Formel 1 Highspeed in Monza und jede Menge Zündstoff

Stand: 10.09.2021 13:01 Uhr

Es ist das dritte Grand-Prix-Wochenende für die Formel 1 nacheinander. Und was für eins: Der Kurs in Monza ist spektakulär schnell, die Atmosphäre mit 28.000 Tifosi sicherlich packend. Außerdem gibt es jede Menge Zündstoff.

Schon wieder ein Kalender-Highlight in der Formel 1: Im Königlichen Park von Monza kommt es zur nächsten Runde im packenden WM-Duell zwischen Herausforderer Max Verstappen im Red Bull und Lewis Hamilton im Mercedes. Der Niederländer führt in der WM-Wertung mit dem Mini-Vorsprung von drei Zählern (224,5 zu 221,5), Valtteri Bottas auf Rang drei hat bereits mehr als 100 Punkte Rückstand (123).

Favoritenrolle längst nicht mehr eindeutig

Der Highspeed-Kurs in Oberitalien war in den vergangenen Jahren das Revier von Lewis Hamilton. Fünf Siege feierte der Brite insgesamt schon dort.

Doch in diesem Jahr ist der Vorteil durch den vermeintlich stärkeren Motor im Silberpfeil dahin. Der Red Bull erwies sich auf allen Strecken bisher als schnell und Mercedes mindestens ebenbürtig, eher sogar als noch besser. Aber Verstappen gibt zu bedenken: "Mercedes hat einen Topspeed-Vorteil uns gegenüber."

Kurzum: Einen echten Favoriten gibt es nicht für das Rennen. Dafür leistete sich Mercedes nun schon zu viele kleinere Patzer. Dafür ist der Silberpfeil einfach nicht so überlegen wie früher. Und dafür sind Verstappen und Red Bull einfach zu gut drauf. Erst recht nach den beiden Siegen in Belgien und in den Niederlanden.

Vettels Zukunft: "Bald eine Antwort"

Wie sich ein Sieg anfühlt - da muss Sebastian Vettel tief in seine Erinnerung eintauchen. Fast zwei Jahre liegt sein bisher letzter Erfolg zurück - und auch bei seinem neuen Team Aston Martin wird es vermutlich noch ein Weilchen dauern, bis sich Plätze ganz oben auf dem Siegertreppchen einstellen werden.

Dem Rennstall stehe eine strahlende Zukunft bevor, sagte Vettel in Monza, und ihm mache "es Spaß, mit dem Team zu arbeiten". Auf seine Zukunft angesprochen meinte der viermalige Weltmeister: "Ich denke, dass wir bald eine Antwort haben werden." Was sich sich sehr nach Vertragsverlängerung anhört.

Erneut Sprintrennen, 28.000 Zuschauer pro Tag erlaubt

Wie in Silverstone, wird auch in Monza ein zusätzliches Sprintrennen veranstaltet. Aber nicht nur deswegen, sondern hauptsächlich wegen des Mythos ist die 5,8 Kilometer lange Piste bei den Fans beliebt. Maximal 28.000 Fans können am Sonntag den Großen Preis von Italien vor Ort verfolgen. Das erklärte ein Sprecher im Fahrerlager von Monza am Freitag.

Verzichten müssen die Fans dabei aber auf Kimi Räikkönen, der nach seinem positiven Corona-Test noch nicht wieder starten darf und bei Alfa Romeo erneut vom Polen Robert Kubica ersetzt wird.

Apropos Alfa: Nico Hülkenberg, derzeit Ersatzfahrer bei Aston Martin, rechnet sich keine Chancen auf einen Stammplatz bei den Schweizern aus. Es gebe keine Gespräche, sagte der 34-Jährige, der auch bei Williams nicht zum Zuge kam. Dort erhält Alex Albon für das kommende Jahr das Cockpit von George Russell, der zu Mercedes abwandert.

Droht der nächste Zoff im Haas-Duell?

Besser nicht. Aktionen wie zuletzt in Zandvoort von Nikita Masepin wären in Monza bei Geschwindigkeiten jenseits der 350 km/h noch gefährlicher. An der Nordsee musste Mick Schumacher nach einem harten Manöver seines Teamkollegen Nikita Masepin an die Box und fiel weit zurück.

Ob Teamchef Günther Steiner den Russen gezähmt bekommt, wird sich in Monza zeigen. Dass ihm dabei keine leichte Aufgabe zukommt, liegt auf der Hand. Masepins Vater ist wichtigster Geldgeber für das Team, aber Mick Schumacher bringt mit seinem berühmten Namen weltweite Aufmerksamkeit.