Stabhochsprung 6,21 m! Duplantis mit Wahnsinns-Weltrekord zu Gold
Mit einem Wahnsinns-Weltrekord hat sich Armand "Mondo" Duplantis in Eugene seinen ersten Weltmeistertitel geholt. Der Stabhochsprung-Star flog mit 6,21 m zu Gold. Oleg Zernikel überraschte als starker Fünfter, Bo Kanda Lita Baehre wurde Siebter.
Alle hatten eine Flugshow vom Überflieger Duplantis erwartet und der lieferte. Im zweiten Versuch meisterte der Olympiasieger die 6,21 m und verbesserte seine alte Bestmarke um einen Zentimeter. Es war der rauschende Schlusspunkt der Weltmeisterschaften in Eugene. "Ich war ein bisschen müde, aber ich liebe es, hier in Eugene zu springen", sagte Duplantis.
Dritter Weltrekord in diesem Jahr
Für den 22-Jährigen ist es der dritte Weltrekord in diesem Jahr. Am 7. März hatte er bei der Hallen-WM in Belgrad 6,20 m überquert und zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle 6,19 m. Im Stabhochsprung sind erzielte Weltrekorde in der Halle und im Freien gleichgestellt. Neben der Weltmeister-Prämie von 70.000 Dollar darf sich der Stabartist über eine zusätzliche Weltrekordprämie von 100.000 Dollar freuen.
"Unglaublich, der macht das einfach"
Die Konkurrenz konnte wieder einmal nur ehrfürchtig staunen, als Duplantis abermals in neue Sphären vorstieß. "Unglaublich, der macht das einfach", sagte Oleg Zernikel im ARD-Interview. "Der ist so schnell und springt so locker."
Hinter dem Ausnahmekönner aus Schweden war es aber auch Zernikel selbst, der die Zuschauer mit einem tollen Wettkampf begeisterte. Mit 5,87 m sprang der Olympia-Neunte persönliche Bestleistung. "Das war bislang der beste Wettkampf meiner Karriere", freute sich Zernikel. "Ich hatte noch ein bisschen Hoffnung auf eine Medaille, aber ich bin vollkommen zufrieden."
Es war sein sehr, sehr starker Wettkampf vom Niveau her. Da muss ich noch etwas drauflegen, um eine Medaille zu holen. Aber das spornt mich an.
Auch für den WM-Vierten Bo Kanda Lita Baehre ging der Traum von einer Medaille noch nicht in Erfüllung. Für den Siebten war ebenfalls bei 5,87 m Endstation. Der 23-Jährige hatte sich zuletzt bei den deutschen Meisterschaften auf 5,90 m gesteigert, brauchte in Eugene aber zu viele Versuche. "Bei einer Meisterschaft muss man jede Höhe im ersten Versuch springen, das Timing hat noch nicht ganz gestimmt", sagte er.
Die bislang letzte deutsche WM-Medaille hatte Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe 2015 in Peking mit Silber geholt.
