Fotomontage, Symbolbild, mit der Meisterschale und Logos vom FC Bayern München und Borussia Dortmund,

BR24 Sport Meisterschaftskampf: Hilft dem FC Bayern die Erfahrung?

Stand: 18.05.2023 11:50 Uhr

Die Fußball-Bundesliga steuert dem großen Finale im packenden Titelkampf zwischen Serienmeister Bayern München und Herausforderer Borussia Dortmund entgegen. Was spricht für die Bayern, was für den BVB?

Von BR24Sport

Schon lange war der Kampf um die Meisterschaft nicht mehr so spannend wie in dieser Saison. Zwischenzeitlich hatte der FC Bayern neun Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Doch nach der Winterpause schrumpfte dieser kontinuierlich dahin. Als es Anfang April zum Gipfeltreffen der beiden Dauerrivalen kam, war Dortmund sogar Tabellenführer - mit dem minimalen Vorsprung von einem Punkt.

Der FC Bayern gewann mit 4:2 - es war das erste Spiel unter Trainer Thomas Tuchel. Die Münchner übernahmen die Tabellenspitze. Doch der BVB blieb am Rekordmeister dran, überholte ihn zwischenzeitlich sogar, doch verlor umgehend wieder die Tabellenführung. Nun ist das Rennen um den Titel denkbar eng: Zwei Spieltage vor Schluss liegt der Revierklub nur einen Punkt hinter den Bayern. Dass der Rekordmeister als Spitzenreiter in die letzten beiden Spiele ging und den Titel noch verspielte, war zuletzt 1993 der Fall. Damals wurde Werder Bremen noch Meister.

Bayern-Spieler allesamt titelerprobt

Schaffen die Bayern den elften Titel in Folge? Die langjährige Erfahrung im Kampf um die Meisterschale spricht ganz klar für die Münchner. Zehn Meisterschaften in Serie sind in Europas Topligen unerreicht. Wenn jemand weiß, wie man Titel gewinnt, dann die Bayern-Stars. "Wir holen uns das Ding", rief Routinier Thomas Müller zuletzt im Brustton der Überzeugung. Für das Bayern-Urgestein wäre es der zwölfte Meistertitel.

Tuchels Plan geht langsam auf

Und so langsam zahlt sich der Trainerwechsel scheinbar aus: Das jüngste 6:0 gegen den FC Schalke war das beste Spiel in seiner noch kurzen Tuchel-Amtszeit. Sein Plan, zunächst auf defensive Stabilität zu setzen, geht auf. Und auch vorne stimmt es wieder: In Serge Gnabry haben die Bayern aktuell einen echten "Torgaranten" (vier Treffer in drei Spielen) - auch der Trend spricht klar für den FCB.

Große Euphorie in Dortmund

Doch eines darf man nicht vergessen: In Dortmund herrscht Euphorie - denn den letzten Meistertitel holten sich die Borussen 2012. Seit dem hieß der Deutsche Meister immer FC Bayern. Für die Münchner gehört eine Meisterfeier auf dem Rathausprogramm zu der Landeshauptstadt wie Weihnachten - beides gibt es jährlich.

In Dortmund will die ganze Stadt den Titel, der Glaube im Verein ist trotz der schlechteren Ausgangssituation groß. Die Vorbereitungen für die Meisterparty am Borsigplatz laufen im Rathaus und bei der Polizei längst auf Hochtouren. "Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich mir den BVB als Meister wünsche", sagte auch der frühere Meistermacher Jürgen Klopp:

BVB in der Rückrundentabelle vor dem FCB

Die Euphorie im Revier ist das eine, das andere ist die Form der Dortmunder: In der Rückrundentabelle liegt der BVB vier Punkte vor dem FC Bayern. Seit der langen WM-Pause feierte der das Team von Edin Terzic 13 Siege in 17 Spielen, nur die Begegnung in München ging verloren.

Torjäger Sebastien Haller kommt immer besser in Schwung, seit Wochen glänzen die Flügelflitzer Donyell Malen und Karim Adeyemi. Auch Jude Bellingham hat sich aus seinem zwischenzeitlichen Tief gekämpft. Zuletzt wurden Wolfsburg (6:0) und Mönchengladbach (5:2) aus dem Stadion geschossen. Der BVB wartet allerdings seit Februar auf einen Auswärtssieg.

Vermeintlich leichteres Restprogramm für die Borussen

Ein leichter Vorteil im Kampf um die Meisterschaft könnte das vermeintlich einfacherer Restprogramm der Dortmunder gegenüber den Bayern sein. Der BVB spielt beim FC Augsburg und zu Hause gegen den FSV Mainz 05 - Beide Gegner wurden zum Ende der Hinrunde von Dortmund knapp besiegt. Die Bayern empfangen Leipzig und müssen am letzten Spieltag nach Köln reisen.

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Quelle: Blickpunkt Sport 21.05.2023 - 21:45 Uhr