Bekommt für das Rennen in Spa ein Paket mit Neuerungen für seinen Haas-Rennwagen: Mick Schumcher.

Großer Preis der Niederlande Vor Zandvoort - Vettel wirbt für Schumacher

Stand: 02.09.2022 07:12 Uhr

Die unsichere Formel-1-Zukunft von Mick Schumacher bleibt in Zandvoort ein Top-Thema im Fahrerlager - Sebastian Vettel bezieht Stellung.

"Mick verdient ein Cockpit in der Formel 1, er ist besser, als die Leute denken", sagte Vettel am Donnerstag (01.09.2022) vor dem Rennwochende in Zandvoort, das seinen Höhepunkt am Sonntag (04.09.2022, Live-Ticker bei sportschau.de) mit dem Großen Preis der Niederlande hat. Es würde ihn daher überraschen, sollte Schumacher 2023 seinen Platz in der Königsklasse verlieren: "Und ich hoffe, dass es nicht passiert."

"Wäre eine Schande"

Schumacher habe in dieser Saison, seiner zweiten in der Formel 1, "keinen guten Start" gehabt, "dann wird man schnell verurteilt. Aber er ist da rausgekommen und hatte dann sehr starke Rennen, in denen sich sein Talent gezeigt hat. Er hat noch mehr zu bieten, deshalb wäre es eine Schande."

Schumacher fährt für das kleine Haas-Team und gehört der Ferrari-Nachwuchsakademie an, beides könnte sich im kommenden Jahr aber ändern. Chancen scheint der 23-Jährige grundsätzlich aber auch bei anderen Rennställen zu haben.

Ocon will Schumacher in seinem Team

Esteban Ocon, Stammfahrer bei Alpine, bekräftigte erneut, dass er sich bei seinem Rennstall für eine Verpflichtung Schumachers stark mache - ohne allerdings Einfluss auf die Entscheidung zu haben.

Schumacher selbst wollte am Donnerstag über vertragliche Dinge nicht reden, auch das vermeintlich bevorstehende Ausscheiden aus der Ferrari-Akademie kommentierte er nicht. "Über solche Dinge spreche ich lieber hinter den Kulissen", sagte er.

Teamchef Steiner spielt auf Zeit

Haas-Teamchef Günther Steiner bekräftigte indes, dass keine Entscheidung gefallen sei. "Alles ist offen", sagte er, "und wir haben keine Eile. Warum sollten wir eine überstürzte Entscheidung treffen, die wir später bereuen. Ich muss mir klar darüber werden: Was ist die beste Lösung für das Team und die Zukunft?"

Zudem sei Teambesitzer Gene Haas in Zandvoort, er werde anschließend auch mit zum nächsten Rennen nach Monza reisen. Gespräche über die Kandidaten würden daher in Zandvoort "beginnen, aber nicht enden".

Berauschendes Heimspiel für Max Verstappen

Mit derlei Spekulationen muss sich der Weltmeister nicht herumschlagen. Max Verstappen erwartet bei seinem Heimspiel in Zandvoort ein berauschendes Wochenende, 100.000 Fans werden erwartet - und die sportliche Situation in der Formel 1 dürfte sich kaum verändern.

Verstappen hat die vergangenen drei Rennen gewonnen, insgesamt bereits neun in dieser Saison, im Klassement hat der Niederländer 89 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Sergio Perez und 98 auf seinen "Verfolger" Charles Leclerc im Ferrari.

Besonders erdrückend war seine Überlegenheit am vergangenen Wochenende in Spa, Verstappen startete von Rang 14 und gewann mit großem Vorsprung. Aber, sagt der Weltmeister, "hier in Zandvoort ist viel mehr Anpressdruck nötig, hier wird es schwieriger sein, zu dominieren. Ferrari dürfte stark sein." Das klingt nach jeder Menge Understatement in einer Saison, in der die Entscheidung schon nach 14 von 22 Rennen gefallen scheint.

Viele Rekorde sind noch möglich

In Zandvoort winkt bereits der zehnte Saisonsieg, der Rekord liegt bei 13, gehalten von Michael Schumacher (2004) und Sebastian Vettel (2013) - viel spricht dafür, dass Verstappen diese Marke schon im Herbst erreicht. Den bislang größten Vorsprung als Weltmeister hatte ebenfalls Vettel (155 Punkte/2013), auch hier steuert Verstappen auf eine neue Bestmarke zu. Es könnte eine Saison der Rekorde werden, auf die die Formel 1 noch lange zurückblickt.