Safety Car der Formel 1

Formel 1 in Monza Nach Safety-Car-Einfahrt - Regelanpassung gefordert

Stand: 12.09.2022 12:32 Uhr

Max Verstappen ist in Monza hinter dem Safety Car ins Ziel gerollt. An dem Rennausgang gibt es Kritik - und die Forderung nach einer Regeländerung.

Red Bulls Teamchef Christian Horner plädierte nach der Safety-Car-Zieldurchfahrt von Monza für eine Regelanpassung. Der Große Preis von Italien war am Sonntag (11.09.2022) auf den letzten Runden praktisch neutralisiert worden, Attacken konnte es keine mehr geben. Max Verstappen gewann vor Charles Leclerc und steht vor dem nächsten WM-Titel.

Grund war eine Safety-Car-Phase, weil der abgestellte McLaren von Daniel Ricciardo auch wegen eines eingelegten Gangs nicht schnell genug entfernt werden konnte aus dem Gefahrenbereich. "Die größten Verlierer" seien die Fans gewesen. "Wir müssen das schnell angehen", sagte der Teamboss von Verstappen.

Gegen den Geist der Sportart

Ein Formel-1-Rennen hinter dem Safety Car zu beenden, widerspricht der Natur eines Sports, der auf Action, auf Geschwindigkeit und auf Rad-an-Rad-Duelle ausgerichtet ist. An einem Ort wie Monza, auf einem Kurs, der als Hochgeschwindigkeitstempel weltbekannt ist, wirkt es nahezu widersinnig. "Man hätte das Rennen schneller freigeben können für die Show", meinte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Leidtragender war Leclerc, der nicht mehr die finale Überholchance gegen Verstappen bekam. Leclerc sagte: "Das Ende war frustrierend. Ich wünschte, wir hätten ein Rennen fahren können."

Aber der 24 Jahre alte Niederländer war bereits klar dem Sieg entgegengefahren, als sein Vorsprung im Rennen auf Ferrari-Pilot Charles Leclerc durch das Safety Car futsch war. Beide hatten sich nochmal die schnellsten Reifen aufziehen lassen. Selbst bei einem Re-Start hätte der so dominante Niederländer seine Führung wohl verteidigt. "Ich hätte mir keine Sorgen gemacht", sagte er.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff betonte, dass sich der deutsche Rennleiter Niels Wittich anders als dessen Vorgänger beim höchst umstrittenen Saisonfinale im vergangenen Jahr nur an die Regeln gehalten hätte. In Abu Dhabi hatte der damalige Rennleiter Michael Masi mit seinen Entscheidungen dafür gesorgt, dass es auf der letzten Runde nach einer Safety-Car-Phase noch zum alles entscheidenden Showdown um die WM kam und Verstappen Rekordchampion Lewis Hamilton im Mercedes doch noch überholen konnte. Danach wurde der Ablauf bei Safety-Car-Phasen überarbeitet.

Weltverband FIA: Sicherheit hat oberste Priorität

Der Automobilweltverband hatte nach dem Rennen in Monza bekräftigt, dass die Sicherheit bei einer Bergung oberste Priorität habe und es keine Rolle spiele, in welcher Phase eines Rennens das sei.

Vor mittlerweile acht Jahren war bei einer Bergungsaktion eines von der Strecke abgekommenen Rennwagens der französische Ferrari-Nachwuchspilot Jules Bianchi mit seinem damaligen Marussia-Rennwagen unter einen Bergungskran gekracht. Er war im Sommer des darauffolgenden Jahres (2015) an seinen schwersten Verletzungen gestorben.

Verstappen kann schon in Singapur Weltmeister werden

Fünf Siege hat Verstappen zuletzt geholt, insgesamt hat der Weltmeister in diesem Jahr schon elfmal gewonnen - und kann daher bereits beim kommenden Rennen in Singapur (02.10.2022) seinen zweiten WM-Titel perfekt machen. Im 17. von 22 Saisonrennen ist dies noch recht unwahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich.

So holt Max Verstappen in Singapur den Titel:

  • Verstappen gewinnt und holt den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde. Charles Leclerc (Ferrari) wird maximal Achter, Sergio Perez (Red Bull) wird maximal Vierter.
  • Verstappen gewinnt ohne schnellste Rennrunde. Leclerc wird maximal Neunter, Perez wird maximal Vierter und fährt nicht die schnellste Rennrunde.