Olympia | Zweierbob Zweierbob: Nolte/Levi zur Halbzeit auf Goldkurs

Stand: 18.02.2022 16:26 Uhr

Nach zwei von vier Läufen führen Laura Nolte und Deborah Levi im Zweierbob-Rennen der Frauen. Auch ein zweiter deutscher Schlitten liegt noch aussichtsreich im Rennen.

Laura Nolte und Deborah Levi haben im Zweierbob eine gute Basis für eine weitere deutsche Triumphfahrt auf der Olympia-Bahn gelegt. Das Duo aus Winterberg und Potsdam setzte am Freitag (18.02.2022) im Yanqing Sliding Centre in den ersten zwei von vier Läufen jeweils die Bestzeit.

Mit einer Gesamtzeit von 2:02,05 Minuten führen die beiden zur Halbzeit des Rennens mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Mariama Jamanka (Oberhof) mit der deutschen 100-Meter-Meisterin Alexandra Burghardt (Burghausen).

Mitfavoritin Meyers Taylor lauert auf Platz drei

Auf Platz drei lauert die US-Crew Elana Meyers Taylor/ Sylvia Hoffman (+ 0,74 Sekunden). Der dritte deutsche Bob mit den WM-Zweiten Kim Kalicki/Lisa Buckwitz (Wiesbaden/Potsdam) auf Rang sechs hat bereits mehr als eine Sekunde Rückstand (+ 1,34). Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries fiel mit ihrer Anschieberin Kaysha Love im zweiten Durchgang von Rang vier auf fünf zurück (+ 1,33). Der US-Pilotin, die 2010 und 2014 Gold im Zweier für Kanada gewonnen hatte, fehlte einiges an Speed.

"Zittrige" Nolte setzt früh die Bestzeit

Olympia-Debütantin Nolte will nach dem undankbaren vierten Platz im Monobob im Zweier unbedingt eine Medaille. Sie legte die schnellsten beiden Läufe und die Höchstgeschwindigkeit von 132,2 km/h hin, obwohl auch sie nicht fehlerlos blieb.

"Wir sind richtig zufrieden. Nach dem ersten Lauf habe ich mich schon gut gefühlt. Ich hatte noch einen Fehler drin und wusste, das können wir noch korrigieren, am Start ging auch noch was. Ich war richtig nervös. Jetzt bin ich richtig happy, dass es geklkappt hat", sagte Nolte vor dem Sportschau-Mikrofon. Vor dem Rennen sei sie ein wenig "zittrig" gewesen, gab sie zu und hofft nun, gut zu schlafen: "Aufgeregter als heute kann ich sowieso nicht mehr werden."

Jamanka: "Leider ein paar Fehler eingebaut"

Jamanka, Olympiasiegerin von 2018, touchierte im ersten Lauf im oberen Teil zweimal leicht die Bande, hielt aber dennoch eine hohe Geschwindigkeit bis ins Ziel. Auch im zweiten Durchgang war deutlich zu erkennen, dass sie mit Topmaterial unterwegs ist. Trotz Patzern baute sie ihren Vorsprung auf Meyers Taylor aus.

"Ich bin deutlich zufriedener als nach dem Monobobrennen", sagte eine nicht ganz glückliche Jamanka. "Ich habe im zweiten Lauf leider ein paar Fehler eingebaut, das war sehr ärgerlich", so die Pilotin, die aber an ihre Medaillenchance glaubt: "Ich glaube, wenn ich das in der Bahn besser hinbekomme, dann sind wir auf jeden Fall gut dabei."

Kalicki sucht die Fehler bei sich

Die deutschen Teams fahren Bobs aus dem als "Medaillenschmiede" bekannten Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. Vom Material-Bonus profitierte alle deutschen Teams, auch Kim Kalicki. Die Wiesbadenerin, die ihren Bob Francesco Friedrich für dessen Goldfahrt im Zweier geliehen hatte, leistete sich vor allem im zweiten Durchgang grobe Schnitzer, aber dank ihres schnellen Gefährts liegt sie weiter in den Top sechs.

"Meine Fahrten waren durch die Bank weg leider sehr bescheiden. das ist ärgerlich, weil ich weiß, dass ich's besser kann. Das habe ich im Training gezeigt", so Kalicki. "Der Schlitten ist top, ich bin einfach nicht gut gefahren", suchte sie keine Ausreden. Das Ziel für den dritten und vierten Lauf? "Einfach Vollgas geben!"

Sagenhafte Medaillen-Ausbeute auf Olympia-Bahn

Auf der spektakulären "Drachen"-Bahn im Xiaohaituo-Gebirge schlagen für die deutschen Kufen-Spezialisten bis dato sieben Siege in acht Rennen zu Buche. Rodler und Skeletonis hatten alle Wettbewerbe gewonnen. Im Zweibob der Männer gab es sogar einen Dreifach-Erfolg. Nur im Monobob blieb Deutschland ohne Medaille.