Serie A 2021/22 Serie A: Allegri ist Juves neuer alter Hoffnungsträger

Stand: 19.08.2021 07:53 Uhr

Massimiliano Allegri soll Juventus Turin wieder dorthin zurückführen, wo die Juve-Tifosi ihren Verein sehen: an Italiens Spitze. Ein Ausblick auf die neue Saison der Serie A.

Die Favoriten

Der 36-malige Meister Juventus war durchgehend von 2012 bis 2020 italienischer Champion - und dann plötzlich nicht mehr. Der Vergleich zu den Bayern in Deutschland liegt sehr nahe - und macht deutlich, wie außergewöhnlich der verpasste "Scudetto" für Juve war. Der Klub um Superstar Cristiano Ronaldo ist auch wegen des neuen Coaches absoluter Topfavorit auf den Titel. Und dahinter?

Der AC Mailand, Zweiter der abgelaufenen Spielzeit, hält auch 21/22 den Druck hoch - und wird sicher sofort zur Stelle sein, wenn Juve Federn lassen sollte. Denn Stadtrivale Inter soll trotz des Triumphes '21 kein ernstzunehmender Konkurrent sein: Man muss dort sparen. Atalanta Bergamo dürfte auch in der neuen Saison als Underdog ohne großen finanziellen Background wieder Freude machen ... aber wer ist Geheimfavorit?

Die AS Rom! Mit neuem Trainer und vielversprechenden Einkäufen auf dem Transfermarkt sollte für die Hauptstädter deutlich mehr drin sein als Platz sieben zum Ende der Spielzeit 20/21. Punktgleich übrigens mit Sassuolo Calcio, dem Verein aus einer 10.000-Einwohner-Stadt aus der Gegend von "Don Camillo und Peppone".

Die Trainerwechsel

Nicht weniger als 14 italienische Erstligaklubs tauschten zum Saisonende 20/21 ihre Trainer. Eindrücklichster Wechsel: der von Antonio Conte. Nachdem Conte Inter Mailand zum ersten Mal seit elf Jahren wieder zum Meister gemacht hatte, trennte sich Inter vom Coach. Grund: Besitzer Zhang muss sparen, nachdem angeblich die Corona-Pandemie den Verein in finanzielle Schieflage gebracht hat. Neuer Übungsleiter ist Simone Inzaghi, der bis zum Ende der vergangenen Saison bei Lazio Rom unter Vertrag stand.

Aber auch die Verpflichtung von José Mourinho bei der AS Rom stieß in der Fußballwelt auf breites Interesse: Nach dem Einstieg von US-Investor Dan Friedkin scheint man bei den "Giallorossi" (Gelbroten) etwas vorzuhaben. Und auch Juventus Turin hat einen neuen Mann als Chefcoach: Massimiliano Allegri. Der Erfolgstrainer beerbte Andrea Pirlo, der Juve nur auf einen ungewohnten vierten Meisterschaftsplatz gebracht hatte. Für die verwöhnten Tifosi der "alten Dame" ein Unding.

Die Transfers

Apropos "etwas vorhaben": Inter hat finanzielle Konsolidierung vor, auch durch den Verkauf von Romelu Lukaku für 115 Millionen Euro zum FC Chelsea soll "Internazionale" im Sommer '21 einen Transferüberschuss von etwa 166 Mio. Euro erzielt haben (Quelle: transfermarkt.de). Juventus Turin vermeldete als teuersten Zugang den Schalker Weston McKennie, der bereits auf Leihbasis für Juve spielte. Erlös: etwas über 20 Mio. Euro. Doch nun legte Turin noch einmal nach: Europameister Manuel Locatelli wurde für 25 Millionen aus Sassuolo abgeworben. Allerdings: Der Kauf ist "gestundet", die Summe wird erst im Sommer 2023 fällig.

Das sieht beim AC Mailand etwas anders aus: Der Vize-Meister investierte in einige Defensivspieler (z.B. Tomori aus Chelsea) und Keeper Maignan von OSC Lille und machte dafür insgesamt über 50 Millionen Miese. Ähnlich agierte auch Atalanta Bergamo auf dem Spielermarkt, verstärkte sich hinten, bleib aber mit einem Transferminus von 15 Millionen Euro gewissermaßen im Rahmen.

Und Mourinhos Roma? Klarer Fall von Attacke! Angreifer Edin Dzeko zog ablösefrei zu Inter Mailand. Der portugiesische Trainer bekam mit Tammy Abraham aus Chelsea für 40 Millionen und dem Usbeken Schomurodow aus Genua neue Offensiv-Power. Auch seinen Landsmann Rui Patricio fürs Tor ließ sich Mourinho kommen. Macht unterm Strich fast 100 Millionen Euro US-Investment.