Paralympics | Langlauf-Sprint Paralympics: Marco Maier gewinnt Sprint-Silber im Langlauf - Linn Kazmaier holt Bronze

Stand: 09.03.2022 09:04 Uhr

Die deutschen Nordisch-Paralympioniken füllen weiter den Medaillenschrank: Im Langlauf-Sprint am fünften Paralympics-Wettkampftag gewann Marco Maier seine zweite Silbermedaille von Peking. Linn Kazmaier lief anschließend zu Bronze.

Nach seinem zweiten Platz im Biathlon-Sprint hat Marco Maier am Mittwoch (09.03.2022) auch im Freistil-Sprint der Langläufer die Silbermedaille gewonnen. Der 22-jährige Kurzstreckenspezialist trotzte dabei den schlechten äußeren Bedingungen bei warmen Plusgraden und entsprechend nassem Schnee auf der Piste in Zhangjiakou .

Nur Daviet vor dem "Maier-Turbo"

Maier musste sich im Finale der stehenden Klasse nach 1.357 Metern mit 1,3 Sekunden Rückstand lediglich dem Franzosen Benjamin Daviet geschlagen geben, verteidigte aber Rang zwei um fünf Hundertstel vor Grigori Wowtschinski aus der Ukraine.



"Ich habe ein unglaubliches Gefühl", sagte der Doppelsilber-Athlet aus Oberstdorf anschließend. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverband (DBS), sprach euphorisch vom "Maier-Turbo" und lobte "eine starke läuferische, aber auch taktische Leistung."

Bronze für Linn Kazmaier, Walter auf Rang vier

Bei den sehbeeinträchtigten Frauen sicherte sich Linn Kazmaier, die im Biathlon-Sprint und über die Langdistanz im Langlauf schon jeweils Silber geholt hatte, mit Guide Florian Baumann nun die Bronzemedaille. Carina Edlinger aus Österreich (mit Guide Lorenz Josef Lampl) sprintete zum überlegenen Sieg 6,8 Sekunden vor Oksana Schischkowa (mit Guide Andri Marchenko). Kazmaier lag 15,6 Sekunden hinter Edlinger.

Die 18-jährige Biathlon-Sensationssiegerin Leonie Maria Walter mit Guide Pirmin Strecker konnte im Finale die Medaillenränge diesmal nicht angreifen und wurde Vierte. Johanna Recktenwald mit Guide Valentin Haag war zuvor zwar problemlos ins Halbfinale eingezogen, kam dort aber nicht an Walter und Edlinger vorbei.

15. Paralympics-Gold für Legende McKeever

Bei den sehbeeinträchtigten Männern war Brian McKeever (mit Guide Russell Kennedy) einmal mehr nicht zu schlagen. Die Legende aus Kanada lag im Ziel des Sprintfinals acht Hundertstel vor dem US-Amerikaner Jake Adicoff (mit Guide Sam Wood). Zebastian Modin (mit Guide Emil Joensson Haag) aus Schweden lief 18,3 Sekunden dahinter zu Bronze.

Für McKeever ist es die ingesamt bereits 15. Paralympics-Goldmedaille. Die Spiele in Peking sind die sechsten und letzten des mittlerweile 42-Jährigen. Ein Sieg fehlt ihm noch, um mit den 16 Rekord-Goldenen von Gerd Schönfelder gleichzuziehen, die der deutsche Para-Ski-Alpinfahrer zwischen 1992 und 2010 gewann.

Messinger scheidet vorzeitig aus

Nico Messinger, der sich Klasse der Sehbeeinträchtigten mit Guide Robin Wunderle Medaillenhoffnungen gemacht hatte, war als einziger Starter des Team D bereits in der Qualifikation ausgeschieden, es fehlten 35 Hundertstel zum Einzug ins Halbfinale.

Anja Wicker nicht im Finale

In der sitzenden Klasse der Frauen war für Biathlon-Bronzemedaillengewinnerin Anja Wicker als Sechste ihres Laufs im Halbfinale Schluss. "Bei den Bedingungen war nicht mehr drin für mich", sagte die 30-Jährige aus Stuttgart: "Die Arme waren auch noch so ein bisschen schwer von Dienstag. Das ist keine gute Kombination."

Oksana Masters verpasste später um 1,7 Sekunden ihre Titelverteidigung. Die US-Amerikanerin reihte sich mit Silber zwischen den Chinesinnen Hongqiong Yang (Gold) und Panpan Li (Bronze) ein.

Ehlers: "Gestern Abend dachte ich, ich laufe hier nicht mehr"

Der mit 52 Jahren älteste deutsche Teilnehmer Alexander Ehler hatte in Marco Maiers Startklasse knapp den Einzug in die Vorschlussrunde geschafft, dort musste er jedoch als Fünfter seines Laufs die Segel streichen.

"Gestern Abend habe ich gedacht, ich laufe hier nicht mehr", sagte der erst kurz vor den Spielen von einer Corona-Infektion genesene Ehler: "Mein Körper reagiert einfach immer noch auf die Infektion. Am Abend kriege ich oft keine Luft mehr." In der Staffel am Sonntag (13.03.2022) will er aber unbedingt starten: "Und das Ziel ist dann eine Medaille. Egal welche."