Handball | Bundesliga Handball - Kiel schlägt Magdeburg im packenden Topspiel

Stand: 26.03.2022 19:45 Uhr

Wo Spitzenspiel draufstand, war auch Spitzenspiel drin. In einer hochintensiven Partie zwischen dem Tabellenführer SC Magdeburg und Verfolger THW Kiel jubelten am Ende die Kieler.

Der THW siegte in Magdeburg mit 30:26 (17:15) und verkürzte damit den Abstand in der Tabelle der Handball-Bundesliga auf sechs Zähler. Der SCM hat allerdings noch ein Spiel weniger ausgetragen und somit weiterhin beste Chancen auf die Meisterschaft. Für die "Zebras" war der Erfolg vor allem im Rennen um Platz zwei gegen die Füchse Berlin und die SG Flensburg-Handewitt enorm wichtig.

Magdeburg mit dem besseren Start

Das Spitzenspiel begann direkt auf Betriebstemperatur. Mehrfach kam es nach intensiven Zweikämpfen zu hitzigen Wortgefechten und kleinen "Rudelbildungen". Sportlich erwischte der Tabellenführer den etwas besseren Start. Philipp Weber erzielte unter lautstarkem Jubel leichtfüßig das 1:0 für den SCM, der für seine Tore nicht ganz so hart arbeiten musste wie die Kieler.

Abschütteln ließ der THW sich jedoch nicht und arbeitete sich mit viel Härte und Physis nach und nach in die Partie. Das sorgte allerdings auch für die ein oder andere Zeitstrafe. Beim zwischenzeitlichen 11:11 musste die Mannschaft von Filip Jicha fast 90 Sekunden in doppelter Unterzahl agieren. Die "Zebras" überstanden diese Phase dann aber sogar ziemlich gut und drei Minuten vor der Halbzeitpause traf Sander Sagosen zur ersten Kieler Führung. 15:14 lag der Rekordmeister nun vorn, und weil unter anderem Niklas Landin noch einen Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson parierte, hatte der THW auch zur Pause die Nase vorn. 17:15.

Kiels Defensive stark verbessert

In Durchgang zwei ging es nahtlos so weiter. Kaum ein Zweikampf, der nicht mit voller Intensität geführt, kaum eine Schiedsrichterentscheidung, die nicht heiß diskutiert wurde. Der SCM setzte wie schon die ganze Saison auf hohes Tempo und viele Überraschungsmomente, um zum Erfolg zu kommen, die Kieler brachten immer wieder ihre Stars Sander Sagosen und Domagoj Duvnjak in die Position, die letzte Entscheidung zu treffen. Das Spiel blieb eng, zwölf Minuten vor dem Ende führte der THW mit 23:22 und bejubelte Keeper Landin, der gerade schon den dritten Strafwurf von Magnusson pariert hatte.

Landin und die deutlich verbesserte Kieler Defensive stellten den SCM nun vor immer größere Probleme. Beim 26:23, acht Minuten vor Abpfiff, sah sich Trainer Bennet Wiegert zur Auszeit gezwungen. Doch die Fehler, die sich angesichts der starken gegnerischen Deckung nun häuften, ließen sich nicht mehr abstellen. Kiel brachte den Sieg nach Hause und dem Tabellenführer die zweite Saisonniederlage bei. Überragender Mann war Sagosen, dem neun Treffer gelangen. Für Magdeburg traf Magnusson ebenfalls neunmal.

"Wir haben heute sicher nicht unser bestes Spiel gemacht, vielleicht war es auch ein bisschen zu emotional", erklärte Wiegert nach der Partie am Sportschau-Mikrofon. Kiels Patrick Wiencek sprach von einem Spiel auf Topniveau und lobte Torhüter Landin, der seiner Mannschaft mehrfach "den Allerwertesten" gerettet habe.