Magnus Brevik

Bei Nordischer Ski-WM Nach Skisprung-Skandal: Norwegische Trainer sind Jobs los

Stand: 22.05.2025 14:48 Uhr

Es war der Skandal der Nordischen Ski-WM in Trondheim: Manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer hatten einen Betrugsskandal nach sich gezogen. Jetzt sind zwei der in den Anzugskandal verwickelten Trainer ihre Jobs beim nationalen Skiverband los.

Von BR24Sport

Gut zwei Monate nach dem Anzugskandal bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim hat Norwegens Verband den Vertrag mit dem bislang suspendierten Skisprung-Nationaltrainer Magnus Brevig aufgelöst. Das bestätigte der amtierende Generalsekretär des Verbandes, Ola Keul, unter anderem gegenüber der Nachrichtenagentur NTB. Auch die Verträge von Servicemann Adrian Livelten und Assistenzcoach Thomas Lobben wurden beendet.

Der Skandal war Mitte März durch das Bekanntwerden von belastenden Videoaufnahmen am Rande der WM in Trondheim ausgelöst worden, der norwegische Sportdirektor Jan-Erik Aalbu hatte Betrug an den Anzügen zugegeben. Er selbst und die betroffenen Springer seien über die Manipulation der Sprunganzüge nicht informiert gewesen, dem Trainerteam um Brevig war die Hauptschuld angelastet worden.

Die FIS sperrte in der Folge sämtliche norwegische Männer des Skisprung-Teams bei der WM vorläufig. Neben Lindvik und Forfang waren der frühere Skiflug-Weltrekordler Robert Johansson sowie Kristoffer Eriksen Sundal und Robin Pedersen betroffen.

Welle der Empörung nach Bekanntwerden des Videos

Das Video mit den Umnäh-Aktivitäten entfachte eine Welle der Empörung: Beim Deutschen Ski-Verband (DSV) hatte man seine Zweifel an der Darstellung der Athleten. "Vieles von den Darstellungen der Norweger ist nicht nachvollziehbar", sagte Verbandssprecher Ralph Eder damals. Dass nur ein paar Techniker von der Manipulation der Anzüge gewusst haben sollen, wirke befremdlich. "Das ist Doping, nur mit einer anderen Art Nadel", schrieb der Norwegische Rundfunk NRK in Anspielung an die umgenähten Anzüge.

Als "ziemlich skurril" beschrieb Andreas Wellinger die Situation damals. Der Ruhpoldinger holte bei der WM Silber von der Normalschanze - musste sich nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben. Die Disqualifikation der Norweger erfolgte aber nur für das letzte Springen der WM, da Sportdirektor Aalbu nur für das abschließende Springen von der Großschanze die Manipulationen einräumte. In der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" sagte er, es sei "eine Situation für unseren Sport" eingetreten, "die ich mir in der Form gar nicht vorstellen hätte können."

Video: Wellinger über Anzugskandal – "skurrile Situation"

Andreas Wellinger

Quelle: BR24Sport 22.05.2025 - 14:54 Uhr