Olympia | Skicross Skicrosserin Maier "überrascht" wegen aberkannter Bronzemedaille

Stand: 27.02.2022 12:38 Uhr

Daniela Maier muss sich nach einer FIS-Entscheidung wohl doch mit einem vierten Platz bei den Olympischen Spielen begnügen. Aufgeben will die Skicrosserin ihre Medaille aber noch nicht.

Die zuständige Kommission des Internationalen Ski-Verbandes FIS entsprach der Forderung des Schweizer Skiverbandes Swiss Ski, das Resultat des Rennens am 17. Februar nochmal zu überdenken.

Die Schweizerin Fanny Smith bekommt dadurch doch die Bronzemedaille zugesprochen, nachdem die Jury sie nach dem Finale wegen einer vermeintlichen Behinderung von Maier auf den vierten Platz zurückgestuft hatte.

Aktion "weder beabsichtigt noch vermeidbar"

"Die Berufungskommission stellte fest, dass die unmittelbare Nähe der Rennfahrer im Moment zu einer Aktion führte, die weder beabsichtigt noch vermeidbar war", begründete die FIS.

Die Kommission habe sich zuvor viermal getroffen, sich die Videos und schriftliche Dokumentation über mehrere Stunden angeschaut und kam zu dem Ergebnis: "Der Kontakt war das Ergebnis einer Reihe von Aktionen, die im Einklang stattfanden."

"Ich bin natürlich erleichtert über diesen Entscheid", wird Smith in einer Mitteilung von Swiss Ski zitiert, "denn ich war stets überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Gleichzeitig schmerzt es mich aber für Daniela Maier, welche nun die Leidtragende der Situation ist."

Maier und der DSV wollen kämpfen

"Ich bin von der neuen Situation ehrlich gesagt überrascht", sagte die Skicrosserin nach der Entscheidung. Zudem, so Maier, sei sie "gespannt, was nun passiert". Sie erlebe "so eine Situation zum ersten Mal" und werde "zusammen mit dem Deutschen Skiverband und dem DOSB alle juristischen Mittel prüfen."

Auch Maier nach dem Zieleinlauf die fragliche Situation nicht als strafwürdig für ihre Konkurrentin angesehen. "Nein, nein, nein, nein, nein", rief sie während der minutenlangen Überprüfung der Szene durch die Rennjury und schüttelte immer wieder den Kopf: "Das war ganz normales Skicross."

Das Internationale Olympische Komitee kündigte auf Anfrage an, dass man die Situation bewerten werde, wenn alle Einsprüche abgeschlossen seien.