200-m-Shows in Eugene Lyles unwiderstehlich - Jackson kratzt am "Flo-Jo"-Rekord
200-m-Sprint-Show in Eugene: Der Amerikaner Noah Lyles hat seinen WM-Titel mit einer Gala-Vorstellung erfolgreich verteidigt. Die Jamaikanerin Shericka Jackson legte bei ihrem Goldlauf die zweitschnellste Zeit der Geschichte hin.
Am Ende musste das Trikot dran glauben. Als auf der Anzeigetafel die korrigierten 19,31 Sekunden für Noah Lyles aufleuchteten, flippte der 25-Jährige vollkommen aus, feierte seinen Triumph in vollen Zügen. Schneller waren bislang nur Weltrekordler Usain Bolt (19,19) und sein jamaikanischer Landsmann Yohan Blake (19,26).
Lyles triumphierte vor seinen Landsleuten Kenneth Bednarek (19,77) und Erriyon Knighton (19,80). Der 18 Jahre alte Knighton holte als jüngster Sprinter über diese Distanz eine WM-Medaille. Wie über 100 m gelang den US-Amerikanern damit beim Heimspiel ein Dreifachsieg.
Tommie Smith und John Carlos als Ehrengäste
Als Ehrengäste wohnten die legendären 200-m-Läufer Tommie Smith und John Carlos dem Rennen bei. Olympiasieger Smith und der drittplatzierte Carlos hatten bei den Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt auf dem Podest die Faust in einem schwarzen Handschuh in die Luft gereckt - das Symbol der US-Bürgerrechtsbewegung Black Power.
Tommie Smith (m.) und John Carlos (r.) setzen mit ihrer Faust ein Zeichen
Jamaikanerin Jackson stürmt zu Gold
Sie durften zuvor auch den Auftritt von Shericka Jackson genießen. Die Jamaikanerin stürmte ebenso wie Lyles unangefochten zum WM-Titel über 200 m und kratzte am Weltrekord von Florence Griffith-Joyner. Die 28-Jährige siegte in 21,45 Sekunden und blieb mit der zweitbesten je erzielten Zeit nur elf Hundertstel über der 34 Jahre alten Bestmarke der 1998 verstorbenen US-Amerikanerin.
Silber für Fraser-Pryce
Hinter Jackson holte 100-m-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce in 21,81 Silber und verpasste damit das WM-Double. Dieses hatte zuletzt sie selbst 2013 erreicht. Jackson war im 100-m-Finale Zweite geworden. Bronze holte die britische Titelverteidigerin Dinah Asher-Smith (22,01). Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Jamaika) wurde nur Siebte (22,39).