Christian Horner

Nach Anschuldigungen einer Mitarbeiterin Red Bull spricht Teamchef Horner von Vorwürfen frei

Stand: 28.02.2024 18:22 Uhr

Christian Horner bleibt voraussichtlich der Teamchef des Weltmeister-Rennstalls Red Bull. Der 50 Jahre alte Brite wurde von den Vorwürfen, sich einer Mitarbeiterin gegenüber unangemessen verhalten zu haben, freigesprochen. Das teilte der Mutterkonzern Red Bull am Mittwoch mit.

Die seit rund einem Monat für Unruhe in der Formel 1 sorgende Angelegenheit ist damit vorerst beendet. Die Beschwerdeführerin kann allerdings noch Einspruch einlegen.  

"Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde. Die beschwerende Partei hat das Recht, Berufung einzulegen", heißt es in dem Statement. Die Untersuchung sei "fair, gründlich und unbefangen" gewesen, hieß es von Red Bull.

Details zu den Anschuldigungen waren nie kommuniziert worden, und dabei soll es auch bleiben, teilte Red Bull mit. Der Untersuchungsbericht sei "vertraulich" und enthalte "private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben", so die Mitteilung: "Aus Respekt für alle Beteiligten wird Red Bull sich daher nicht weiter dazu äußern." Das Unternehmen werde "weiterhin die höchsten Arbeitgeber-Standards erfüllen".

Am 5. Februar hatte Red Bull die angeblichen Vorwürfe bekannt gemacht und mitgeteilt, dass ein unabhängiger externer Anwalt ermitteln würde. Medienberichten zufolge wurde Horner vier Tage später mehrere Stunden zu der Angelegenheit angehört. Zuvor hatte die niederländische Zeitung "De Telegraaf" die Vorwürfe einer Mitarbeiterin zuerst öffentlich gemacht. 

Formel 1 drängte auf Klärung

Details wurden nicht mitgeteilt vom Mutterkonzern, bei dem seit dem Tod von Firmengründer Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 der ehemalige Vorstandschef von RB Leipzig, Oliver Mintzlaff, als einer der Geschäftsführer das gesamte Sportprogramm des Unternehmens verantwortet. Die Formel 1 hatte zuletzt auf eine schnelle Klärung der Angelegenheit gedrängt. Red Bulls Partner Ford beklagte jüngst zudem eine fehlende Transparenz in der Aufarbeitung.

Die Anschuldigungen gegenüber dem Weltmeister-Teamchef hingen zuletzt über der gesamten Formel 1, wie Rekordweltmeister Lewis Hamilton betonte: "Es ist ein wichtiger Moment für den Sport, um zu zeigen, dass wir zu unseren Werten stehen." 

Horner wies Anschuldigungen "voll und ganz" zurück

Horner, der seit 2015 mit dem ehemalige Spice-Girl Geri Halliwell verheiratet ist, hatte die Vorwürfe abgestritten. "Es wurden einige Anschuldigungen erhoben, die ich voll und ganz zurückweise. Ich wirke an diesem Verfahren vollumfänglich mit und werde dies auch weiter tun, bis es abgeschlossen ist", hatte Horner bei der Vorstellung des neuen RB20 Mitte Februar betont.

Horner leitet Red Bull Racing seit dem Einstieg zur Saison 2005, unter seiner Führung gewann der anfangs belächelte Rennstall sieben Fahrer- sowie Konstrukteursweltmeisterschaften. Er ist auch der dienstälteste Teamchef in der Königsklasse des Motorsports.

Die Untersuchung durch einen Ermittlungsanwalt hatte der Red-Bull-Konzern von oben verordnet, das Team zog in dieser Phase seine Aktivitäten unverändert mit Horner durch: Die Fahrzeug-Präsentation, dann die Testfahrten in der vergangenen Woche.  

Auch Max Verstappen war am Mittwoch, noch vor der Verkündung, bemüht, den Ansatz des Teams bestmöglich umzusetzen. "Es beeinflusst mich nicht", sagte der Weltmeister, er vertraue der Untersuchung: "Ich konzentriere mich auf meine Leistung." Die Formel-1-Saison kann also beginnen.