Carlos Sainz gewinnt den GP in Silverstone

Formel 1 in England Sainz siegt in Silverstone, Schumacher und Vettel in den Punkten

Stand: 03.07.2022 23:02 Uhr

Carlos Sainz hat im Ferrari seinen ersten Formel-1-Sieg gefeiert. Der Spanier setzte sich am Sonntag (03.07.2022) beim Großen Preis von Großbritannien vor dem Mexikaner Sergio Perez im Red Bull durch und feierte den ersten Sieg seiner Karriere.

Dritter wurde Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes, während WM-Spitzenreiter Max Verstappen seinen Red Bull nach technischen Problemen nur auf Rang sieben steuern konnte. Mick Schumacher holte im Haas-Rennwagen als Achter zum ersten Mal in seiner Laufbahn Punkte in der Motorsport-Königsklasse, Sebastian Vettel schaffte es im Aston Martin auf den neunten Rang.

Schwerer Unfall von Guanyu Zhou

Wie durch ein Wunder hatte Guanyu Zhou zu Beginn des Rennens einen Horror-Unfall ohne schwere Verletzungen überstanden. Der Chinese überschlug sich kurz nach dem Start nach einer Kollision mit Mercedes-Pilot George Russell in seinem Alfa Romeo und krachte über die Reifenstapel hinweg in den Fangzaun. Das Rennen wurde sofort unterbrochen.

Unfall mit vielen Beteiligten

Nach bangen Minuten teilte Zhous Team mit, der 23-Jährige sei wohlauf. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus an der Strecke bestätigte dies auch der Weltverband FIA. Zhou konnte die Einrichtung noch während des WM-Laufs wieder "fit" verlassen.

Zhous Bolide wurde bei dem Crash auf den Kopf gedreht, flog über den Kies, rotierte in der Luft, flog über den Reifenstapel und kam erst nach einem Einschlag im Fangzaun zum Stehen. Auch Albons Williams war gewaltigen Kräften ausgesetzt. Ebenfalls involviert waren George Russell (Mercedes), Esteban Ocon (Alpine) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri). Diese Piloten waren wohlauf. Ocon und Tsunoda konnten ihre Fahrt fortsetzen und nahmen am Re-Start teil.

Leclerc verliert Führung

Beim Re-Start nach dem Zhou-Unfall verteidigten Sainz, Verstappen und Leclerc zunächst ihre Positionen. Wenige Runden später schnappte sich Verstappen dann Sainz, der einen Fahrfehler beging - doch kurz danach war der Niederländer die Führung wieder los. Der 24-Jährige fuhr offenbar über ein Trümmerteil, dadurch wurde sein Red Bull beschädigt und der Titelverteidiger verlor an Tempo.

Weil Leclerc schneller unterwegs war als Sainz, ordnete Ferrari einen Positionstausch an. Dahinter machte Hamilton ohne Ende Druck. Eine Safety-Car-Phase kurz vor Schluss sorgte dann noch einmal für zusätzliche Spannung. Hamilton und Sainz holten sich neue Soft-Reifen, Leclerc blieb auf seinen alten harten Pneus. "Das wird hart", ahnte er im Funk - und wurde am Ende nur Vierter.

Schumacher erstmals in den Punkten

Inmitten des Irrsinns von Großbritannien erlebte auch Mick Schumacher einen Glückstag und holte sich nach großartiger Aufholjagd als Achter die ersten vier WM-Punkte seiner Karriere. "Hat ja lange genug gedauert", sagte der 23-Jährige, ehe er von Schwester Gina mit Champagner geduscht wurde.

Fast hätte der Haas-Pilot sogar noch Weltmeister Max Verstappen überholt. Der WM-Spitzenreiter schleppte sich mit einem beschädigten Red Bull als Siebter ins Ziel. In der Gesamtwertung liegt er aber weiter klar vorn.

Vettel punktet am Geburtstag

Die beste Nachricht des Tages für die Formel 1 war jedoch, dass der Chinese Guanyu Zhou und der Thailänder Alexander Albon einen beängstigenden Unfall zu Rennbeginn ohne schwere Verletzungen überstanden. So konnte Sainz befreit jubeln. "Ich werde diesen Tag nie vergessen, ich bin so unglaublich glücklich", sagte der 27-Jährige.

Auch Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel hatte an seinem 35. Geburtstag Grund zur Freude. Er belohnte sich mit zwei Zählern, nachdem er sich von Startplatz 18 auf Rang neun gekämpft hatte. "Das war so in der Form nicht zu erwarten. Das Tempo war gut und wir haben uns bei der Strategie etwas getraut", sagte der Heppenheimer.

Klimaaktivisten auf der Strecke

Für einen weiteren Aufreger sorgten Klimaaktivisten, die nach FIA-Angaben in der ersten Runde auf die Strecke gelangt waren. "Diese Personen wurden sofort entfernt, die Angelegenheit wird nun von den örtlichen Behörden bearbeitet", teilte der Weltverband mit.