Emanuel Buchmann

Nach Giro-Aus Emanuel Buchmann hat Tour de France im Blick

Stand: 09.06.2021 13:18 Uhr

Nach seinem Aus beim Giro d'Italia peilt Emanuel Buchmann einen Start bei der Tour de France an. Man überlege, Buchmann einen Platz im Tourkader zu geben, sagte Teamchef Ralph Denk im "Tourfunk", dem neuen Radsport-Podcast der Sportschau.

Radprofi Emanuel Buchmann wird eventuell doch bei der Tour de France starten. Nach seinem Sturz und dem darauf folgenden vorzeitigen Ausstieg beim Giro d'Italia peilt der 28 Jahre alte Rundfahrten-Spezialist vom Team Bora-hansgrohe nun offenbar einen Start in Frankreich an.

Buchmann im erweiterten Aufgebot

"Er ist nach seinem Ausscheiden ins erweiterte Aufgebot reingerutscht", sagte Teammanager Ralph Denk im "Tourfunk", dem neuen Radsport-Podcast der Sportschau. "Wir werden die Trainingsdaten von dieser Woche nochmal genauer beurteilen, ob es Sinn macht, ihn noch zur Tour de France mitzunehmen."

Buchmann war in diesem Jahr eigentlich nicht für die Tour de France vorgesehen, weil die Strecke seinen Fähigkeiten diesmal nicht entgegenkommt. Zwei Zeitfahren und nur drei Bergankünfte sind für den Kletterspezialisten nicht ideal, deswegen hatten Buchmann und das Team schon im Winter entschieden, dass der Ravensburger in diesem Jahr den Giro d'Italia in Angriff nehmen sollte.

Emanuel Buchmann

Kelderman bleibt Kapitän

Dort präsentierte sich Buchmann in sehr guter Form, musste das Rennen aber nach einem Sturz zu Beginn der dritten Woche aufgeben. Nach dem Giro hätte für Buchmann dann nach einer Phase der Regeneration der Formaufbau für das Straßenrennen bei den Olympischen Spielen in Tokio auf dem Programm gestanden. "Jetzt den Spannungsbogen bis zur Olympiade aufrechtzuhalten, ist vielleicht ein bisschen arg lang", sagte Denk im Tourfunk.

Sollte Buchmann einen Platz im Tour-Kader von Bora-hansgrohe bekommen, werde man ihm eine "freie Rolle" geben, kündigte Denk an. "In einer freien Rolle ohne Druck ist vielleicht auch mehr möglich", so der Teamchef. Als Kapitän wird der Niederländer Wilco Kelderman das Team Bora-hansgrohe in Frankreich anführen. Den endgültigen Kader will das Team in der kommenden Woche bekannt geben.

Sagan, Ackermann oder beide?

Dann wird sich auch entscheiden, ob Peter Sagan, Pascal Ackermann oder eventuell sogar beide Teil des Teams sein werden, und wer für die Mannschaft die Sprints fahren soll. Man werde nach sportlichen Gesichtspunkten entscheiden, sagte Denk. Das spricht eher für Sagan, der gerade beim Giro d'Italia einen Etappensieg feiern konnte und das Trikot des punktbesten Sprinters gewann.

Ackermann hat dagegen in dieser Saison noch kein Rennen gewonnen und muss sich in den kommenden Tagen bei der Belgien-Rundfahrt beweisen. "Bora-hansgrohe hat schon den Anspruch, mit den acht besten Leuten nach Frankreich zu reisen", erklärte Denk. "Aktuell gehört Pascal da nicht dazu." In Belgien habe Ackermann aber loyale Helfer an seiner Seite und er sei sicher, dass sein Sprinter dort auch Erfolge einfahren werde.

Sowohl der Vertrag von Ackermann als auch der von Sagan laufen zum Ende der Saison aus. Zumindest in Sachen Sagan scheinen die Verhandlungen weit gediehen. Nachdem es lange so aussah, dass der dreimalige Weltmeister aus der Slowakei das Team verlassen würde, stehen die Zeichen nun offenbar auf Vertragsverlängerung. "Es kann durchaus sein, dass wir noch was sagen zur Personalie Sagan", erklärte Denk.