Daniil Medwedew in Wimbledon

Tennis-Spielervereinigung ATP Geldstrafe für britischen Verband - nach Ausschluss von russischen Profis

Stand: 07.12.2022 17:21 Uhr

Die Tennis-Spielervereinigung ATP hat den britischen Verband LTA mit einer Geldstrafe in Höhe von einer Million US-Dollar belegt. Die LTA hatte Profis aus Russland und Belarus von ihren Turnieren ausgeschlossen.

Die Tennis-Spielervereinigung ATP hat die britische Lawn Tennis Association (LTA) mit einer Geldstrafe in Höhe von einer Million US-Dollar belegt. Die LTA hatte wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Profis aus Russland und Belarus von ihren Turnieren ausgeschlossen. Für den Fall, dass der Ausschluss bestehen bleibt, soll die ATP damit gedroht haben, die Turniere in Großbritannien aus dem Kalender zu streichen.

Insgesamt hatte die Lawn Tennis Association (LTA) Profis aus Russland und Belarus in diesem Jahr von fünf ATP-Events in Großbritannien ausgeschlossen. Dabei handelte es sich um die Rasenturniere im vergangenen Sommer, die traditionell das Vorbereitungsprogramm für den Saisonhöhepunkt in Wimbledon bilden. Auch beim Turnier-Klassiker an der Church Road hatten Daniil Medwedew, Aryna Sabalenka und Co. in diesem Jahr nicht starten dürfen.

ATP droht mit Ausschluss von der Tour - LTA "tief enttäuscht"

Wie britische Medien übereinstimmend berichteten, droht der LTA ein Ausschluss von der ATP-Tour, sollten im kommenden Jahr erneut Spieler von den Turnieren ausgeschlossen werden. Bei der LTA reagierten die Verantwortlichen mit Unverständnis. "Die LTA ist tief enttäuscht von diesem Ausgang", hieß es in einer Stellungnahme.

Die ATP habe kein Verständnis für die außerordentlichen Umstände gezeigt: "Die ATP scheint diese Angelegenheit als einen direkten Verstoß gegen ihre Regeln zu betrachten - mit einem überraschenden Mangel an Einfühlungsvermögen für die Situation in der Ukraine und einem klaren Mangel an Verständnis für die einzigartigen Umstände, mit denen die LTA konfrontiert war."

Verband bereits von WTA bestraft - Berufung eingelegt

Der britische Tennis-Verband war zuvor bereits von der Women's Tennis Association (WTA) wegen des Ausschlusses russischer und belarusischer Spielerinnen zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million US-Dollar verurteilt worden, legte jedoch dagegen Berufung ein.

Wie der Verband auf die Sanktionen der ATP reagieren wird, ließen die Verantwortlichen offen: "Wir werden unsere Antwort gründlich überlegen und wir warten auf das Ergebnis unserer Berufung gegen die Entscheidung und die Sanktionen der WTA."

LTA: "Spürbare Auswirkungen auf das britische Tennis"

Der Verband sprach jedoch von "spürbaren Auswirkungen", die die hohen Strafen beider Spielervereinigungen auf die Entwicklung des Tennissports und die Veranstaltung von Turnieren hätten - und impliziert damit, sich von der ATP und WTA erpresst zu fühlen.

So habe der Verband für 2023, eine Reihe von Challenger-Turnieren geplant, die gerade für Profis aus unteren Regionen der Weltrangliste wichtig seien, zitierte die BBC aus einer Mitteilung. Die LTA werde nun finanziell "nicht mehr in der Lage sein, diese Turniere zu verantalten, sollten weiter Strafzahlungen drohen."