Spielszene Deutschland Montenegro

Handball-EM DHB-Frauen unterliegen Montenegro - und müssen zittern

Stand: 08.11.2022 10:01 Uhr

Die deutschen Handball-Frauen haben bei der EM in Montenegro gegen die Gastgeberinnen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das DHB-Team muss nun um das Weiterkommen zittern.

Im Hexenkessel von Podgorica haben Deutschlands Handballerinnen Nerven gezeigt und gegen Montenegro die erste Niederlage bei der Europameisterschaft kassiert. Trotz des 25:29 (12:15) im hitzigen Duell mit dem Co-Gastgeber der Endrunde am Montagabend (07.11.2022) kann die DHB-Auswahl, die jetzt 2:2 Punkte auf dem Konto hat, weiter aus eigener Kraft die Hauptrunde erreichen.

"Wir haben bravourös dagegengehalten hier vor dieser Kulisse. Schade, dass es nicht gereicht hat", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch: "Wir haben alles versucht. So ein Spiel hilft uns zu wachsen."

Vor 4.500 Zuschauern waren Emily Bölk und Alina Grijseels mit jeweils sieben Toren beste deutsche Werferinnen. Zum Vorrundenabschluss in der Gruppe D trifft das Team am Mittwoch (20.30 Uhr) auf den WM-Vierten Spanien. "Wir haben ein bisschen zu viele Fehler gemacht, es ist ein bisschen enttäuschend heute", sagte Bölk: "Bei so einer WM will man den Flow natürlich mitnehmen, aber das ist nicht mehr zu ändern. Wir müssen jetzt gegen Spanien zwei Punkte holen."

Schneller Rhythmusverlust

Die deutsche Mannschaft begann gut und führte schnell mit 3:1. Doch die erste Zeitstrafe im Spiel für Kreisläuferin Meike Schmelzer brachte das DHB-Team aus dem Rhythmus. Im Angriff fehlte die Präzision beim Abschluss, in der Abwehr ging die Kompaktheit verloren. Das nutzten die Gastgeberinnen zu einem 5:0-Lauf.

Trainer Gaugisch reagierte beim 3:6 (11. Minute) mit einer ersten Auszeit. Doch das deutsche Spiel blieb fehlerhaft. Das spielte den Montenegrinerinnen, die ebenfalls zahlreiche Chancen vergaben, immer wieder in die Karten. Nach gut 20 Minuten lag das deutsche Team beim 8:12 erstmals mit vier Toren hinten.

Nach dem Wechsel startete Deutschland schwungvoll und kam innerhalb von sieben Minuten zum 16:16-Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war Xenia Smits schon nicht mehr dabei: Die Rückraumspielerin hatte kurz zuvor wegen ihrer dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen.

Bölk übernimmt Verantwortung

Das schwächte die deutsche Mannschaft insbesondere in der Defensive. Zwar kämpften die DHB-Frauen aufopferungsvoll, taten sich gegen die robusten Gastgeberinnen aber auch im Angriff weiter schwer.

In der heißen Schlussphase übernahm vor allem Bölk aus dem Rückraum immer wieder Verantwortung und ließ das DHB-Team mit ihren Toren auf eine Wende hoffen. Doch in der Abwehr konnten die Lücken nicht mehr geschlossen werden, sodass Montenegro immer wieder zurückschlagen konnte. Am Ende ging der deutschen Mannschaft auch ein wenig die Kraft aus.