Stabhochspringer Oleg Zernikel beim Wanda Diamond League Brussel

True Athletes Classics in Leverkusen Stabhochspringer Zernikel sichert sich WM-Ticket

Stand: 29.07.2023 20:19 Uhr

Stabhochspringer Oleg Zernikel hat sich bei den True Athletes Classics in Leverkusen seine Fahrkarte zur Leichtathletik-WM in Budapest gesichert. Speerwerfer Johannes Vetter war das nicht vergönnt.

Der 28-jährige Zernikel vom ASV Landau übersprang 5,65 Meter und teilte sich den Sieg beim Leichtathletik-Meeting mit dem Türken Ersu Şaşma. Damit erfüllte Zernikel die Bestätigungsnorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die WM in der ungarischen Hauptstadt (19. bis 27. August 2023/live im Stream auf sportschau.de und in der ARD).

Bo Kanda Lita Baehre bangt um WM-Start

In Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre bangt ein weiterer deutscher Hoffnungsträger um seinen Start bei der WM. Der EM-Zweite leidet nach wie vor unter den Folgen eines Sturzes in den Einstichkasten beim Diamond-League-Meeting in Monaco vor gut einer Woche.

Lita Baehre kam bei dem Sturz zwar mit Prellungen davon, am Rande des Meetings in Leverkusen sagte der deutsche Meister in der ARD aber, sein Start werde sich in den nächsten Wochen entscheiden. "Die Flüssigkeit muss rausgehen. Wenn die drinbleibt, dann wird es erst mal nichts mit der WM", erklärte der 24-Jährige.

Claudine Vita gewinnt beim Diskuswerfen

Eine Top-Leistung lieferte auch Diskuswerferin Claudine Vita. Die 26-Jährige vom SC Neubrandenburg in Halle warf die Scheibe 64,05 Meter weit und gewann damit souverän. Die WM-Norm von 64,20 hatte sie aber schon im Juni in Schönebeck geknackt, wo sie 65,51 Meter weit warf. Einen Platz bei der WM hat damit auch sie so gut wie sicher. Auch Kristin Pudenz und Shanice Craft haben die WM-Vorgabe schon erfüllt und fahren nach Budapest.

Nominierungszeitraum endet am 30. Juli

Es war das erste große Kräftemessen der Leichtathletik-Elite auf nationaler Ebene nach den deutschen Meisterschaften. Für viele der deutschen Starter in 13 Disziplinen ging es um die vielleicht letzte Chance, die Norm und damit die Qualifikation für die WM zu erreichen.

Wie funktioniert das mit der WM-Norm im Stabhochsprung?

Sportschau, 29.07.2023 19:16 Uhr

Für die WM in Budapest hat der DLV bisher 28 Sportlerinnen und Sportler offiziell nominiert - 14 Frauen und 14 Männer. Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo musste jedoch verletzungsbedingt schon absagen. Doch auch nach dem Ende des Nominierungszeitraums am 30. Juli ist die Qualifikation noch möglich. So können sich die Athleten auch noch über die Weltrangliste empfehlen.

Kompliziertes System

WM-Norm, DLV-Bestätigungsnorm, Weltrangliste - die Nominierungskriterien sind kompliziert. So hat es für 1.500-Meter-Läufer Marius Probst in Leverkusen noch nicht für Budapest gereicht. Er kündigte deshalb in der ARD-Sportschau an, am Sonntag, dem letzten Tag des Nominierungszeitraums, in Luxemburg antreten zu wollen, um weitere Punkte in der Weltrangliste zu sammeln.

Speerwerfer Vetter verpasst bei Weber-Sieg die WM-Norm

Der frühere Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter hat nach langer Verletzungspause nicht die erhoffte Leistung für den Sprung nach Budapest geschafft. Der seit längerer Zeit unter Schulterproblemen leidende Vetter warf 80,82 Meter. Der 30 Jahre alte Offenburger wurde mit dieser Saisonbestleistung Zweiter hinter Europameister Julian Weber, der mit 83,86 Metern ungefährdet gewann. Die internationale WM-Norm liegt jedoch bei 85,20 Metern.

"Ich meinte es schon ernst. Heute hat vieles gepasst, aber nicht alles gepasst", sagte Vetter danach in der ARD und verwies auf Automatismen, die nach anderthalb Jahren nicht mehr zusammenpassten. "Trotzdem gehe ich einigermaßen schmerzarm aus dem Wettkampf raus, was schon ein großer Schritt ist", fügte er hinzu.

Rio-Olympiasieger Thomas Röhler ist noch weiter als Vetter von seinen besten Leistungen entfernt, kam in Leverkusen nur auf 76,62 Meter und Rang fünf. Bei der WM in Budapest wird Weber als einziger deutscher Speerwerfer am Start sein, im Hinblick auf Olympia 2024 hofft Deutschlands Nummer eins wieder auf Besserung: "Nächstes Jahr sind wir wieder komplett, da bin ich mir sicher."

Potye sieht Sieg als "Durchgangsstation"

Tobias Potye gewann den Hochsprung-Wettbewerb, musste sich nach seinem 2,34-Meter-Sprung in Chorzow aber mit 2,24 Metern begnügen. "Das war eine Durchgangsstation vor der WM, darum bin ich nicht unzufrieden. Es war wichtig, wieder einen Trainingsreiz zu setzen", so der Vize-Europameister aus München.

Erfolge für Gambetta und Eikermann

Sara Gambetta konnte den Kugelstoß-Wettbewerb für sich entscheiden. Sie warf 18,38 Meter weit. Marina Purtsa landete im Dreisprung beim Sieg von Shanieka Rickett aus Jamaika auf Rang zwei, Kira Wittmann wurde Vierte.

Den Hürdensprint der Männer gewann der Leverkusener Tim Eikermann mit 13,90 Sekunden. Monika Zapalska (Wattenscheid) wurde bei den Frauen  in 13,22 Sekunden Zweite hinter Celste Meucci aus Australien.  

Beim Sieg von Briana Williams aus Jamaika  wurde Lisa Marie Kwayie mit 11,53 Sekunden über 100 Meter Dritte. Rebekka Haase wurde nach einem Fehlstart im Vorlauf disqualifiziert.

Über 4x400 Meter wurde die deutsche Mixed-Staffel Zweite hinter Großbritannien und profitierte davon, dass Kenia wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert wurde.