Konstanze Klosterhalfen.

Leichtathletik-WM DLV benennt 73-köpfiges WM-Team - Aus für Lita Baehre und Meyer

Stand: 10.08.2023 11:25 Uhr

Das deutsche Team für die Leichtathletik-WM vom 19. bis 27. August in Budapest steht. Insgesamt werden 73 Athletinnen und Athleten des DLV in der ungarischen Hauptstadt dabei sein.

Angeführt wird die deutsche Mannschaft von Speerwurf-Europameister Julian Weber (USC Mainz), der Sprint-Titelträgerin Gina Lückenkemper (SCC Berlin, 100 m) und Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul (USC Mainz), die ihr Ticket für Budapest bereits in der Tasche hatten.

In der dritten und letzten Nominierungsrunde sprangen unter anderem der neue deutsche Zehnkampf-Rekordhalter Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) und auch die zuletzt angeschlagene 5.000-m-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf den WM-Zug auf.

Aus für Lita Baehre und Lea Meyer

Am Dienstag (08.08.2023) gab der DLV das verletzungsbedingte Aus für Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre bekannt. Der Leverkusener wird am Freitag mit Verdacht auf einen Meniskus-Riss operiert. Die Verletzung ist eine Folge seines Sturzes beim Diamond-League-Meeting in Monaco, wo er in den Einstichkasten gestürzt war. "Der Ausfall von Bo ist natürlich ein weiterer herber Schlag für uns vor dem Start der WM in Budapest", sagte DLV-Cheftrainerin Annett Stein.

Ebenfalls in Budapest nicht dabei ist Lea Meyer, die Vize-Europameisterin über 3.000 m Hindernis. Wie der DLV am Donnerstag (10.08.2023) mitteilte, machen Rückenbeschwerden einen Start von Meyer bei den Weltmeisterschaften unmöglich. Die Leverkusenerin war auch über 5.000 m nominiert.

Das DLV-Team für die WM in Budapest
Disziplin Männer Frauen
100 m Julian Wagner
(LC Top Team Thüringen)
Rebekka Haase
(Sprintteam Wetzlar)
Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
200 m Joshua Hartmann (ASV Köln)
400 m Manuel Sanders
(LG Olympia Dortmund)
4x100 m Lucas Ansah-Peprah
(Hamburger SV)
Rebekka Haase
(Sprintteam Wetzlar)
Robin Ganter (MTG Mannheim) Chelsea Kadiri (SC Magdeburg)
Joshua Hartmann (ASV Köln) Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
Julian Wagner
(LC Thüringen Top Team)
Lisa Nippgen (MTG Mannheim)
Yannick Wolf
(LG Stadtwerke München)
Louise Wieland
(Hamburger SV)
4x400 m Jean Paul Bredau (SC Potsdam) Elisa Lechleitner
(LAZ Ludwigsburg)
Fabian Dammermann
(LG Osnabrück)
Mona Mayer
(LG Telis Finanz Regensburg)
Marc Koch (LG Nord Berlin) Skadi Schier (SCC Berlin)
Manuel Sanders
(LG Olympia Dortmund)
Alica Schmidt (SCC Berlin)
Marvin Schlegel
(LAC Erdgas Chemnitz)
Luna Thiel (VfL Wolfsburg)
4x400 m Mixed Jean Paul Bredau (SC Potsdam) Skadi Schier (SCC Berlin)
Manuel Sanders
(LG Olympia Dortmund)
Alica Schmidt (SCC Berlin)
800 m Christina Hering
(LG Stadtwerke München)
Majtie Kolberg
(LG Kreis Ahrweiler)
1.500 m Amos Bartelsmeyer
(Eintracht Frankfurt)
Katharina Trost
(LG Stadtwerke München)
5.000 m Sam Parsons (SSC Berlin) Konstanze Klosterhalfen
(TSV Bayer 04 Leverkusen)
10.000 m Nils Voigt (TV Wattenscheid 01)
Marathon Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) Melat Yisak Kejeta
(Laufteam Kassel)
Johannes Motschmann
(SSC Berlin)
Haftom Welday
(Hamburger Laufladen)
400 m Hürden Joshua Abuaku
(Eintracht Frankfurt)
Eileen Demes
(TV 1861 Neu-Isenburg)
Emil Agyekum (SCC Berlin) Carolina Krafzik
(VfL Sindelfingen)
Constantin Preis
(VfL Sindelfingen)
3.000 m Hindernis Karl Bebendorf
(Dresdner SC 1898)
Olivia Gürth
(Diezer TSK Oranien)
20 km Gehen Christopher Linke (SC Potsdam) Saskia Feige (SC DHfK Leipzig)
35 km Gehen Carl Dohmann
(SCL Heel Baden-Baden)
Bianca Maria Dittrich
(Droste Running Team)
Karl Junghannß
(LC Top Team Thüringen)
Christopher Linke (SC Potsdam)
Hochsprung Tobias Potye
(LG Stadtwerke München)
Johanna Göring
(SV Salamander Kornwestheim)
Christina Honsel
(TV Wattenscheid 01)
Stabhochsprung Gillian Ladwig (Schweriner SC) Anjuli Knäsche
(LG Leinfelden-Echterdingen)
Oleg Zernikel (ASV Landau)
Weitsprung Mikaelle Assani
(SCL Heel Baden-Baden)
Maryse Luzolo
(Königsteiner LV)
Dreisprung Max Heß
(LAC Erdgas Chemnitz)
Kira Wittmann (LG Göttingen)
Kugelstoß Sara Gambetta (SV Halle)
Yemisi Ogunleye
(MTG Mannheim)
Julia Ritter
(TV Wattenscheid 01)
Diskuswurf Henrik Janssen (SC Magdeburg) Shanice Craft (SV Halle)
Daniel Jasinski
(TV Wattenscheid 01)
Kristin Pudenz (SC Potsdam)
Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) Claudine Vita
(SC Neubrandenburg)
Hammerwurf Merlin Hummel (UAC Kulmbach)
Sören Klose (Eintracht Frankfurt)
Speerwurf Julian Weber (USC Mainz)
Siebenkampf Vanessa Grimm (Königsteiner LV)
Carolin Schäfer
(Eintracht Frankfurt e.V.)
Sophie Weißenberg
(TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zehnkampf Manuel Eitel (SSV Ulm 1846)
Niklas Kaul (USC Mainz)
Leo Neugebauer
(LG Leinfelden-Echterdingen)

Das 74-köpfige deutsche Aufgebot setzt sich aus 36 Athletinnen und 37 Athleten zusammen. In der letzten Nominierungsrunde berief der DLV Athleten mit direkter WM-Norm in das WM-Team sowie Athleten, die sich mit erfüllter Bestätigungsnorm über das World Ranking qualifizieren konnten. Darüber hinaus haben sich die DLV-Staffeln einen Startplatz in allen fünf Staffel-Wettbewerben gesichert.

"Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen"

"Nach dem Wechselbad der Gefühle in der Saison 2022 wird es für uns im Jahr vor den Olympischen Spielen darum gehen, wieder im Weltmaßstab unsere Konkurrenzfähigkeit unter Beweis zu stellen und auch unter Druck im Wettbewerb mit der absoluten Weltspitze die beste Leistung abzurufen", sagte Sportdirektor Jörg Bügner. Eine klare Zielsetzung gab der Verband nicht aus.

Weitsprung-Weltmeisterin Mihambo fehlt

Mit der verletzten Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo wird dem deutschen Team in Budapest die Top-Medaillenkandidatin fehlen. In der Frauenstaffel brechen dazu mit Alexandra Burghardt und Lisa Mayer verletzungsbedingt wichtige Stützen weg. Beide gehörten im Vorjahr zur Staffel, die bei der WM in Eugene überraschend Bronze gewann und bei der EM den Titel holte.

Bei der enttäuschenden WM 2022 in den USA war ein 79-köpfiges deutsches Team an den Start gegangen. In Oregon sprangen für den DLV nur zwei Medaillen heraus - Gold für Mihambo und Bronze für die 4x100m-Staffel der Frauen. Das Ergebnis war das schlechteste in der deutschen WM-Historie.

"Dass wir nicht in allen Wettbewerben unsere stärksten Athletinnen und Athleten an den Start schicken können, mindert natürlich unsere Erfolgschancen, da müssen wir realistisch sein", sagte Stein. "Umso wichtiger wird es für uns sein, unser Potenzial voll auszuschöpfen und, bezogen auf den individuellen Maßstab, die nächsten Schritte Richtung Paris 2024 zu gehen."

Die größten Medaillenhoffnungen für Budapest sind Speerwerfer Weber und Hochspringer Tobias Potye, der kürzlich beim Diamond-League-Meeting in Chorzow eine persönliche Bestleistung von 2,34 m aufgestellt hatte.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 20.08.2023 | 07:00 Uhr