Luis Rubiales wurde zu einer Anhörung im Strafgerichtshof Madrid eingeladen.

Nach Rücktritt als Verbandschef Rubiales zur Anhörung von Staatsgerichtshof vorgeladen

Stand: 12.09.2023 22:17 Uhr

Nach seinem Rücktritt als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes RFEF ist der Vorwurf der Übergriffigkeit für Luis Rubiales noch lange nicht überstanden.

Bei dem gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahren wurde der 46-Jährige zu einer ersten Anhörung im Staatsgerichtshof in Madrid vorgeladen, wie die spanische Justiz mitteilte. Er muss sich am Freitag um 12.00 Uhr wegen des Vorwurfs der sexuellen Gewalt vor Gericht verantworten. Der Untersuchungsrichter Francisco De Jorge muss entscheiden, ob Rubiales nach dem aufgezwungenen Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jennifer Hermoso wegen sexueller Aggression und Nötigung auf die Anklagebank kommt.

Luis Rubiales hatte sich nach seinem Rücktritt geäußert: "Ich verstehe, dass ich als Verbandspräsident nicht so hätte handeln dürfen", sagte der 46-Jährige in der Talkshow "Piers Morgan Uncensored", von der am Dienstagabend weitere Clips auf der Internetplattform X, ehemals Twitter, veröffentlicht wurden. "Ich sehe es ein, dass ich das als Präsident nicht hätte tun dürfen." Seine Absichten seien aber "100 Prozent nicht sexuell" motiviert gewesen. Er versuchte erneut, sein Verhalten zu erklären. "Kurz davor hat sie mich hochgehoben, sie hat mich nicht danach gefragt. Es war einfach ein Moment des Glücks", sagte er. 

Hermoso erstattete Anzeige

Bei der Siegerehrung nach dem Final-Triumph der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney hatte Rubiales den Kopf von Hermoso mit beiden Händen gepackt und sie auf den Mund geküsst. Dies sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er. Hermoso erklärte aber, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Die 33-Jährige erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof.

Obwohl der Weltverband FIFA ihn schon kurz nach dem Skandal für 90 Tage suspendiert und auch ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet hatte, verweigerte Rubiales lange den von sehr vielen im In- und Ausland geforderten Rücktritt. Nun zog er aber die Konsequenzen und gab sowohl seinen Posten als RFEF-Präsident als auch seine Vizepräsidentschaft in der Europäischen Fußball-Union UEFA auf.