Radsport | Giro d'Italia Giro d'Italia: Kämna jubelt bei erster Bergankunft auf dem Ätna

Stand: 10.05.2022 22:01 Uhr

Der Giro d'Italia hat seinen ersten deutschen Höhepunkt: Lennard Kämna hat die erste Bergetappe der Italien-Rundfahrt gewonnen. Er stürmte als Erster den Gipfel des Ätna.

Lennard Kämna hat die erste schwierige Bergprüfung beim 105. Giro d'Italia gewonnen. Der 25-Jährige vom Team Bora-hansgrohe war nach 172 Kilometern und einem Schlussanstieg auf den Ätna der stärkste Fahrer und feierte nach der Tour de France 2020 seinen zweiten Etappensieg bei einer großen Landesrundfahrt. Im Schlusssprint setzte er sich vor Juan Pedro Lopez (Trek-Segafredo) durch.

Ideales Timing bei Kämna

"Ich hatte fast gedacht, ich habe es verloren", sagte Kämna zum dramatischen Etappenende, als Lopez sich kurzfristig abgesetzt hatte. "Doch ich habe ihn eingeholt und konnte mich vor dem Sprint erholen. Ich bin sehr, sehr glücklich. Dieser Sieg nimmt viel Druck." In der Gesamtwertung ist Kämna mit 39 Sekunden Rückstand auf Lopez Zweiter.

Wie schon beim Giro-Start in Ungarn präsentierte sich Kämna auch nach dem Transfertag extrem angriffslustig. Er wusste, was auf ihn wartete: 172 schwere Kilometer von Avola auf den Ätna, eine gute Chance für den formstarken Allrounder aus Wedel, der die erste Ausreißergruppe nutzte, um den Favoriten im Feld zu entkommen. Die ließen es zunächst gemütlich angehen, die Rundfahrt entscheidet sich erst in der letzten Woche.

Als einer der Favoriten fiel der Niederländer Tom Dumoulin (Jumbo-Visma) zurück, der Kolumbianer Miguel Angel Lopez aus der Mannschaft Astana Qazaqstan gab wegen einer Hüftverletzung auf.

Auch Buchmann überzeugt

Stark zeigte sich auch Kämnas Teamkollege Emanuel Buchmann, der mit den Favoriten Richard Carapaz aus Equador (Ineos) und dem Briten Simon Yates (Team BikeExchange-Jayco) 2:37 Minuten nach Kämna ins Ziel kam.

Buchmann, früherer Tour-Vierter, liegt als einer der drei Kapitäne bei Bora auf Platz 21 mit 2:39 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung. Besser platziert ist in der starken deutschen Mannschaft nur noch der Niederländer Wilco Keldermann (+1:55). Auch Yates (+1:42) und Olympiasieger Carapaz (+2:06) liegen nach der ersten Bergetappe gut im Rennen.

Es wird wieder flach

Die fünfte Etappe von Catania, der zweitgrößten Stadt auf Sizilien, in die Hafenstadt Messina könnte wieder den Sprintern um ihren König Mark Cavendish gehören, wenn sie den Anstieg der zweiten Kategorie zum Portella Mandrazzi überstehen. Am Donnerstag geht es dann aufs italienische Festland, der Giro endet nach 3.410 Kilometern am 29. Mai.