Noussair Mazraoui.

Umstrittener Social-Media-Post Mazraoui vor Rückkehr - Bayern kündigt Gespräch an

Stand: 18.10.2023 12:57 Uhr

FC-Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui sorgt für Diskussionen mit einem Pro-Palästina-Beitrag in den sozialen Medien. Der deutsche Fußball-Rekordmeister kündigte nun ein "ausführliches persönliches Gespräch" mit dem Marokkaner an.

Von Bernd R. Eberwein

Der Pro-Palästina-Beitrag von Noussair Mazraoui wird ein Nachspiel beim FC Bayern München haben. Der Marokkaner, der derzeit noch mit seiner Nationalmannschaft in Afrika weilt, soll nach seiner Rückkehr zu einem "ausführlichen persönlichen Gespräch mit der Klubführung in München" antreten. Dies teilte der Verein der Nachrichtenagentur dpa mit.

Mazraoui - erst pro Palästina, dann ein Plädoyer für Frieden

Noussair Mazraoui hatte am vergangenen Wochenende auf der Social-Media-Plattform Instagram ein Video veröffentlicht. In diesem wünscht eine Stimme im Stile eines Gebets den "unterdrückten Brüdern in Palästina" im Konflikt mit Israel den Sieg.

Der Beitrag sorgte für Wirbel in den Medien und den sozialen Netzwerken. Noch am Sonntagabend ruderte Mazraoui zurück. In einer im Original englischsprachigen Erklärung, die der dpa vorlag, teilte der Marokkaner mit: "Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde."

Allerdings distanzierte sich Mazraoui nicht ausdrücklich von seinem ursprünglichen Instagram-Post.

FC Bayern solidarisiert sich mit Israel

Der FC Bayern hatte sich unmittelbar nach den Hamas-Angriffen auf Zivilisten mit Israel solidarisiert. Es gebe "keine Rechtfertigung für die Tötungen und brutale Gewalt gegen die Zivilbevölkerung", teilte der Klub auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Man sorge sich um die "Freunde in Israel".

In der Ankündigung des Gesprächs mit Mazraoui untermauerte der Verein dies erneut. "Unabhängig davon weiß jeder, auch jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter, jede Spielerin und jeder Spieler, für welche Werte der FC Bayern steht", so die Bayern: "Wir sorgen uns um unsere Freunde in Israel und stehen an ihrer Seite. Zugleich hoffen wir auf ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen im Nahen Osten."

Politiker forderten vom FC Bayern Konsequenzen

Der umstrittene Instagram-Post von Mazraoui hatte auch die Politik auf den Plan gerufen. Der rheinland-pfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger forderte den FC Bayern auf X zum Handeln auf. Mazraoui "bitte sofort raus schmeißen. Zudem sollten alle staatl. Möglichkeiten genutzt werden, ihn aus Deutschland zu verweisen", schrieb Steiniger und erntete dafür unter seinem Post viel Kritik. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert forderte den FC Bayern zu einer Stellungnahme auf.

Im Video: Wie der Krieg in Nahost den Sport in München stoppt

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Quelle: BR24Sport 16.10.2023 - 19:55 Uhr