Die deutschen Nationalspielerinnen feuern sich an

Handball-EM Die Hoffnung lebt bei den DHB-Frauen

Stand: 13.11.2022 11:28 Uhr

Die Hoffnung ist zurück, doch nun stehen zwei Endspiele an: Deutschlands Handballerinnen haben das EM-Halbfinale noch nicht aufgegeben.

Die Hoffnung auf das Halbfinale bei der Europameisterschaft lebt bei den deutschen Handballerinnen. Nach dem ebenso erlösenden wie beeindruckenden Sieg über Ex-Weltmeister Niederlande soll am Dienstag (15.11.2022/20.30 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) gegen Olympiasieger Frankreich der nächste Coup gelingen. Doch Bundestrainer Markus Gaugisch tritt auf die Euphoriebremse.

Gaugisch: "Nicht durchdrehen"

"Wir sollten auch nach so einem Spiel nicht durchdrehen", sagte er nach dem 36:28 gegen die Niederlande am Freitag in Skopje, das die Euphorie im deutschen Team neu entfacht hatte. Nur eben beim 48-Jährigen nicht. "Wir werden nicht alles in den Himmel loben", ergänzte er. Denn die Halbfinalchancen stehen weiterhin nicht gut. Mit 2:4 Punkten benötigt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in den abschließenden Partien gegen Frankreich und Rumänien am Mittwoch (15.30 Uhr) zwei Siege, dazu ist Deutschland auf Patzer der Konkurrenz angewiesen. "Wir sind heiß und wissen, dass noch was geht. Wir wollen das Bestmögliche rausholen", kündigte Luisa Schulze an. Auch Johanna Stockschläder glaubt noch fest an das Weiterkommen: "Jetzt ist der Fokus voll auf Frankreich, wir geben Gas."

Nur 17 Stunden zwischen Frankreich und Rumänien

Doch Gaugisch beruhigte umgehend. Erstmal sei Entspannung angesagt, erklärte er. Denn ab Dienstag geht es Schlag auf Schlag. Zwischen den Partien gegen Frankreich und Rumänien liegen nur 17 Stunden. "Wir nehmen das so hin und freuen uns auf die beiden Spiele", sagte der Trainer.

Das Team entzog sich vorerst dem EM-Trubel. Gemeinsam schlenderten die Spielerinnen am Wochenende durch die Hauptstadt Nordmazedoniens, um "den Kopf kurz auf andere Gedanken zu bringen", sagte Julia Maidhof. Danach werde der Fokus aber "Tag für Tag auf Handball gerichtet", versprach die Rückraumspielerin. Im Rennen um den Halbfinaleinzug sei "wieder alles offen".

Verkorkste Vorrunde

Nur die ersten beiden Teams der Sechsergruppe, die von den deutschen Vorrundengegnern Montenegro und Spanien komplettiert wird, ziehen in die Runde der letzten vier ein. Der Gruppendritte spielt noch um Platz fünf, der mit Blick auf eine mögliche Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele noch wichtig werden könnte. Für die DHB-Auswahl stehen nun zwei "Endspiele" an. Nach der verkorksten Vorrunde, aus der Deutschland eine Hypothek von 0:4 Zählern mit in die Hauptrunde nahm, zeigte sich das Team aber stark verbessert. "Ich hoffe, dass jetzt der Knoten geplatzt ist und dass wir genau da weitermachen", sagte Kapitänin Emily Bölk.