Trainer Markus Gaugisch hofft mit seiner Mannschaft auf ein gutes Abschneiden bei der Handball-Europameisterschaft.

Handball-EM DHB-Frauen gegen Montenegro und das Publikum

Stand: 06.11.2022 12:14 Uhr

Der Auftakt ist gelungen, nun wartet der Gastgeber mit seinen frenetischen Fans. Die deutschen Handballerinnen können gegen das starke Team aus Montenegro den Einzug in die EM-Hauptrunde perfekt machen.

Nach dem geglückten Auftakt gegen Polen steht den deutschen Handballerinnen direkt das erste Schlüsselspiel bevor. Bestehen Kapitänin Emily Bölk und Co. in der unheimlich lauten Arena von Podgorica gegen die starken Gastgeberinnen, erscheint bei der EM einiges möglich.

Doch erstmal muss das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch in der Hauptstadt Montenegros bestehen. Dementsprechend mahnt Bölk: "Die Gefahr, dass man durch diese unglaubliche Stimmung beeinflusst wird, besteht natürlich." Mehr als 3.000 Zuschauer werden zur Partie am Montag (07.11.2022) im Sportski centar Moraca erwartet.

"Noch nie eine solche Atmosphäre erlebt"

Schon zum Auftakt hatten die lautstarken Anhänger ihr Team zum Sieg getragen, die Montenegrinerinnen bezwangen den WM-Vierten Spanien überraschend deutlich mit 30:23. "Ich habe noch nie eine solche Atmosphäre und Begeisterung im Frauen-Handball erlebt, das war wie in der Männer-Bundesliga", schwärmte Gaugisch: "Aber wir wollen Druck machen."

Vor dem anschließenden Spiel der deutschen Auswahl verließen die meisten Fans allerdings fluchtartig die Arena, nur rund 400 blieben übrig. Ein Nachteil? Womöglich. Doch Bölk will den Spieß umdrehen: "Wir bereiten uns auf diese Aufgabe dementsprechend mental vor, um es eher als Motivation für unser Spiel zu nutzen."

Einzug in die Hauptrunde möglich

Bereits zum Turnierauftakt hatte Deutschland mentale Stärke bewiesen. Gegen Polen, den vermeintlich schwächsten Gegner in Gruppe D, lief die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) lange einem Rückstand hinterher. Doch dann bog das Gaugisch-Team die Partie in der Schlussphase auch dank der bärenstarken Co-Kapitänin Alina Grijseels (acht Tore) noch in ein 25:23 um.

Mit einem Sieg über die Gastgeberinnen wäre der vorzeitige Einzug in die Hauptrunde bereits perfekt - und damit das erste Turnierziel erreicht. Aber Vorsicht: Bereits bei der EM vor zwei Jahren waren die Deutschen mit einem Sieg gestartet, es folgten eine krachende Niederlage und ein Remis.

Jeder Punkt enorm wichtig

Nach 15 Jahren ohne Edelmetall bei einer Großveranstaltung ist die Sehnsucht nach einer Medaille groß. Für den Traum dürfen sich die Handballerinnen aber keinen Ausrutscher leisten, in jedem Spiel geht es um alles. Die gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner aus der Vorrunde werden schließlich in die nächste Turnierphase mitgenommen.

Um die Chancen auf das Halbfinale zu steigern, benötigt das deutsche Team möglichst die maximale Punkteausbeute. Daher ist auch das abschließende Gruppenspiel gegen Spanien am Mittwoch enorm wichtig. Doch bevor die DHB-Auswahl an den übernächsten Gegner denkt, wartet erstmal der "Hexenkessel" von Podgorica.