Paralympics | 9. Wettkampftag Paralympics: Langlauf-Staffeln ohne Edelmetall zum Abschluss

Stand: 13.03.2022 06:57 Uhr

Weil die Langlauf-Staffeln der kräftezehrenden Woche ihren Tribut zollen mussten, blieb das deutsche Team am letzten Wettkampftag der Peking-Paralympics ohne Medaille. Im alpinen Slalom gab Christoph Glötzner ein unglückliches Debüt.

Die deutsche Skilanglauf-Mixedstaffel hat zum Abschluss der Paralympischen Winterspiele in Peking eine Medaille verpasst.

Mixed-Staffel fehlen 50 Sekunden zu Bronze

Das Quartett um die sitzende Anja Wicker, die sehbeeinträchtigte Leonie Walter mit Guide Pirmin Strecker, den stehenden Marco Maier und den sehbeeinträchtigten Nico Messinger mit Guide Robin Wunderle landete über 4 x 2,5 Kilometer auf dem fünften Platz, der Rückstand auf den Bronzerang betrug knapp 50 Sekunden.

"Die Medaille war klar das Ziel, deswegen haben wir so aufgestellt", sagte Anja Wicker, die im Biathlon die Bronzemedaille gewonnen hatte: "Am Ende waren die Anderen trotzdem besser. Wir haben alles versucht, deswegen können wir auch sehr zufrieden sein. Mehr war nicht drin." Den Sieg sicherte sich die USA vor China und Kanada.

Offene Staffel nur auf Rang acht

Auch in der offenen Staffel über 4 x 2,5 Kilometer konnten die Deutschen nicht in die Medaillenvergabe eingreifen. Der sitzende Martin Fleig, die sehbeeinträchtigte Linn Kazmaier mit Guide Florian Baumann, der stehende Alexander Ehler sowie die sehbeeinträchtigte Schlussläuferin Johanna Recktenwald mit Guide Valentin Haag mussten sich in einem Feld mit elf anderen Nationen mit Platz acht zufrieden geben.

3:35 Minuten eher lief Anatoli Kowalewski mit Guide Aleksander Mukschin über die Ziellinie und verschaffte damit der Ukraine noch die elfte Goldmedaille bei diesen Spielen. Frankreich holte Silber (+25,1s), Norwegen (+35,7s) komplettierte das Podest auf dem Bronzerang.

"Es ist noch ein bisschen unreal, ich wollte die Besonderheit des Teamevents nochmal genießen", sagte Fleig nach diesem letzten Rennen seiner Karriere in der Sportschau: "Ich werde nicht irgendwelchen Sachen hinterher heulen. Ich freue mich, dass ich mich auf andere Dinge konzentrieren kann. Es warten bestimmt neue Aufgaben."

13 Medaillen für die Nordischen

Wenige Stunden vor der Schlussfeier, bei der Leonie Maria Walter und Pirmin Strecke das deutsche Team mit der Fahne ins Stadion führen, waren noch einmal alle acht Ski nordischen Athletinnen und Athleten des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) im Einsatz.

Insgesamt überzeugte das deutsche Team allerdings bei den in Zhangjiakou ausgetragenen nordischen Disziplinen. Die Athletinnen und Athleten erreichten im Langlauf und Biathlon insgesamt 13 Mal das Podest und holten damit rund zwei Drittel der insgesamt 19 Medaillen des Team D. Die erst 15-jährige Kazmaier und die drei Jahre älter Walter hatten bei ihren Paralympics-Debüts sogar sensationell Gold gewonnen.

Slalom: Debütant Glötzner und Kress scheiden aus

Derweil hat Christoph Glötzner zum Abschluss der alpinen Skiwettbewerbe ein unglückliches Paralympics-Debüt in der stehenden Klasse hingelegt. Nachdem der 18-Jährige den Riesenslalom am Donnerstag wegen eines Sturzes beim Einfahren verpasst hatte, wurde er nun im Slalom bereits im ersten Lauf disqualifiziert. Der mit einer Schienbeinprellung und einem Muskelbündelriss im Oberarm angetretene Glötzner fuhr nach bis dahin starker Fahrt auf der falschen Seite am letzten Tor vorbei.

"Das ist mir im Leben noch nie passiert. Ich muss grad echt nur lachen, ausgerechnet bei den Paralympics passiert mir so ein dummer Fehler", sagte Glötzner. Er sei nach seinen Verletzungen "aber froh, dass ich starten konnte. Die Spiele sind auf jeden Fall unvergesslich." Ohne seinen Fauxpas wäre er auf Rang 18 in der Zwischenwertung, unter den Einbeinern wäre es Platz drei gewesen.

Sein Teamkollege Leander Kress wurde nach zwischenzeitlicher Disqualifikation im ersten Durchgang zwieder in die Wertung genommen. Der 21-Jährige hatte im oberen Streckenabschnitt ein Tor verpasst, kletterte aber zurück und passierte es doch noch den Regeln entsprechend. Im finalen zweiten Lauf schied der bis dato auf Rang 34 liegende Kress dann aber auch aus. Den Sieg sicherte sich Frankreichs Arthur Bauchet vor Jingyi Liang aus China (+2,66s) und dem Neuseeländer Adam Hall (+3,60s).