den FC Bayern: "Keine leichte Zeit"

"Wenn man in einem Klub an einen Punkt kommt, an dem man unterschiedliche Meinungen oder unterschiedliche Denkweisen oder unterschiedliche Ansichten über bestimmte Themen, die Entwicklung, Strategie oder Führung hat und man sie nicht zusammenbringen kann, dann denke ich, ist es für beide Seiten besser, ihren eigenen Weg zu gehen", sagte Kahn in der Fernsehsendung "Kora Rotana" und stimmte damit versöhnliche Töne an. Laut Medienberichten hatte er sich bei seinem Rauswurf im Mai noch heftig mit den Entscheidungsträgern gestritten, woraufhin er von der Reise zum letzten Saisonspiel nach Köln ausgeschlossen wurde.

Seine dreijährige Amtszeit an der Säbener Straße sei "keine leichte Zeit" gewesen. Dennoch bereue er sie nicht. "Es war eine herausfordernde Zeit. Aber es war eine großartige Zeit, weil ich viel gelernt habe", betonte Kahn. Seine Aufgabe sei es gewesen, "den Verein auf dem höchsten Niveau zu halten. Zu dieser Zeit war Bayern der beste Verein in Europa."

Michael Ott: "Einfach nur enttäuschend"

Kahn, der vor seiner Zeit als Funktionär beim FC Bayern bereits in Saudi-Arabien gearbeitet hatte und dort für die Entwicklung von Torwarttalenten zuständig war, ist seit einigen Tagen in dem Königreich und nimmt dort an zahlreichen PR-Terminen teil. Für seine Auftritte in dem Land, das unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen und dem Mord am Journalisten Jamal Kashoggi in der Kritik steht, wurde Kahn öffentlich vielfach kritisiert. FC-Bayern-Fan Michael Ott, führender Kopf in der Fanbewegung gegen das Katar-Sponsoring, kommentierte einen Auftritt Kahns mit den Worten: "Der tragische Fall eines ehemaligen Welttorhüters, der sich jetzt auch persönlich für saudi-arabische Propaganda hergibt. Einfach nur enttäuschend."

Kahn lobte wiederholt die Entwicklungen im saudischen Fußball auch die "Vision 2030" des Kronprinzen Mohammed bin Salman. Man habe gemerkt, so Kahn, dass die Menschen im Fußball "etwas erreichen wollen".

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Quelle: BR24Sport im Radio 20.09.2023 - 21:00 Uhr