Angriffskrieg Russlands Behindertensportverband: Russisches Team von den Paralympics ausschließen

Stand: 28.02.2022 09:17 Uhr

Der Deutsche Behindertensportverband will sich angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine für einen Ausschluss der russischen Mannschaft von den Paralympics in Peking einsetzen. Auch die Vereinigung Global Athlete forderte in einem Offenen Brief eine sofortige Suspendierung der Nationalen Olympischen bzw. Paralympischen Komitees von Russland und Belarus.

Es sei zwar korrekt, dass russische Athletinnen und Athleten nichts für die russische Invasion in der Ukraine könnten. "Aber das gewaltige Auflehnen weltweit ist ja ein Zeichen. Dieser völkerrechtswidrige Angriff, dieser Bruch von Versprechungen kann uns doch nicht in einer Ohnmacht zurücklassen", sagte Beucher der Tageszeitung "Welt".

Beucher spricht sich gegen Verbot aus

Gleichzeitig lehnte er eine Absage der vom 4. bis 13. März in Peking stattfindenden Paralympics ab. Dies würde keinen Eindruck beim russischen Präsidenten Wladimir Putin hinterlassen. "Ein Verbot der Teilnahme russischer Sportler hingegen könnte nach meiner Einschätzung das nationalistische Bewusstsein des Herrn Putin schon mehr berühren", sagte Beucher.

Er will den Präsidenten des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), den Brasilianer Andrew Parsons, nun auffordern, in den Gremien und in Absprache mit dem Internationalen Olympischen Komitee über ein solches Ausschlussszenario nachzudenken. "Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass bei den Paralympics Russland, wenn auch nicht als Nation, sondern als russisches Paralympisches Komitee, bei der Eröffnungsfeier einmarschiert", sagte Beucher.

Offener Brief der Athletenvereinigung

Die Athletenvereinigung Global Athlete foderte derweil in einem offenen Brief, der von zahlreichen Sportlerinnen und Sportlern aus der Ukraine unterschrieben wurde, die sofortige Suspendierung der Verbände Russlands und Belarus'.

"Wenn das IOC und das IPC sich weigern tätig zu werden, ermutigen Sie die Verletzung internationaler Gesetze sowie Ihrer eigenen Charta durch Russland und Belarus", heißt es in dem Statement, das auch vom Verein Athleten Deutschland unterstützt wird.

"Tatenlosigkeit sendet Botschaft"

"Ihre Tatenlosigkeit wird an jeden Sportler und an die Welt die Botschaft senden, dass Sie die Interessen von Russland und Belarus über die der Athleten stellen. Ihr Vermächtnis wird definiert durch Ihr Handeln."

Weiter heißt es: "Machen Sie keinen Fehler. Die Sportlerinnen und Sportler in der Ukraine sprechen vereint in diesem Aufruf." Die Paralympics in Peking sollen am Freitag eröffnet werden.