Olympia | Eishockey Eishockey: Schweiz und Finnland ziehen ins Halbfinale ein

Stand: 12.02.2022 12:25 Uhr

Die Schweizerinnen haben etwas überraschend das russische Olympiateam aus dem Eishockey-Turnier geworfen. Außerdem qualifizierte sich Finnland für die Runde der letzten Vier.

Mit einem 4:2-Erfolg (0:0, 1:1, 3:1) gegen das Team aus Russland hat die Schweiz bei den Olympischen Spielen in Peking das Halbfinale im Eishockey-Turnier der Frauen erreicht.

Damit haben sie die große Chance auf ihre zweite Medaille bei Winterspielen nach Bronze 2014 in Sotschi. Die Viertelfinal-Begegnung war ein echter Krimi und bot Spannung bis zum Ende.

Schweiz hält gut dagegen

Die Schweizerinnen starteten ordentlich in die Partie und versuchten zu Beginn, das Tempo hochzuhalten. Im Gruppenspiel hatten sie nach nicht einmal sechs Minuten bereits zurückgelegen. Doch die Russinnen erhöhten Stück für Stück den Druck, beschäftigten die Eidgenossinnen und erarbeiteten sich bis zur Drittelsirene ein leichtes Chancenplus.

Nach der ersten Pause war es wieder zunächst die Schweiz, die etwas aktiver war, allerdings die Führung (noch) verpassten Diese gelang Phoebe Stänz nach 35 Minuten in einer Druckphase Russlands mit einem Schuss aus Nahdistanz. Zuvor hatte die schweizerische Torfrau Andrea Brändli mehrfach klasse pariert.

Videobeweis pro und contra Russland

Doch die Führung hatte nicht lange Bestand. Anna Shokhina hämmerte den Puck kurz hinter die Latte des Tores, von wo er zurück ins Spielfeld sprang. Nach Videobeweis wurde der reguläre Treffer schließlich anerkannt (38.).

Im Schlussdrittel mussten erneut die TV-Bilder herangezogen werden - der Schweizer Trainer ließ per Coach-Challenge einen vermeintlichen Treffer des russischen Teams überprüfen. Und das mit Erfolg: bevor das Spielgerät im Tor untergebracht wurde, sprang es von einer Scheibe außerhalb des Spielfeldes zurück aufs Eis.

Dramatik bis zum Ende

Eine Minute nach der Entscheidung ging die Schweiz mit einem perfekt ausgespielten Konter durch Dominique Rügg wieder in Führung (48.). Und es sollte bis zum Schluss spannend bleiben. Knapp drei Minuten vor dem Ende gelang Polina Luchnikowa erneut der Ausgleich, doch nur 30 Sekunden später erzielte Alina Müller das 3:2.

Die Schweiz musste noch die letzten zwei Minuten in Unterzahl überstehen, traf wenige Sekunden vor Ablauf der Uhr durch Müller ins leere Tor zum Endstand.

Finnland mit Kantersieg gegen Japan

Im letzten Viertelfinale trafen dann noch Finnland und Japan aufeinander. Finnland legte mit viel Schwung los und ging bereits in der dritten Minute durch Petra Nieminen in Führung. Es dauerte nicht lange, bis das Team von Trainer Juuso Toivoloa erhöhte. In der fünften Minute war es Viivi Vainikka, die das 2:0 erzielte. Allerdings kam Japan noch vor der ersten Drittelpause zum Anschlusstreffer. Akane Shiga (16.) brachte ihre Mannschaft wieder zurück ins Spiel.

Im zweiten Drittel sorgten die Favoritinnen aus Finnland dann allerdings schnell für klare Verhältnisse. Zunächst schoss Michelle Karvinen (26.) das Tor zum 3:1, wenig später erhöhte Nieminen mit ihrem zweiten Treffer auf 4:1. Die Führung war verdient: Die Torschussstatistik nach dem zweiten Drittel sprach mit 35:19 klar für die Finninnen.

Im Schlussabschnitt war es erneut die überragende Nieminen (41.), die mit dem 5:1 endgültig alles klar machte. Den Schlusspunkte setzten Susanna Tapani (49.) und Sanni Hakala (53.). Finnland wurde seiner Favoritenrolle gerecht, setzte sich deutlich mit 7:1 durch und konnte sich über den Einzug ins Halbfinale freuen.

Am Vortag hatten sich die USA und Kanada durch Siege für die Vorschlussrunde qualifiziert.